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Wahlprogramm

Kennt ihr das auch, dass man zusammensitzt, ganz gemütlich unterhält und plötzlich kommt ein Thema auf, bei dem man sich so richtig in Rage reden kann und angesichts der Ungerechtigkeit der Welt im Ganzen und der Unfähigkeit einzelner eigentlich nur hilflos und frustriert fühlt?

Themen dafür gibt es genug, das Leben ist nun mal kein Ponyhof und von Klimawandel über prekäre Arbeitsverhältnisse bis hin zu Zwangsverstümmelungen von hilflosen Kindern im Namen religiöser Glaubensverirrungen gibt es wahrlich genug, über das man sich auch aufregen sollte.

Die eigenen Einflussmöglichkeiten sind ja meist begrenzt. Da hilft es dann, wenn viele sich zusammentun bzw. ihre Meinung kund tun frei nach dem Motto aus vielen Tropfen entsteht ein Ozean. Ganz in diesem Sinne funktionieren ja auch Wahlen. Eine einzelne Stimme vermag nicht viel ändern zu können aber die Summe vieler Stimmen bewegt alles und keine Einzige gehört in den Müll.

Absichtlich ungültig zu wählen heißt, sich um eine Entscheidung zu drücken. Und wenn es die Wahl des geringsten Übels ist, auch diese Wahl kann man aktiv treffen. Und es wird auch nicht besser, wenn man gar nicht wählt. Andere Politiker gibt´s gerade nicht im Angebot, ob´s uns nun passt oder nicht.

Dass die gewählten Politiker eben genau das sind – gewählt – vergisst man ja schnell, wenn die Damen und Herren nicht im gewünschten Sinne agieren. Kaum einer hat auch nur ein gutes Wort für unsere Volksvertreter übrig und scheinbar hat keiner die Kandidaten gewählt, die aktuell für unser Land verantwortlich sind – das ist so ein bisschen wie mit Trash-TV. Das schaut auch keiner aber trotzdem scheinen die Einschaltquoten für ein Fortbestehen zu sprechen.

Aber da wir ja alle vergesslich sind, vergessen wir nicht nur, was die Kandidaten in ihrer bisherigen Karriere so alles angestellt haben. Wir vergessen offenbar auch, wo wir selbst unser Kreuzchen gesetzt haben. Wer will es uns auch verübeln, bei dem Vorbild! Erinnerungslücken sind ein adäquates Mittel zur Unternteppichkehrung. Wobei ich stark bezweifle, dass das auch für den kleinen Bürger gilt – sorry, ich kann mich überhaupt nicht daran erinnern, dass ICH mein Auto in der Feuerwehrzufahrt abgestellt habe. Da kann man mich doch dann nicht zur Rechenschaft ziehen!

So! Und nun nur zur Sicherheit und damit es keiner vergisst: wir haben die Wahl und das ist nicht nur ein Privileg, sondern auch eine Verantwortung! Ich will gar nicht wissen, für was ihr auch am Ende entscheidet. Denn auch das ist ein Privileg. Wir dürfen uns unsere eigene Meinung bilden und müssen uns vor niemandem dafür rechtfertigen. Umso leichter, sich aus Stammtischdiskussionen herauszuhalten.

Aktuell habe ich meinen Nachrichtenkonsum auf ein absolutes Minimum heruntergeschraubt. Sollte in China ein Sack Reis umfallen – ich bekomme es nicht mit. Den auf die zwischenparteilichen Schlammschlachten und Schuldzuweisungen (die Opposition weiß eh immer alles besser, bis sie selbst regiert) kann ich gut verzichten. Und ebenso auf die wenig neutrale Berichterstattung einiger Medien. Denn was uns jetzt präsentiert wird, ist „nur“ Wahlkampf. Zur Entscheidungsfindung gehört aber ein bisschen mehr, als ein paar knackige Wahlversprechen. Da sollte man sich genau anschauen, was die Parteien in der Vergangenheit so angestellt haben.

