Kleine Veränderungen, große Erfolge
Der Mensch ist typischerweise ein echtes Gewohnheitstier. Veränderungen machen uns generell erst einmal Angst. Das passiert meist unbewusst und oft merken wir gar nicht, wie schnell wir eine ablehnende Haltung einnehmen und neue Ideen kaputt argumentieren. Dabei vergessen wir leider auch, dass wir ohne Veränderungen immer noch im Höhlenzeitalter leben würden. Doch egal, ob wir gleich die ganze Welt verändern wollen oder nur unser eigenes Leben ein bisschen optimieren möchten, es muss nicht immer gleich an die Erfindung des Rads heranreichen. Oft sind es ganz kleine Dinge, die wir leicht und ohne große Mühe ändern können und die dann in der Summe großes bewirken. Steter Tropfen höhlt ja bekanntermaßen den Stein und so kann man mit Durchhaltevermögen und Ausdauer oft mehr bewirken als mit einer einmaligen Aktion.
Angenommen, viele einzelne Menschen fangen an, ihre Einkäufe in eigenen mitgebrachten Taschen und Körben zu transportieren und ebenso viele beteiligen sich an Diskussionen und Unterschriftensammlungen. Dann kann es schon mal passieren, dass Läden ihre Kunden nur noch gegen teuer Geld und gar nicht mehr selbstverständlich mit Plastiktüten versorgen. Im Gegenteil, wer sich traut, sich mit so einer Umweltsünde auf der Straße zu zeigen, wird mit bösen Blicken bedacht und muss sich in Grund und Boden schämen.
Die Vereinbarung von Politik und Handel, Tragetaschen aus Kunststoff nur noch gegen Bezahlung anzubieten, gilt bereits seit 2016. Dank dieser wirkungsvollen Maßnahme ist der Verbrauch um mehr als 60 Prozent zurückgegangen. Natürlich ist das an dieser Stelle etwas arg kurz gefasst. Doch trotzdem sieht man, dass große Veränderungen möglich sind, auch wenn es oft viele kleine Schritte braucht. 2022 ist das Plastiktüten-Verbot in Kraft getreten und viele weitere Bemühungen zur Reduktion unseres Kunststoffverbrauchs folgen bereits.
Steter Tropfen höhlt den Stein.
wiktionary.org
Veränderungen in unserem eigenen Verhalten mögen in der Masse der Menschen vielleicht untergehen, doch umso mehr Menschen ebenso handeln, umso größer wird ihr Gesamtgewicht. Aber auch im Kleinen, nur für uns selbst oder unser Umfeld können kleine Änderungen unserer Verhaltensweisen auf Dauer viel bewirken. Wenn ich etwa statt jedem Morgen Kaffee und ein belegtes Brötchen beim Bäcker zu holen dazu übergehe, dieses Geld monatlich zurückzulegen, kann sich im Laufe der Zeit ein beachtlicher Sparbetrag ansammeln. Und sinnvoll investiert vermehrt sich dieses Geld sogar noch und arbeitet für uns. Unser Konsumverhalten kann also ganz immense Auswirkungen haben und mit den richtigen Methoden lässt sich einiges erreichen.
Doch dafür ist ein Umdenken erforderlich und wir müssen unser Verhalten ändern. Das kann ganz einfach sein, wenn es nur der morgendliche Gang zum Bäcker ist oder aber auch ganz schon schwierig, wenn man sich womöglich das Rauchen abgewöhnen möchte oder mit Frühsport etwas für seine Gesundheit erreichen will. Vor allem der innere Schweinehund kann uns das Leben in dieser Hinsicht ganz schön schwer machen. In kaum einer Situation sind wir so kreativ, wie wenn wir Ausreden dafür suchen, ein bestimmtes Verhalten jetzt nicht umsetzen zu wollen. Der Tag war lang und hart – jetzt muss es ein Stück Kuchen sein. Oder Frustshopping wegen dem nörgelnden Chef. Und dann gleich noch ein paar schicke Cocktails, weil man ja nicht als spaßbefreiter Außenseiter gelten will.
