NICHT ANFASSEN – Von Begegnungen und Berührungen
Für passionierte Hirn-Nutzer ist es selbstverständlich, dass sie sich in der Natur als rücksichts- und respektvolle Gäste benehmen. Heißt man hinterlässt keinen Müll, macht nichts kaputt und rückt Flora und Fauna nicht unnötig auf die Pelle. Gerade Letzteres ist besonders in Gefilden, in denen Flora und Fauna durchaus wehrhaft sind, sowas wie eine goldene Regel. Doch nicht nur im Interesse der eigenen Unversehrtheit sollte man die Pfoten lieber bei sich behalten, wird man doch selbst auch nicht gerne von Hinz und Kunz betatscht. Und was an Land gilt, gilt natürlich auch unter Wasser. Es beruht nur nicht beiderseits, den Fischen und Co sind menschgemachte Regeln herzlich egal. Und so durfte ich tatsächlich schon Tauchen als Kontaktsportart erleben.
Saiblinge
Der erste eher unsanfte und vor allem unfreiwillige Zusammenstoß, an den ich mich erinnern kann, war mit einem Saibling im Paarungsrausch. Ausgerechnet zu einer Jahreszeit mit wirklich unwirtlichsten Wetterbedingungen an Land ist es im Bodensee besonders spannend. Da beginnt bei den Saiblingen die Paarungszeit und die Männchen sind in uns an einer Steilwand im großen Schwarm entgegengekommen. Da es schon in 10 Metern Tiefe dunkel wird, waren wir mit Lampen unterwegs. Ich schieb es mal auf das helle Licht, das die Fische geblendet haben muss. Aber sie schienen auch wie von Sinnen vor lauter Hormonstau als mir ein Exemplar gegen die Hand geschwommen ist. Die haben mehr Wums, als ich erwartet hätte und wir waren wohl beide ziemlich überrascht. Den beeindruckenden Anblick von unzähligen rotbauchigen Saiblingen, die auf uns zu und um uns herumschwammen, werde ich hoffentlich nie vergessen – auch wenn wir damals noch keine Fotos gemacht haben.
Erwin
Eine Begegnung der besonderen Art hatten wir beim Tauchen vor Madeira mit Erwin. Bei Erwin handelt es sich um einen zutraulichen Zackenbarsch, der sich die Taucher zu Nutzen macht. So ein blubberndes Menschlein hat nämlich ganz besondere Vorzüge. Ich hatte mich vor der Reise schon über die Unterwasserwelt kundig gemacht und wusste, dass sich manch mutige Zackenbarsche gerne die juckenden Parasiten von den Schuppen streicheln lassen. Dass ich das auch mal machen dürfte, hätte ich nie zu hoffen gewagt.
Während ich also völlig gedankenverloren die Unterwasserlandschaft bewundere, peilt mich Erwin geradewegs an. Ich wusste erst mal gar nicht, was ich machen soll also hab ich einfach die Kamera hochgehalten und den Minitatur-LKW, der da auf mich zugerauscht kam, fotografiert. Glücklicherweise kam es nicht zum Zusammenstoß und ich habe mal versuchsweise meine Hand hingehalten, an die sich Erwin geradezu herangeworfen hat. Wie ein Kätzchen hat er sich genüsslich streicheln lassen, hat die Ausrüstung von meinem Mann genaustens untersucht und uns am Ende ganz vorwurfsvoll beäugt, als wir den Rückweg antreten mussten.
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Ich bin mir allerdings sicher, dass wir vergessen waren, sobald er neue Streichelsklaven Taucher gefunden hat.
Blauhai
Der Guide auf den Azoren hatte uns gewarnt, dass es zum einen oder anderen Rempler kommen könnte. Es gibt wohl noch mehr Arten, die den Taucher gerne als alternative Putzstation nutzen. Nachdem wir also stundenlang über die Wellen gedümpelt waren, hingen wir endlich im Wasser. Die Blauhaie hatten lange auf sich warten lassen und da ich nicht gerade seefest bin, war es meinem Magen schon schnurzpiepegal, ob wir noch welche zu sehen bekommen. Im Wasser war dann wieder alles fein aber da wir im offenen Meer an langen Leinen direkt unter dem Boot hingen, schaukelte die Welt noch ein bisschen.