Ja, ich weiß, das mit dem Erinnern ist schwer. Aber dafür könnte man ja ein bisschen recherchieren. Ergänzend dazu schaut man sich noch die Parteiprogramme an, denn wir wollen ja auch wissen, was für die Zukunft so geplant ist. Wobei das teilweise echt trockene Kost ist. Wer es auf dem Silbertablett serviert haben möchte, klickt sich durch den Wahl-O-Mat. Egal wofür man sich entscheidet, alles ist besser, als völlig desinformiert nach dem sympathischsten Gesicht auf dem Wahlplakat abzustimmen – das ist mindestens so auffrisiert und glattgefiltert, wie die zugehörigen Wahlversprechen.

Wo auch immer der Schuh gerade drückt, die Wahl, die wir heute treffen hat womöglich auch Konsequenzen für unser Morgen. Vielleicht spare ich heute Steuern, doch was kostet uns der Klimawandel in der Zukunft? Oder gibt es den überhaupt gar nicht? Da stehen Aussage gegen Aussage, Wissenschaft gegen Rattenfänger Politiker. Und sowieso reagieren wir ganz empfindlich, wenn man uns in den Geldbeutel greifen will. Egal, wen man fragt, da ist ja nie genug drin.

Ich finde es auch befremdlich, wie schon wieder über neue Steuern und Einnahmequellen diskutiert wird, statt sich um nachhaltige Lösungen zu bemühen. Den Krankenkassen fehlt Geld? Dann kassiert man halt bei den Kapitalerträgen ab. Da hat der Anleger ja nicht für gearbeitet, die faule Socke, sondern nur sein Geld arbeiten lassen.

Könnte man ja nicht so schlimm finden, wenn nicht andererseits künftige Generationen schon jetzt wissen, dass sie von der Rente nicht mehr viel zu erwarten haben. Sicher ist da höchstens noch die Versorgungslücke. Auch die Politik rät dazu, privat vorzusorgen – wie praktisch, wenn da gleich noch eine potentielle Steuerquelle bei rausspringt. Was am Ende von der Diskussion übrig bleibt, weiß keiner. Es ist Wahlkampf und da geht es auch darum, im Gespräch zu bleiben. Mit polarisierenden Aussagen ist das ein Leichtes und der gemeine Wähler ist wankelmütig, der muss nur am entscheidenden Tag sein Kreuzchen an der entscheidenden Stelle machen.

Protestwähler, die sich wie kleine Kinder trotzig auf den Boden werfen und den Politikern einen Denkzettel verpassen wollen, sollten vorsichtig mit ihren Wünschen sein. Kann sein, dass sich die erfüllen. Schaut mal über die Grenzen – was, wenn es plötzlich keine Krankenversicherung mehr gibt? Und was kostet so ein Brexit? Da haben sich einige gedacht, sie bräuchten nicht wählen gehen. Andere wollten ihrem Unmut Luft machen und wieder andere hatten einfach keine Ahnung, was sie da eigentlich wählen. Hinterher ist das Geschrei immer groß.

Politikverdrossenheit können wir uns nicht leisten. Wer in einer Demokratie leben möchte, von dem darf man auch erwarten, dass er seiner Pflicht zu wählen nachkommt. Man kann sich aufregen, dem ganze Hin und Her mit stoischer Gelassenheit begegnen oder die Schlammschlachten, die uns die Medien in den nächsten Wochen vorsetzen, ignorieren. Aber wehe, es geht einer zur Bundestagswahl 2025 nicht wählen und meckert hinterher über das Ergebnis!

34 thoughts on “Wahlprogramm

  1. Richtig so. Wählen ist ein Muss. Wir haben uns schon die Briefwahl-Unterlagen bestellt. Was ich wähle, weiß ich aber beim besten Willen noch nicht. Ich weiß nur was ich definitiv nicht wählen werde, irgendwelche Blauen oder Gelben Irrgeleiteten.

    1. Briefwahl habe wir auch beantragt. Da kam schon die Nachricht, dass es knapp werden könnte mit dem wenigen Vorlauf. Irrgeleitete gibt es leider viele, wird wohl eine Wahl des geringsten Übels.

