Niemals nichts anzuziehen – meine einfachen Regeln für einen perfekten Kleiderschrank
Seit vielen Jahren dominiert eine einzige und heiß geliebte Farbe in meinem Kleiderschrank. Und nicht nur da, auch Möbel, Wände und viele andere Gegenstände zeigen meine offensichtliche Vorliebe. Black is beautiful!
Was nicht bereits in schwarz bei mir eingezogen ist, wurde im Laufe der Zeit eingefärbt, lackiert oder überpinselt. Und als großer Fan muss ich sagen, schwarz ist keinesfalls gleich schwarz. Da gibt es die unterschiedlichsten Nuancen. Und kaum etwas ist für die von unserer grellbunten Welt gestressten Augen entspannter, als der Blick auf eine warmschwarz getünchte Wand.
Es liegt also auf der Hand, dass es beim Einkaufen keine großen Überlegungen bezüglich der richtigen Farben von Kleidung gibt. Oft sehe ich auf den ersten Blick, ob sich der Besuch in einem Geschäft lohnt oder farbtechnisch nichts für mich dabei ist.
Früher hat sich auch immer mal wieder ein farbiges Teil in meinen Schrank verirrt. Doch auch, wenn ich Petrol wirklich schön finde, ich fühle mich nicht wohl damit. Und die farbige Bluse vom Vorstellungsgespräch hat letztendlich auch nur dazu geführt, dass ich mich verkleidet gefühlt habe. Das gute Stück hat, wie vieles andere, längst ein neues zu Hause gefunden. Ich habe für mich beschlossen, falls ich je nochmal so einen Anlass habe, authentisch und eben schwarz gekleidet zu erscheinen. Müsste ich mich verkleiden, um einen Job zu bekommen, wäre es nicht die richtige Firma!
Die wichtigste Regel für mich ist also:
Kenne deine Wohlfühlfarbe(n).
Und damit sind wir schon beim nächsten elementaren Punkt. Ich muss mich in meiner Kleidung wohl fühlen. Wenn es irgendwo zwickt und ich den ganzen Tag damit beschäftigt bin, rutschende Kleidung an ihren Platz zu zuppeln, lenkt mich das ab. Nachdem ich mich morgens angezogen habe, will ich den Rest des Tages nicht mehr an meine Kleidung denken. Sie muss gut sitzen und gleichzeitig bequem sein. Wenn ein Teil nur ein bisschen zu klein oder groß ist, wird es nicht gekauft.
Keine Kompromisse bei der Passform.
Leider ist es in Zeiten von Fast Fashion immer erschreckender, was an den Kleiderständern in den einschlägigen Geschäften hängt. Meist sieht man schon auf den ersten Blick, dass es sich um billigstes Plastik handelt. Und das fühlt man auch. Ich frage mich immer wieder, wer das tatsächlich anzieht. Es muss doch ganz furchtbar unangenehm sein, so etwas direkt auf der Haut zu haben.
Dazu kommt noch ein unerträglicher Geruch nach Chemie. Bei schwarzer Kleidung ist das oft ein Problem, vor allem wenn billig und wenig umweltfreundlich eingefärbt wurde. Man kann sich vorstellen, dass das im Produktionsland verehrende Auswirkungen hat. Ganz schlimm ist es bei Onlinebestellungen, weshalb ich bevorzugt direkt im Geschäft einkaufe. Dort kann ich direkt sehen, fühlen und riechen, wenn die Qualität nicht stimmt. Und dann wird es – natürlich – nicht gekauft.
Qualität kann man sehen, riechen, fühlen.
Und zu guter Letzt muss Kleidung natürlich zum Leben passen. So hübsch ich manche Sachen finde, sie passen einfach nicht in meinen Alltag. Bei engen Röcken werde ich wahnsinnig weil ich den begrenzten Bewegungsspielraum nicht leiden kann. Rüschen und Schleifen finde ich bei anderen hübsch, sie entsprechen aber nicht meinem Stil. Oft bewundert man bei anderen etwas und glaubt, mit demselben Teil ebenso cool /elegant/lässig zu sein. Doch dann endet das entsprechende Textil ganz hinten im Schrank weil es einen eben doch nicht wie erwartet zu einem besseren Ich verholfen hat. Klar, es macht durchaus Sinn, mal etwas Neues auszuprobieren. Allerdings sollte man immer konsequent bleiben. Wenn es beim Anprobieren nicht die Liebe auf den ersten Blick ist und man auch nur den allerkleinsten Zweifel hat, wird es nicht gekauft.
Im Schrank ist nur Platz für Lieblingsteile. Basta!
Wer mit seinem eigenen Stil ein strenges Regiment in eurem Kleiderschrank führt, weiß genau, was er besitzt, was sich miteinander kombinieren lässt und worin er sich wohl fühlt. Dazu kann auch die weltbeste und gemütlichste Jogginghose gehören. Aber eben nicht irgendein fauler Kompromiss, den man dann wegen einem schlechten Gewissen aufträgt.
Das Leben ist zu kurz, um es in der falschen Kleidung zu verbringen. Und wir sollten es uns Wert sein, nur Lieblingsstücke zu tragen. Und man hat deutlich mehr Spaß an der eigenen Mode, wenn man lieber weniger, dafür aber die schönsten Dinge einziehen lässt.
Toller Beitrag mit dem ich mich sehr gut identifizieren kann!
Letztes Jahr in meinem letzten Job musste ich täglich ein Hemd tragen. Kein No-Go für mich aber definitiv nicht meine erste Kleiderwahl.
Ich halte mich an drei Farben (schwarz, dunkelblau und -grau) die mir stehen und in denen ich mich gut fühle. Wenn mir ein T-Shirt passt, kaufe ich es mehrmals in meinen bevorzugten Farben. So habe ich wieder lange Zeit ruhe 🙂
Liebe Grüsse
Schweizer-Minimalist
Hallo Schweizer-Minimalist,
so mache ich es mittlerweile auch. Habe bestimmt 8 x das gleiche T-Shirt im Schrank. Aber dafür null Stress 🙂
Viele Grüße
Vanessa