Natürlich gibt es immer mal wieder Rückschläge. Man hat den Korb zum Einkaufen zu Hause vergessen und braucht eine Plastiktragetasche. Oder Auto, Waschmaschine und Kühlschrank versagen zeitgleich ihren Dienst und man muss den Sparplan für einen oder sogar mehrere Monate aussetzen. Doch gerade dann ist es umso wichtiger, dass man sich nicht verrückt macht und an seinen Zielen und Werten festhält.
Das geht dann einfach, wenn man genau weiß, warum man etwas ändern möchte. Wenn ich mir jeden Genuss versage, um am Monatsende das Sparschwein mit ein paar Euro mehr zu füttern, kann es schon mal sein, dass ich die ganze Aktion beim kleinsten Gegenwind in Frage stelle. Dann fehlt nicht viel und man gibt leichtfertig auf. Doch wer ganz klar das Ziel vor Augen hat und sich womöglich schon bildlich die Frührente oder eine Weltreise vorstellen kann, wird nicht so einfach scheitern.
Das Veränderungen wichtig sind, steht also außer Frage. Doch trotzdem erkennt man immer wieder eine gewisse Abwehrhaltung an seinem Mitmenschen aber auch bei sich selbst. Doch wer immer wieder dasselbe tut, kann keine anderen Ergebnisse erwarten. Besser ist es, sich die Situation genau anzuschauen und zu bewerten. Ich kann entweder durch den großen Lottogewinn reich werden und muss nie wieder arbeiten. Oder ich analysiere meine Möglichkeiten und finde viele kleine Rädchen, an denen ich schrauben kann um mein Ziel zu erreichen. Welche Variante erfolgversprechender ist, kann jeder selbst entscheiden.
Wie wichtig das Thema ist, sieht man im Übrigen auch daran, dass es eine ganze Wirtschaftssparte mit Literatur, Kursen und Workshops dazu gibt. Firmen suchen explizit nach Change-Managern um Veränderungsprozesse zu begleiten und das Change Management ist als grundlegender Prozess in der Organisationsentwicklung verankert. Wir tun also gut daran, uns offen gegenüber neuen Ideen und Methoden zu zeigen. Wer weiß, was am Ende raus kommt.
Alle sagten: Das geht nicht. Dann kam einer, der wusste das nicht und hat es einfach gemacht.
Quelle unbekannt
Liebe Vanessa,
vielen Dank für Deinen Kommentar auf meinem Blog. Mir geht es wie Dir: Ich möchte keine 20 oder 30 mehr sein. Für mich waren das sowieso superschwierige Zeiten mit enormem Wachstumspotenzial 😉
Ich habe gerade auf Deinem Blog gestöbert und mir gefällt, was Du schreibst und wie Du schreibst. Da gibt es durchaus die eine oder andere Gemeinsamkeit 🙂
Ich gebe Dir so was von recht! Jede kleine Veränderung kann am Ende zu einer großen Bewegung werden. Und das gilt für jeden Bereich. Auch fürs eigene Verhalten. Man könnte endlos darüber philosophieren und würde doch kein Ende finden. Das ist ein unglaublich spannender Bereich und wir sollten uns das viel öfters bewusst machen. Ob das Plastiktüten sind, oder ob wir die Menschen, denen wir auf der Straße begegnen, einfach mal anlächeln. Diese kleine Geste kann den Tag des anderen verändern und darum geht es doch.
Liebe Grüße und einen schönen Tag für Dich!
Marita
Hallo Marita,
danke für Deinen lieben Kommentar.
Ja, ich beobachte auch immer wieder, dass Menschen sich gegen Veränderungen sperren. Wenn man sich aber bewusst macht, was man schon mit kleinen Dingen erreicht, kann Veränderung richtig Spaß machen.
LG
Vanessa