  2. Du bringst es auf den Punkt. Es kann garnicht oft genug erwähnt werden, dass Wählen ein Privileg der Demokratie und längst nicht überall selbstverständlich ist. Und ja, Nichtwähler oder Ungültig wählen ist keine Option. Wenn es denn unbedingt eine Protestwahl sein soll, kann ich ja das Kreuz beispielsweise bei der Tierschutzpartei machen, obwohl das in der Regel bei den „Sonstigen“ eine verschenkte Stimme ist. Wählen ist Bürgerpflicht und wer nicht wählt, tritt die Demokratie mit Füßen. Oftmals sind es leider dann auch noch diejenigen, die die Klappe am meisten aufreißen. In diesem Sinne – ab an die Urne 🙂

    1. Ob man seine Stimme „verschenkt“ oder strategisch wählt, muss jeder selbst wissen. Und man muss es ja noch nicht mal rechtfertigen – Hauptsache, man wählt überhaupt. Bei manchen würde ich mir allerdings wünschen, dass sie auch trotz aktiven Wählens die Klappe halten würden…

  3. So ähnlich habe ich auch gedacht, anstatt die Stimme verfallen zu lassen, die FDP gewählt. An das Versprechen, lieber gar nicht, als schlecht regieren geglaubt. Wenn mehrere den selben Gedanken hatten und nur deshalb die FDP über fünf Prozent gekommen ist, hätte das nicht wählen die Ampel verhindert

    1. Ich glaube, wir haben alle mal was gewählt, mit dem wir hinterher nicht unbedingt glücklich waren. Aber man kann ja aus seinen Fehlern lernen – im Gegensatz zu manchen Politikern habe ich ein ganz gutes Erinnerungsvermögen uns weiß genau, wen ich nicht (nochmal) wählen würde 😄.

  4. Liebe Vanessa,
    SUPER geschrieben.
    Auch ich saß mit sieben Kolleginnen zusammen, auch hier kam das Gespräch auf die Politik.
    Die Einen haben Angst vor dem Atomkrieg – was angeblich ein Politiker angedroht hat. Die Anderen wollen unbedingt die Umwelt in das Zentrum des Handelns stellen und die Anderen wollen einfach die Werte wieder erkennbar haben.

    Ich bin gespannt wenn der Wahlomat online gestellt wird.
    Und doch habe ich meine Meinung, dass wir dieses mal taktisch wählen müssen, damit die Geschichte sich nicht wiederholt. Gerade der heutige Tag sollte uns das vor Augen führen!

    Übrigens werden wir sehr über die Presse manipuliert.
    Axelspringer gehört z.B. zum großen Teil KKR. Da stecken Investoren dahinter die hauptsächlich ihr Geld mit Fossilen Brennstoffen machen. Da versteht man dann, warum so gegen die jetzige Politik Stimmung gemacht wird!
    Diese ganzen Machenschaften sind schwer zu durchschauen.

    Herzliche Grüße
    Jutta

    1. Liebe Jutta,
      ich habe auch den Eindruck, dass viele Kanäle sehr einseitig informieren. Selbst die Öffentlich-Rechtlichen kommen mir oft sehr einseitig in ihrer Berichterstattung vor. Und selbst mit mehreren Quellen ist man keinesfalls allwissend – ich finde es immer hochspannend, was andere Länder so von außen betrachtet über Deutschland denken.
      Das jeder in erster Linie die eigenen Interessen verfolgt, ist offensichtlich. Der Wähler macht ja am Ende auch nichts anderes, nur ist da der Einfluss einzelner halt nicht so groß 😉. Aber Hinterfragen hilft, gerade wenn jemand versucht Stimmung zu machen. Dann wird schnell klar, woher der Wind weht.
      Liebe Grüße
      Vanessa

  5. Oh in China ist ein Sack Reis umgefallen. 😉 Ich handhabe das wie Du. Ich halte mich aus Diskussionen und dem ewigen Jammern raus. Wählen ist natürlich ein Muss. Bitte nur nicht blind dem Wahl o mat vertrauen, sondern die Parteien dann nochmal vergleichen und prüfen. Ganz wichtig. Hirn einschalten und das Herz.
    Liebe Grüße aus Ban Krut, Tina

    1. Oh aber der Wahl-O-Mat ist so lustig, wenn man die richtigen Parteien mit rein nimmt! Besser als jeder Online-Persönlichkeits-Psycho-Test 😄. Ich weiß eigentlich immer schon vorher, wo ich mein Kreuzchen setzen will und lasse mir das quasi bestätigen. Jaja, Confirmation Bias, ich weiß 🙈.
      Liebe Grüße
      Vanessa

  6. Genau so ist es. In den Medien erfährt man momentan wenig außer „Wahlpropaganda“. Darauf habe ich echt keinen Bock. Wer sicher gehen will sollte sich wohl die Wahlprogramme durchlesen. Protestwahlen können schnell einen Boomerang auslösen.