Offenbar war ich noch ziemlich weiß (oder grün?) im Gesicht, da mich der Guide nicht aus den Augen gelassen hat. Und dann waren sie da, die zierlichen torpedoförmigen Blauhaie, die wie neugierige Hunde um uns herumgewetzt sind. Nach wie vor bleibt die Frage ungeklärt, wer hier wen guckt. Zumindest schienen wir hochinteressant zu sein und nebenbei auch praktisch – man kann sich an so einem Taucher wohl ganz gut kratzen. Niemals hätte ich es gewagt, die Hand nach einem Hai auszustrecken, nicht mal so einem kleinen Blauhai. Aber wenn er mich rempelt (mehrfach, so ein Rüpel), kann ich ja nichts für! Und nachdem ich bei dieser beeindruckenden Erfahrung nicht in Panik geraten bin, hat sich auch der Guide wieder ein bisschen beruhigt – und mein Magen am Ende auch.
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Stör
Einer meiner Lieblingsfische ist der Stör. Der sieht einfach so putzig aus mit seiner langen Nase und gleichzeitig hat er was Uhrzeitliches an sich. In einem ehemaligen Steinbruch konnten wir gleich mehrere ausgewachsene Exemplare bewundern.
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Natürlich ist so ein vollgelaufener Steinbruch nicht der natürliche Lebensraum aber die Fische haben sich dort sichtlich wohl gefühlt und sich von den Tauchern nicht stören lassen. Der Betreiber hatte reichlich Warnschilder aufgestellt und bei Berührung mit einem lebenslangen Tauchverbot gedroht. Das galt offensichtlich nicht für die Störe, die kurzsichtig wie sie halt waren, sich die Taucher auch mal aus aller-aller-allernächster Nähe anschauen wollten. Wenn man zu ruhig im Wasser verharrte, sind sie auch übermütig geworden. Wir wollten auf keinen Fall einen Verweis riskieren aber davon wollte der Stör, der unsere Kamera untersucht hat, nichts wissen.
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Zander
Im Vergleich zum Stör ist der Zander ja geradezu ein Winzling. Das weiß er aber nicht oder es ist ihm zumindest egal. Im See hält er sich wohl für ganz groß und so hat er auch überhaupt keine Skrupel, sich mit einem Taucher anzulegen.
Im kalten See trägt der Taucher von Welt ja für gewöhnlich eine wärmende Kopfhaube. Und während ich so vor mich hin tauche, habe ich das Gefühl, irgendetwas hätte mich am Kopf getroffen. Aber wie ich mich so umschaue ist da … nichts. Mein Mann taucht neben mir und schaut völlig unschuldig aus der Wäsche. Und trotzdem … da wars wieder, irgendwas muss doch da sein.
Zwischen einigen in den See gestürzten Bäumen tauchen wir durch und ich möchte gerade einen besonders schönen Fisch fotografieren – zack, da hab ich den ach so schönen Fisch plötzlich am Handschuh hängen. Ok, jetzt weiß ich auch, was bzw. wer mich offenbar in den Kopf beißen wollte (wer ganz genau hinschaut, sieht den frechen Fisch über meinem Kopf).
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Für Zander ist im Frühjahr Paarungszeit und die Männchen verteidigen ihr Gelege vor Laichräubern. Und dass offenbar mit vollem Körpereinsatz und selbst dann, wenn der vermeintliche Räuber ein argloser Taucher ist, der eigentlich einen weiten Bogen um Gelege und Co. macht. Zumindest haben wir keine gesehen, dafür aber mehrere streitbare Zander. Einer hat sogar in die Kamera gebissen und ich meine, ein Licht am anderen Ende gesehen zu haben.
