Frühjahrsputz – Reinemachen im verstaubten Oberstübchen
Sobald die Tage wieder länger werden, scheint ein grenzenloser Putzzwang die Welt da draußen zu befallen. Da wird gewischt, gesaugt und gebohnert das sich die Balken biegen.
Allerdings gibt es in einem ordentlichen und minimalistischen Haushalt gar nicht so viel zu tun. Und wir wollen es ja auch nicht gleich übertreiben. Vielleicht ist dem einen oder anderen Privatsphäre auch wichtiger, als streifenfreie Fensterscheiben. Doch wohin mit all der Energie die dem Frühlingsbeginn innewohnt?
Wie wäre es, sich mal ans Ausmisten zu machen. Und zwar nicht von Schränken und Schubladen im herkömmlichen sondern im übertragenen Sinn. Gegen das Schubladendenken sollten wir vielleicht einfach mal alle Schubladen leeren und Platz für neues Wissen schaffen. Wer es dauerhaft schafft, negative Glaubenssätze und Grübeleien in den Mülleimer zu verfrachten, hat Platz für Neues. Vielleicht ein „dekoratives“ Denkmuster? Naja, bei mir klappt das noch nicht so, ich übe noch. Mantras sollen ja helfen, Ausprobieren schadet zumindest nicht.
Und den Spruch „Das haben wir schon immer so gemacht“ verbannen wir am besten gleich in den Sondermüll, der eignet sich auch nicht fürs Recycling. Stattdessen sollten wir mehr hinterfragen und offen für neue Herangehensweisen und fremde Meinungen sein. Denn wenn sich nichts ändert, kann sich auch nichts verbessern.
Und weil es so viel einfacher ist, als die ganze Welt zu bekehren, fangen wir einfach mal bei uns selbst an. Auch ich merke immer wieder, wie schnell der Reflex da ist, neue Vorschläge auf ihre Schwachstellen hin zu analysieren. Und doch halte ich mich zurück und höre erst einmal zu. Das ist nicht immer einfach, stößt aber auch in meinem Hirn neue Gedanken an und lässt mich kreativ werden. Auch hier braucht es noch viel Übung, aber es hat ja keiner behauptet, dass es leicht sei.
Klar wünsche ich mir, dass auch andere mal ihre veralteten Weltansichten begraben und sich gedanklich von der Steinzeit verabschieden. Vor allem, wenn es um typische Rollen- und Geschlechterklischees geht, „geht mir das Messer im Sack auf“ (der Spruch ist nicht von mir, passt aber an dieser Stelle einfach perfekt).
Obwohl es schwer fällt, versuche ich erst einmal alle Aspekte zu verstehen. Und auch wenn viele den Holzhammer verdient hätten, kommt man doch mit offenen Gesprächen manchmal weiter. Wenn sich hier die gedanklichen Spinnweben dann nicht entfernen lassen, ist es wohl ebenso an der Zeit zum Ausmisten. In dem Fall wird dann eben der Kontakt minimalisiert!