    Liebe Grüße
    Sabine

    1. Ich finde es sehr anstrengend, wie die Politiker auch übereinander reden. Das lässt teilweise tief blicken – und ist dann doch wieder „normales politisches Gebaren“. Schön ist auch immer, wenn die Opposition der Regierung Dinge vorwirft, die sie in der vorherigen Periode selbst verbockt hat… Da spare ich mir die Nachrichten aktuell lieber, bis es wieder „richtige“ Nachrichten sind.
      Liebe Grüße
      Vanessa

  7. wir wählen und wir wissen auch schon wen – auch wenn wir eher pessimistisch in die zukunft sehen. man sollte nix unversucht lassen…….
    **künftige Generationen schon jetzt wissen, dass sie von der Rente nicht mehr viel zu erwarten haben**
    KÜNFTIGE GENERATIONEN??!! dann richte mal deinen kapitalertrags-tunnelblick gen osten – da haben seit 30 jahren die leute kaum aussicht auf rente – auch wenn sie 40 jahre lang in der DDR geschuftet hatten – und DAS war noch arbeit damals. und nach verkauf für 1 D-mark an westliche unternehmen und anschliessende abwicklung der betriebe, um besagte unternehmen massiv gesundzustossen, konnte der „ossi“ so viel arbeiten & sparen wie er wollte – für „aktien“ hat es nie gereicht. (ausnahmen bestätigen die regel).
    der teufel scheisst immer auf den grössten haufen.
    xx

    1. Stimmt, die aktuelle Rentenproblematik habe ich tatsächlich außer acht gelassen. Und die ist ja auch nicht regional beschränkt. Angesichts dessen zeigts sich leider nur umso mehr, dass man sich auf die Versorgung durch die staatliche Rente nicht verlassen kann. Das System funktioniert ja jetzt schon nicht und viel zu viele Menschen kommen von ihrer mickrigen Rente kaum oder gar nicht über die Runden. Da traut sich aber auch keine Regierung so richtig ran an das Thema.

  8. Bin auch Team Briefwahl. Und ja, bei dieser Wahl geht es für mich definitiv darum, meine Stimme voll auf das geringste Übel zu setzen in Bezug auf konkrete Kandidaten. Einerseits gruselt es mich jetzt schon, wenn ich mir überlege, wie es wohl ausgehen wird. Andererseits denke ich mir: Wirklich ändern wird sich wahrscheinlich ja doch nichts. Die Mühlen mahlen langsam. Aber Größenwahnsinnige gibt es ja, wie man sieht. Insofern mal abwarten. Nachrichten schaue/lese ich schon sehr lange nicht mehr. Nur punktuell wenn mich ein Thema interessiert, dann recherchiere ich explizit danach. Darüber hinaus gilt für mich: GIGO (Garbage in, Garbage out) und da ich meinen Monkey Mind dann doch lieber mit sinnvollen Inhalten füttere, fallen Nachrichten für mich einfach konsequent raus. Man verpasst auch tatsächlich nichts.

    1. Ich bin gespannt, ob die Unterlagen rechtzeitig eintreffen. Zur Not muss die Tagesplanung halt angepasst werden aber gewählt wird auf alle Fälle. Bei GIGO muss ich an den Spruch denken, den mir mein Mann aus seinem Nachrichtentechnik-Studium beigebracht hat: Wer viel misst, misst viel Mist.😄

  9. Wählen ist ein Privileg und eine Ehre. FREI wählen zu dürfen mitnichten so selbstverständlich, wie wir denken. Es ist das Recht in einer Demokratie, ich empfinde es auch als meine Bürgerpflicht.
    Gute Gespräche, in denen Meinungen akzeptiert werden finde ich wichtig. Bloßes Gejammere, wie schlecht alles ist, nicht.
    Genauso, wie ich sehr häufig denke, dass wirklich jeder die Möglichkeit hat, sich (demokratisch bitte) politisch zu engagieren. Dann ist Politik nämlich auch nicht mehr ganz so einfach wie man gemeinhin glauben mag.