Fischfutter
Ein ganz besonderes Erlebnis ist es, zum Fische füttern direkt ins Aquarium hüpfen zu dürfen. Ich bin ja kein Wintersportfan und ob die Welt künstlich beschneite Skipisten braucht, wage ich zu bezweifeln. Aus einem Reservoir für ebendiese Schneekanone hat der Betreiber sich eine zweite Einnahmequelle generiert, indem er ein Alpenaquarium geschaffen hat, in dem man zahlreiche Fischarten bewundern kann.
Die Fische in dem künstlich angelegten See sind auf zusätzliches Futter angewiesen und da bietet es sich ja an, dass der Taucher das in den Unterwasserstreichelzoo mitnehmen darf. Und obwohl die Fische gesund und rund aussehen, scheinen sie völlig unterernährt zu sein. Zumindest könnte man diesen Eindruck bekommen, wenn man das Futterdöschen unter Wasser öffnet und plötzlich vor lauter Fisch die Hand vor Augen nicht mehr sieht. Die größte Herausforderung war es am Ende das leere Döschen in die Tasche vom Tauchanzug zu schieben, ohne versehentlich noch einen Fisch einzupacken.
Stechrochen
Genaugenommen waren wir bei dieser Begegnung mit Tuchfühlung nicht Tauchen, sondern „nur“ Schnorcheln. Bei der geführten Tour an den Honeymoon-Beach (Bahamas) sitzt man im hüfthohen Wasser am Strand und darf Stechrochen mit Fischabfällen füttern. Das klingt für den einen oder anderen jetzt wahrscheinlich gefährlicher, als es ist. Denn wie immer gilt: die Tiere nicht festhalten, nicht nach ihnen greifen, ganz entspannt bleiben und niemals den gesunden Respekt verlieren.
Die Rochen leben dort in freier Natur, kommen aber gerne um sich ein paar extra Delikatessen abzuholen. Und dann kommen sie auch richtig nahe, Berührungsängste darf man da keine haben. Dabei ist die Berührung durch die Rochen das Sanfteste, das ich jemals erlebt habe. So weich und glatt und dabei so vorsichtig, dass man beinahe vergessen könnte, dass man da gerade ein wildes Tier vor (bzw. über, unter und um sich herum) hat. Ich bin einfach nur dankbar und demütig, dass ich das erleben durfte und empfinde die Unterwasserwelt als ein einziges, schützenswertes Wunder.
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Fremder Buddy
Das war eher eine Begegnung der absonderlichen Art. Während ich bei einem Nachttauchgang meinen Mann schräg achtern wusste, hatte ich plötzlich einen neuen Buddy (so nennt man im Fachjargon den Tauchpartner) an der Backe kleben. Sichtlich verwirrt hielt mich der Fremdling auf Kuschelkurs fälschlicherweise für seine bessere Hälfte während diese in einiger Entfernung wohl im nachtschwarzen Wasser schlecht auszumachen war. Mein Mann hingegen hat sich königlich über mein neues Anhängsel amüsiert, während ich nun eine Ahnung davon habe, wie nervtötend Schiffshalterfische für ihre Unterwassertaxis sein müssen. Nach einigem vehement gefuchtelten Argumenten konnte ich den unerwünschten Beifang an seinen Besitzer zurückgeben. Auf Beweisfotos habe ich vor lauter Empörung verzichtet.
Trotz all der überraschenden, berührenden und teils lustigen Erlebnisse gilt „nicht anfassen“ als eine der wichtigsten Regeln beim Tauchen. Nicht alle Bewohner sind uns wohlgesinnt und manch einer versteht die menschliche Neugier auch mal falsch. Muränen können beispielsweise ziemlich unangenehm zubeißen, sollten sie sich bedrängt fühlen – daher sollte man ihnen auch immer den Fluchtweg freihalten. Drückerfische schützen ebenfalls ihr Gelege, allerdings ähnelt ihr Nachwuchs-Schutzgebiet einem umgedrehten Trichter. Wer also einfach nach oben flüchtet, bekommt eventuell trotzdem die Flosse perforiert. Und natürlich sind nicht alle Haie harmlos, auch wenn sie uns im Grunde nichts tun wollen. Aber wer sie nicht im Auge behält, riskiert auch mal einen Testbiss und wenn sie sich unbeobachtet fühlen, werden sie mutiger. Bevor man also leichtfertig zu einem Bullenhai ins Wasser hüpft, schadet es nicht, ein bisschen die Schulbank zu drücken.