    Ich finde gute und argumentativ hart geführte Debatten gut. Bashing gefällt mir gar nicht.
    Das ist auch das, was ich bei keinem der so Agierenden verstehe: Warum nicht sagen, WAS man mag, WIE man es mag und WARUM man es mag. Warum muss man auf andere (besonders auf demokratische) Mitbewerber draufhauen?
    Ich bin ein sehr politischer Mensch und gerade und besonders aus diesem Grund bin ich für einen gut geführten politischen Diskurs mit Respekt.
    Wann sind wir dahin mutiert, so draufzukloppen?

    Und zu den Medien möchte ich mich nicht äußern, ich finde die schnelle Schlagzeile, wo die (vernünftige und sachliche) Begründung erst am Ende erfolgt sehr ungesund fürs politische Klima, denn soweit lesen leider nicht alle.
    Außerdem würde ich mir (und das betone ich immer wieder) mir auch wünschen, dass Medien und Nachrichten auch einmal darüber berichten, was alles (immer noch) sehr gut hier läuft in diesem Land. Und wieviel Mühe es gekostet hat, das wieder herzustellen.

    Danke, dass du dich dieses Themas angenommen hast.

    Liebe Grüße
    Nicole

    1. Mit den „richtigen“ Leuten diskutiere ich auch wirklich gerne, auch über Politik. Da muss man nicht mal unbedingt einer Meinung sein und lernt trotzdem was dazu. Unterschiedliche Sichtweisen sind ja auch extrem wichtig, um sich eine eigene Meinung zu bilden. Die Art, wie mittlerweile diskutiert wird, stößt mir als harmonieliebender Mensch allerdings extrem auf. Da geht es nicht mehr um Argumente und Fakten sondern nur noch darum, möglichst viel Aufmerksamkeit zu bekommen. Und die gibt´s für Aufruhr und Schlammschlachten einfach leichter – leider. Sachliche Begründungen muss man teilweise echt mit der Lupe suchen. Bei ganz langen Artikeln scrolle ich ja mittlerweile einfach bis zum Ende – ich Fuchs 😉. Aber das haben die Schreiberlinge natürlich auch schon mitbekommen und vergraben die Fakten noch tiefer. Werde mir wohl doch mal die neue Ausgabe von Brand Eins (unbezahlte Werbung ;-)) holen, da geht es um „nervöse Kommunikation in nervösen Zeiten“.
      Liebe Grüße
      Vanessa

  10. Wahre sehr gute Worte. Ja darüber hab ich auch die Augen verdreht vorsichtshalber schon mal neue Steuern und Abgaben in den Raum werfen. Die Rente wird immer weniger und man soll vorsorgen. Sorgt man vor, dann darf man zur Belohnung auch noch Steuern und Krankenkasse davon zahlen.
    Was ich wählen werde dazu hab ich im Moment noch keine feste Meinung zwei auf jeden Fall nicht. Besser wird es sicher nicht zumindest nicht so schnell oder überhaupt egal wer dran ist.
    Leider ist der ganze Wahlkampf derzeit auf Migration ausgerichtet – gehört dazu auf jeden Fall, aber die anderen Kernprobleme versickern irgendwie.
    Gesundheit, Rente, die Altenund vorallem Kinder und Bildung, Wirtschaft und Sicherheit, Abwanderung und Verkauf wichtiger Industrie.
    Ich sitze gerader vor der Steuererklärung und der Meldung wegen Steuervorrauszahlung die Altersvorsorge soll ja versteuert werden und die Krankenkasse bekommt auch noch was ab. Mich ärgert das masslos. Ist ja kein Vermögen im Sinne von Vermögen eben noch um die Differenz zum bisherigen Verdienst aufzustocken.

    LG
    Ursula

  11. Volle Zustimmung. Jeder Wahlberechtigte hat seinen Anteil an dieser und der kommenden Regierung. Ich bin mit der Umsetzung meiner letzten Wahl nicht zufrieden, aber dennoch kommen für mich nur demokratische Parteien in Frage ohne C im Namen. Also werde ich wieder etwas wählen, dass an dem jetzigen Schlamassel beteiligt ist. Vielleicht läuft es in anderen Koalition besser. Die Hoffnung mag ich nicht aufgeben.

  12. Ich wähle natürlich – und habe schon Briefwahlunterlagen beantragt, weil ich zur Wahl nicht da sein werde – aber ehrlich gesagt, fällt mir die Entscheidung gerade sehr schwer. Klar wähle ich eine demokratische Partei – aber ich kann jetzt nicht sagen: aus Überzeugung. Gestern hab ich mir eine Politsendung angeschaut und nach 10 Minuten ausgeschaltet, konnte es nicht mehr ertragen. Ich verstehe total, dass Politiker Wahlversprechen machen müssen, denn sonst werden sie ja nicht gewählt, und dass es nicht immer in ihrer Hand liegt, ob sie diese auch einhalten können ich finde auch, dass der Einzelne Bürger mehr gefordert ist, selbst was zu verändern, wenn er mit der Politik nicht einverstanden ist – aber es ist trotzdem eine ziemlich verlogene Show, das Ganze. Daher ist es mein größtes Ziel, die Demokratie zu erhalten, unbedingt. Erstmal.
    Toller Text und das erste Fot ist ja wohl der Burner, fehlt nur noch ein blauer Müllbeutel…
    Liebe Grüße, Maren

    1. Hihi, da hätten die Hotelangestellten Augen gemacht, wenn ich ihnen einen ihrer blauen Müllsäcke gemopst hätte um dann am Strand Mülleimer zu fotografieren. Aber gepasst hätte es wirklich!
      Politsendungen finde ich auch unerträglich. Ist ja nur Selbstdarstellung und gegenseitiges Schuldzuweisen. Die Demokratie zu erhalten, ist aktuell das wichtigste Ziel. Ich hätte aber auch so überhaupt nichts dagegen, wenn wir am Ende eine Regierung hätten, die sich nicht nur um sich selbst dreht sondern wieder „richtig“ regiert.
      Liebe Grüße
      Vanessa

  13. Ich bin ja nun nicht soooo auf dem Laufenden, was bei euch abgeht politisch – aber das, was ich mitbekomme, stimmt einem doch schon nachdenklich. Und man stellt sich die Frage, wohin sich das alles noch entwickelt.
    Ganz klar: wer nicht abstimmt und wählt, ist selber schuld. Und soll sich bitteschön dann auch nicht beschweren! Natürlich macht eine einzelne Stimme nichts aus. Aber wenn viele so denken, dann geht ganz viel Einfluss verloren. Um ehrlich zu sein: beim Wählen tue ich mich oft auch schwer. Zu oft habe ich schon erlebt, dass Politiker, die ich für fähig und glaubwürdig hielt, im Amt dann ganz andere Seiten aufzeigten. Da spielen dann plötzlich irgendwelche Mechanismen, die eine andere Basis schaffen….
    Grundsätzlich hat man zur Zeit allen Grund, sich Sorgen zu machen. Die politischen Tendenzen überall auf diesem Planeten gehen in eine Richtung, die nichts Gutes erahnen lassen. Aber genau deshalb ist es umso wichtiger, die eigenen Mittel zu nutzen. Wir leben ja immerhin noch in von Demokratie geprägten Ländern; ich kann mir nicht vorstellen wie es im konträren Fall sein muss und man sich selber in (Lebens)Gefahr bringt, wenn man zu laut denkt….
    Noch eine Anmerkung zum Rententhema von Frau Bahnwärterin: auch hier in der Schweiz entwickelt sich das alles nicht zum Besseren hin. Ich gehe davon aus, dass die Generation meines Vaters die letzte ist, die noch wirklich gute Renten bekommt (unter den Vorzeichen natürlich, dass man zur Mittelschicht und tiefer gehört, also nicht über die ganz fetten Bankkonten verfügt!). Wenn ich zum Jahresende hin jeweils die Abrechnungen der Rentenversicherung bekomme mit den Zahlen darauf, welche meine zu erwartende Rente bescheinigen, dann ist das ziemlich ernüchternd. Obwohl ich mein Leben lang ohne Unterbruch gearbeitet habe. Und hätte ich noch in eine 3. Säule einzahlen wollen, dann wäre mir kaum noch Geld geblieben für das Schöne im Leben. Also lebe ich lieber jetzt (man weiss ja nie, wieviel Zeit einem vergönnt ist, gell!) und strecke mich dann halt als Pensionierte nach der Decke. Ich übe ja schon seit vielen Jahren das «Auskommen mit Wenig(er)»!
    Herzliche Grüsse!