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Wer hier leichtfertig reinhüpft, kommt nicht mal leicht fertig wieder raus. Kein Wunder, dass sich ein Fisch zu uns in den Käfig gerettet hat. Nervenkitzel aus sicherer Entfernung und dazu die Erkenntnis, dass man im Hafen neben einem Fischrestaurant lieber nicht schwimmen geht…
Und so heißt es auch in Zukunft NICHT ANFASSEN!
Der Traum eines jeden Aquarianers. Tauchgang im eigenen Becken :-)Im Ernst, ich kann mir vorstellen, dass so ein Tauchgang mit „Tuchfühlung“ ein besonderes Erlebnis ist. Angriffslustige Fische habe ich auch schon erlebt. Bei Wartungsarbeiten im Aquarium stupste ein Skalar immer wieder meine Hand, bzw. meinen Arm an. Erst da sah ich das Ei – Gelege an einem Blatt, dem ich wohl zu nahegekommen war.
Da scheint so eine Art Impuls bei den Tieren zu sein. Schön ist auch der kurze Videoclip mit der „Fischexplosion“. Bei den Stachelrochen hätte ich ja Bedenken, ist nicht dieser australische Tierfilmer an einem Rochenstich gestorben?
Das mit dem austr. Tierfilmer ist mir auch bekannt. Der hat es wohl für eine gute Idee gehalten, dass Tier an den Flossen aus dem Wasser zu heben. Da wären wir dann auch gleich wieder bei „nicht anfassen“. Die meisten Tiere sind an Land wie im Wasser wesentlich entspannter, wenn man sie nicht ärgert.
Wenn Fische mal auf Krawall sind, ist das ein guter Hinweis auf Nachwuchs. So lustig es ist, wenn so ein Winzling aufmüpfig wird, ist es wohl netter, etwas Abstand zu halten. Das ist bei Wartungsarbeiten sicher nicht immer ganz einfach.
danke für die unterwassergeschichten mit kontaktfreudigen fischen drin!
genau das, was ich heute brauchte…… (hab mir nochnichtmal getraut, das radio anzumachen!)
so ein stör sieht ja nicht nur prähistorisch aus, der ist tatsächlich ein lebendes fossil. faszinierend.
als ich vor australien überm korallenriff schnorchelte, im bikini, da kamen handgrosse bunte fischlein und nubbelten mir die losen schüppchen von der haut – kitzelte fürchterlich. aber am extremsten war derjenige, der mir direkt in die taucherbrille guckte, nase an der scheibe – ich musste dermassen lachen, dass das einen wassereinbruch in die brille zufolge hatte und ich prustend an die oberfläche musste 😀 😀 😀
hab mal in einer doku gesehen, wie eine frau nur mit badeanzug und schnorchel beim manta-ballett mitmachte – die haben sie auch richtig mitmachen lassen! hinreissend!
und neulich erzählte eine walforscherin aus der südsee wie sie beim tachen plötzlich von wal unter die flosse genommen wurde – als sie wieder gucken konnte, sah sie einen riesigen weissen hai ganz in der nähe. der wal hat sie tatsächlich beschützt!!
immer ´ne handbreit wasser unterm kiel! (oder wie sagt man unter tauchern?) ;-D xxx
Für DIE Nachrichten brauchts gerade echt ein Kontrastprogramm…
Manche Fische kennen aber auch echt keine Scham, die rücken einem so richtig auf die Pelle. Dass sie dieselbe auch mal annagen, ist mir glaub auch schon passiert. Aber diese kleinen Putzerfische sind extrem schnell, die sind gleich wieder weg. Wenn man aber vor einer Putzerstation im Wasser hängt und bei den Reinigungsaktionen zuschaut, kommt es schon mal vor, dass die einen gleich mit sauber machen. Da hatte ich schon so manchen Pikser an der Backe oder der Hand gespürt.