    1. Ich kann mir gut vorstellen, dass der Blick über die Grenze gerade ziemlich ernüchternd ist. Und egal in welchem Land gerade Wahlen anstehen – es sind ähnliche Zustände und Diskussionen. Ich glaube, sobald es den Menschen nicht mehr gut geht, sie das Gefühl haben, dass sie nicht gehört werden und/oder zu kurz kommen und immer noch mehr Belastungen oben drauf kommen, setzt bei vielen die Vernunft aus. Da geht es zumindest gefühlsmäßig ums nackte Überleben. Auch wenn es vielleicht nicht soooo schlimm ist, will ja keiner Abstriche machen. Die Medien befeuern diese Ängste ja noch fleißig. Und der kurzfristige Schmerz über den leereren Geldbeutel ist greifbar, die langfristigen Probleme vor die der Klimawandel uns stellt, kann man man leicht verdrängen. Ich finde es auch alles andere als prickelnd, dass ich im Januar weniger Geld auf dem Konto habe und es ist gar nicht so einfach, dass bei einer Wahlentscheidung ganz auszublenden. Andererseits werden ja bei jeder Wahl von allen in dieser Hinsicht Versprechen aufgestellt, die sich nie bewahrheiten. Also kann man dieses Kriterium guten Gewissens ignorieren. Schlimm ist allerdings, was manche Politiker als ausreichend empfinden, ohne je mit wenig auskommen zu müssen. Da reicht bei manchen das „Auskommen mit Wenig(er)“ ja trotzdem nicht zum Leben. Das ärgert mich dann besonders weil ich dann das Gefühl habe, dass meine Steuern nicht anständig eingesetzt werden. Und das Thema könnte ich ewig weiterführen mit der maroden Infrastruktur, der Bürokratie,… Auf jeden Fall wird das hier eine sehr spannende Wahl und es kann ja fast nur besser werden.
      Liebe Grüße!

  14. Liebe Vanessa,
    je mehr Nachrichten wir konsumieren, desto schlechter sind wir informiert. Zu Zeiten des Wahlkampfs wird unendlich viel versprochen, nur um am Wahltag ab 18 Uhr vergessen zu werden. Ich bin auch dafür, sich genau anzusehen, wie das Abstimmungsverhalten von Abgeordneten wirklich in der Vergangenheit bei wichtigen Themen war. Denn das widerspricht erstaunlich oft dem, was sie vorher öffentlich angekündigt hatten.
    Daher mein Motto: gezielt informieren und den Rest vorbeirauschen lassen!
    Liebe Grüße, Rebecca

    1. Liebe Rebecca,
      stimmt, bei Informationen kann es auch mal wie bei vielem so sein: die Dosis macht das Gift. Aktuell kann man ganz schön viel an sich vorbeirauschen lassen. Sonst freue ich mich immer sehr auf den Frühling, weil dann endlich der Winter vorbei ist. Diesmal kommt die Wahl dazu, die wir dann hinter uns haben. All der Wahlkampf und die Verzierung der wintergrauen Landschaft mit Wahlplakaten (wer lässt sich davon eigentlich beeinflussen?!) haben wir dann durch!
      Liebe Grüße
      Vanessa

  15. Als ich ein Kind war, war der Gang zum Wahllokal eine ernsthafte, ernstgenommene Pflicht. Die Leute haben sich echt fein gemacht, nur um wählen zu gehen. Ich habe noch nie in meinem Leben eine Wahl verpasst und werde auch zu dieser selbstverständlich gehen. Nur weiß ich bislang nicht, wo ich mein Kreuzchen setzen werde, erstmal nur wo auf keinen Fall. Das wird auf jeden Fall eine taktische Wahl, ich müsste nur wissen, welche Taktik die richtige ist 😅.
    Aber ich werde sicher froh sein, wenn es so oder so vorüber ist. Ich hasse politische Talkrunden, sie machen mich unglaublich aggressiv, besonders wenn eine gewisse Partei beteiligt ist.