Was manche Tierfilmer dokumentieren, ist schon irre beeindruckend. Da schau ich immer ganz ehrfürchtig zu. Da muss man glaub echt viele Stunden unter Wasser verbringen, um solche Erlebnisse/Aufnahmen machen zu können. Hätte ich kein Problem mit 😄.
Gut Luft (sagt man bei Tauchern)!
Du hast ja wirklich schon die sonderbarsten Dinge unter Wasser erlebt!
Ehrlich gesagt bin ich mir unschlüssig, ob der Tauchtourismus umweltverträglicher ist als Skitourismus, aber beide führen uns sehr gut vor Augen, dass es immer weniger lebenswert auf diesem Planeten wird, wenn wir unsere Umwelt systematisch ruinieren.
Lieber Gruß
Philipp
Ich glaube, es kommt immer ganz auf den Tourismus an und so allgemein würde ich das nicht bewerten. Wenn natürlich beschneite Pisten von Skifahrern befahren werden, ist da ja erst mal nichts Schlimmes dran. Genauso kann man sich unter Wasser als respektvoller Gast benehmen. Das Außenrum ist eher das Thema aber das ist es ja beim Reisen insgesamt.
Viele Grüße
Vanessa
Ja und nein. Die ökologischen Folgen entstammen ja nicht nur den Aktivitäten an sich, sondern kombinierten Effekten wie Art der Anreise (die meisten Menschen reisen in den Skiurlaub, weil sie keine passenden Berge vor Ort haben – ähnlich beim Tauchen, wenn man sich nicht auf regionale Gewässer beschränkt), Rückstände (Skiwachs mit PFAS sowie unbeabsichtigt verlorene Ausrüstungsgegenstände und Kleidungsstücke) und die Tatsache, dass das Eindringen in den Lebensraum immer stört.
Selbst mag ich ja sowohl Tauchen als auch Skifahren gern. Beim letzten Punkt bin ich mir aber noch nicht sicher, ob es letztlich für die Fauna besser ist, Skitouren abseits der Piste zu machen (dort stört man Tiere in der Winterruhe) oder ein begrenztes Areal als Piste zu nutzen, was dafür jedoch intensiver beansprucht wird.
Andererseits bieten beide Aktivitäten die Möglichkeit, Menschen die Schönheit unserer Welt aufzuzeigen und aufzuklären, warum sie schützenswert ist und wie es funktioniert kann, das auch umzusetzen.
Das meine ich ja auch mit dem „Außenrum“. Der Tauchgang an ist das kleinste Problem – wobei auch die Luft nicht von selbst in die Flasche kommt. Und eine natürlich beschneite Piste runterzufahren, ist sicher besser, als sich abseits immer neue Wege zu erschließen. Der Mensch schützt aber leider nur das, was er kennt. Wer die Natur nie erlebt und gesehen hat, hat da sicher viel weniger Bezug zu. Das merke ich schon, wenn es darum geht Fisch zu essen. Das wird groß und breit empfohlen aber viele Bestände sind völlig überfischt, die Ostsee ist leer und da wo mal ein Schleppnetz drüber gewalzt ist, ist nur noch Wüste. Manche argumentieren, das sie nur Zuchtfisch essen aber der wurde ja auch mit irgendwas gefüttert. Wenn ich es richtig im Kopf habe, braucht es für ein Kilo Lachs 3-5 Kilo anderen Fisch… Da vergeht mir als Taucher der Appetit, und doch bin ich weit davon entfernt, andere maßregeln zu können. Aber mehr Wissen würde sicher helfen.
Das sind bestimmt Eindrücke, die einen nicht mehr loslassen. Die Natur – auch unter Wasser – zu genießen, ist völlig legitim, wie ich finde. Respekt und Rücksichtnahme vorausgesetzt – was in der heutigen Zeit gefühlt kaum noch von Bedeutung ist. Riesenproblem. Aber darüber könnte man sich jetzt stundenlang auslassen.
Ich hatte mich übrigens mal sehr für das Apnoetauchen interessiert. Sehr faszinierend. Das Projekt scheiterte allerdings schon daran, dass ich mich in so eine enge Gummipelle hätte zwängen müssen … och nöööö … lass mal.
Die Gummipelle ist tatsächlich der Part, den ich beim Tauchen am anstrengendsten finde. Und die muss ja gut sitzen, sonst wird´s schnell kalt. Aber wenn ich dann im Wasser bin, ist der Aufwand schnell vergessen. Apnoetauchen finde ich schon wegen der reduzierten Ausrüstung spannend. Nur kann man halt nie lange unten bleiben und gerade, wenn es was spannendes zu sehen gibt, finde ich das doch sehr entspannt.
Mir wird schon vom Lesen ganz schwummerig. Ich schaue mir Unterwasserdokumentationen ja gern im Fernsehen an oder bei dir. Selbst würde ich wohl Panik schieben. Das sind wirklich fantastische Erlebnisse und schöne Bilder.
Liebe Grüße
Sabine
Na, da liefere ich doch gerne schöne Bilder, die du dir ganz entspannt im Trockenen anschauen kannst.
Liebe Grüße
Vanessa
Endlich weiß ich, wie ein Stör aussieht, beeindruckend.
Noch beeindruckender sind allerdings deine mutigen Schilderungen. Grün im Gesicht? Ich bin bis vor ein paar Jahren nicht einmal im Meer geschwommen, aus Respekt (Synonym Angst) vor Haien. Hut ab, liebe Vanessa, Hut ab.
Ich wünsche dir weiterhin feine Begegnungen dieser Art und dass du immer wieder mit dem richtigen Mann auftauschst.
Liebe Grüße
Nicole
Bei den Haien wars schöner, als auf dem schaukelnden Boot 🤢. Respekt sollte man sich immer bewahren. Es sind ja Wildtiere und nicht alle von ihnen sind sonderlich begeistert über Gäste in ihrem Lebensraum. Wenn sie neugierig sind, ist das ja auch ein schönes Zeichen, dass sie keine schlechten Erfahrungen mit Menschen haben.
Liebe Grüße
Vanessa
Oh, da bin ich auch ganz bei Bine. Ich bin zwar gerne auf dem Wasser, aber unter Wasser würde ich vielleicht auch schnell zu Panik neigen. Die Bilder habe ich mir gerade mit großem Interesse und Vergnügen angeguckt, so spannend. Aber ich hätte da auch Schiss. Nicht nur, dass die Tiere mir was tun könnten , sondern auch umgekehrt ich. Wenn auch immer unbeabsichtigt. Ich bin auch an Land ganz vorsichtig, wenn es darum geht, Tiere anzufassen. Ich schaue ihnen so gerne zu, selbst den Enten und anderen Wasservögeln kann ich stundenlang zugucken. Im letzten Jahr waren wir auf einer Alpakafarm und das war natürlich großartig. Ich hab aber auch da nur geguckt und kaum gestreichelt. Ich finde immer, das hat auch mit Respekt vor Lebewesen zu tun. Ich kann es auch nicht leiden, wenn unser Flusenbär ungefragt von anderen gestreichelt wird. Zumal ich genau merke, dass der Flusenbär das bei Fremden nur erträgt und nicht genießt. Da kann ich auch schon mal ungemütlich werden. Und genauso mach ich das mit allen Tieren. Allerdings gebe ich zu, dass mich dieses Tauchbecken mit der Fischfütterung schon irgendwie reizen würde.
Liebe Grüße
Britta
Alpakas finde ich auch sehr sympathisch aber man muss ja auch nicht alles gestreichelt haben. Dafür gibt´s ja den Besuch von Nachbarskatzen 😊. Wobei ich es schon sehr wichtig finde, dass die Tiere von selbst zum Kuscheln kommen. Wenn ich sehe, wie Eltern ihre Kleinkinder auf manch unschuldiges Haustier loslassen, wird mir auch immer ganz anders. Zum Glück haben wir keine eigenen Tiere, da würde ich ziemlich kratzbürstig reagieren. Bin aber auch schon etwas belächelt worden, als ich gefragt habe, ob ich einen Hund streicheln darf. Dabei hat die Halteren keine zwei Sekunden vorher noch gefragt, ob er mich beschnuppern darf 😂.