    1. Oje, wir sehen so überhaupt nicht schick aus, wenn wir zum Wahllokal springen. Einmal nach einem Tauchtag sogar ziemlich verknittert 😄. Aber ich finde auch, die wenigen Termine kann man schon ernst nehmen und vor allem wahrnehmen. Wobei mit der Briefwahl ja auch wirklich jeder wählen kann, egal was der Terminkalender sagt. Gewählt wird dieses Mal nach Ausschlussverfahren. Was da übrig bleibt, ist meiner Meinung nach frustrierend. Da kann ich schon verstehen, dass es wenig politischen Nachwuchs gibt. So richtig Begeisterung will da einfach nicht aufkommen.

  16. Wählen ist ein absolutes Muss und genau das haben wir auch an unsere Kinder weitergegeben. So gehen wir am Wahl-Sonntag zu viert ins Wahlbüro. Ich bleibe meiner Linie treu und werde das wählen, was ich schon seit dem ich 18 bin wähle. In diesem Sinne „Frohes Wählen“, Nicole

    1. Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht mehr, was ich mit 18 gewählt hatte. Find ich klasse, dass ihr das euren Kindern so weitergebt. Und den Ausflug ins Wahlbüro kann man ja wunderbar mit anderen Aktionen kombinieren.
      LG
      Vanessa

  17. Ich gehe immer wählen, ob es nun das Land betrifft oder den Bürgermeister in unserem kleinen Ort. Ich denke, dass gehört sich so. Bei uns ist derzeit Politik auch ein großes Thema, egal mit wem man am Tisch sitzt. LG Romy

    1. So halte ich es auch. Allerdings finde ich die Lokalpolitik noch viel schwieriger, da hat man oft nur wenig Bezug und kennt die Kandidaten gar nicht. Zumindest weiß ich, dass der Nachbar den Bürgermeister nicht leiden kann – also mag ich ihn 😉.
      LG
      Vanessa

  18. Danke für Deinen überlegten, gut formulierten Beitrag.
    Ich bin auch sehr fest der Überzeugung, dass Nicht Wählen keine Option ist. Mit nicht wählen oder ungültig wählen stärkt man die politischen Ränder. Mir ist bei der kommenden Wahl auch nicht wohl, aber das hilft leider nichts. Wir haben Briefwahl beantragt und sobald die Unterlagen kommen, werde ich meine Kreuzchen machen, das Ganze sofort abgeben und danach will ich bis zum Wahltag vom Wahlkampf nichts mehr hören. Falls die nicht rechtzeitig kommen, geh ich halt zum Wahllokal, wir sind an dem Wochenende zuhause.
    Ich hab meinen News-Konsum auch runtergeschraubt, zuviel ist zuviel. Ich les morgens Nachrichten, damit ich informiert bleibe und damit fertig. Als Dauer-Radio-Hörerin bin ich derzeit komplett auf NL-Radio umgestiegen, da kriege ich zumindest das Weltgeschehen auch noch mit, wenn was passiert.
    Liebe Grüße
    Britta

    1. Das Weltgeschehen trägt ja gerade auch nicht zur guten Laune bei – tragisch, was da schon wieder passiert ist 😔. Das klassische Radio höre ich nur selten, hier laufen noch ganz oldschool mp3-Alben. Und oft ist es ganz ruhig weil ich einfach mal einen Gegenpol zur täglichen Dauerbeschallung bei der Arbeit brauche. Bei den les- und schaubaren Nachrichten reicht mir gerade eine kleine Dosis aus. Meist reicht einem schon die Schlagzeile, um zu wissen, dass man DAS nicht lesen muss. Die Vorgehensweise, so schnell wie möglich zu wählen und dann die Decke über den Kopf zu ziehen, gefällt mir. Die Versprechen und Argumente, die in den letzten Tagen vor der Wahl auf den Tisch kommen, sind wahrscheinlich auch am wenigsten haltbar. Es besteht also keine Gefahr, was immens Wichtiges zu verpassen.
      Liebe Grüße
      Vanessa

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