Liebe Grüße
Vanessa
Schöne Bilder, spannende Geschichten! Und ja, Rücksichtnahme auf die Natur ist dabei das A und O. Natürlich könnte man stundenlang darüber diskutieren ob es legitim ist, Pisten zu beschneien oder Fische zur Ergötzung der Menschheit zu füttern. Aber das hat- wie immer- alles zwei Seiten, und oft gibt es dabei auch kein absolut Richtig oder völlig Falsch. Auf das WIE kommts halt an…
Den Erwin, den würd ich aber auch gerne mal kennenlernen. Er müsste sich dazu halt einfach sehr nahe an den Strand wagen, weil ich mich lieber nicht zu weit raus ins Meer begeben würde…! 😁 Der Kerl ist witzig- man hört immer wieder von solchen Tieren, welche die Annehmlichkeiten schätzen und einsetzen gelernt haben, die von Menschen ausgehen (können).
Mit Rochen und Haien würd ich eher kein Tête-à-tête eingehen wollen. Auch wenn ich weiss, dass Tiere einem i.d.R. nicht aus Jux und Dollerei anfallen- austesten würde ich das dann doch nicht wollen…. Aber es soll ja auch Menschen geben, die einen Riiiiiesenbogen um Pferde machen, *ggg*! Also geniesse ich die Unterwasserwelt lieber vom gemütlichen TV-Sessel aus. Und lese einfach hier mit, da kommt ja öfter mal was in der Art!
Herzliche Grüsse!
Nicht nur Pferde, auch Hunde kommen ja nicht bei jedem so richtig gut an. Die meisten dieser Vorbehalte gründen aber auf ungute Erlebnisse. Bei Haien haben aber die wenigsten wirklich das Glück so ein Tier mal live zu erleben. Das ist eher so eine anerzogene Angst, wie bei Spinnen und anderen Krabblern. Als Kinder fanden wir die noch spannend, bis wir von unseren Eltern gelernt haben, das die eklig sind. Die Unterwasserschnecken kann ich aber beim besten Willen nicht in die gleiche Kategorie einordnen, wie deren an Land lebenden Verwandten. Die sind einfach wunderschön! Da könnte ich ja auch mal ein paar Fotos zusammenstellen 🤔. So als Gegenprogramm, wenn uns im Garten wieder alles angenagt wird.
Liebe Grüße!
Danke für die wunderschönen Bilder und Deine Geschichten dazu. Ein Lichtblick in der trüben Zeit!
Gerne, man kann ja nicht nur Trübsal blasen. Aber man stelle sich vor, das würde es besser machen – dann hätten wir doch glatt in einer halben Stunde Weltfrieden 😄.
Bei so großen Fischen hätte ich ehrlich gesagt auch enormen Respekt und würde sie nicht berühren wollen. Bei Delphinen sieht das allerdings schon anders aus. LG Romy
Wobei Delphine auch ganz schon fies sein können. Hast du mal gesehen, wie sie mit einem armen Kugelfisch Ball spielen? Der kann einem nur leid tun 😮.
LG
Vanessa
Das sind ja wirklich fantastische Aufnahmen!! Vielen Dank dafür, hat wirklich Freude bereitet die anzusehen. Es muss auch toll sein, dass du und dein Mann das gleiche Hobby teilt. Ich würde wahrscheinlich übers Wasser hüpfen, käme mir ein Hai so nahe 😅.
Das mit dem gemeinsamen Hobby ist wirklich fein! Wir haben das Tauchen zusammen angefangen und bis auf einen Prüfungstauchgang alle Tauchgänge zusammen gemacht. Übers Wasser hüpfen haben wir aber noch niemanden gesehen 😄.