Queen All - Diverses Tauchen

For The Ocean

Mangelnde Seefestigkeit verträgt sich eigentlich nicht besonders gut mit der Liebe zum Meer. In meinem Fall tut ersteres der Liebe allerdings keinen Abbruch. Schon bevor wir die Unterwasserwelt mit Tauchausrüstung erforschen durften, waren Ozeane mein bevorzugtes Reiseziel. Dabei hasse ich es, in der Sonne zu braten und muss mir am Strand immer ein schattiges Plätzchen suchen. Und wenn ich dann ein gutes Buch aufschlage – habe ich nach zwei Sekunden die Handlung vergessen, weil ich nur die endlosen blauen Weiten bestaune.

Am Anfang war ich allerdings ein ganz schöner Angsthase. Was ich nicht sehen kann, ist mir suspekt. Dann lieber schwimmen im chlordurchtränkten Hallenbad. Ich war sozusagen eine Wasserratte, die sich vor Fischen (und allem, was da sonst noch so lebt) gefürchtet hat. Beim Wellenbaden habe ich einmal den länglichen Schatten eines Fisches in der Welle gesehen, der war bestimmt einen ganzen halben Meter lang! So schnell hat mich noch keiner aus dem Wasser hüpfen sehen. Ein paar Jahre und eine fundierte Tauchausbildung später hat sich die Richtung, in die ich mich bei so einem Anblick stürzen würde, gewendet. Es gibt kaum etwas Schöneres, als ruhig im Wasser zu schweben und die Umgebung zu beobachten.

Dafür braucht es vielerorts nicht mal einen Tauchschein. Da reicht der Schnorchel, um stundenlang an der Oberfläche zu dümpeln und dem Treiben unter Wasser zuzuschauen. Allerdings löst sich die Tiefenentspannung schnell in Luft auf, wenn sich jemand unterhalb der Wasseroberfläche nicht zu benehmen weiß. Am schlimmsten sind Taucher, die ihre Extremitäten nicht im Griff haben und über den Grund oder, noch schlimmer, Korallenbänke pflügen. Die vernebeln nicht nur allen hinter ihnen Tauchenden die Sicht sondern richten Schaden in einem zerbrechlichen Ökosystem an. Leider sind genau solche Menschen oft sehr beratungsresistent und halten sich oft für die begnadetsten Taucher unter der schönen Sonne.

Wir hatten unglaubliches Glück mit unserer Tauchlehrerin, die hätte uns so ein Fehlverhalten nicht durchgehen lassen. Sie hat ganz pflegeleichte Taucher aus uns gemacht und so vergessen uns die Guides bei geführten Touren (nicht überall darf man auf eigene Faust ins Wasser) gerne. Und weil wir uns nicht mit der gesamten Gruppe auf jedes Getierchen stürzen, das die Guides für ihre Schäfchen zeigen wollen, bilden wir immer irgendwann das Schlusslicht. Das spart nicht nur Energie sondern auch Atemluft. Zur Belohnung gibt es dann am Ende hin und wieder kleine Touren mit den Guides zu  ihren Geheimtipps – einem von Seepferdchen bewohnten Seegrasbüschel, kleinen Höhlen oder der einzigen Koralle am ganzen Tauchplatz – während alle anderen schon wieder auf dem Boot sitzen.

Doch mit der Begeisterung für die Unterwasserwelt, die mich mit der ersten Schnorchel-Tour gepackt hat, kamen auch ein paar Nebenwirkungen.  Eine davon ist, dass ich keinen Fisch mehr essen kann. Das ist für mich und meinen Mann wie Hasenbraten für Kaninchenbesitzer. Ein Fischrestaurant hatte eine bebilderte Karte und wir hatten alle diese Fische noch am Nachmittag beim Tauchen beobachtet. Manche sind sogar eine Weile neben uns geschwommen und haben uns ebenso beobachtet. Wir haben uns dann beide für den Rindfleischspieß entschieden…

Eine weitere Nebenwirkung ist die gesteigerte Aufmerksamkeit gegenüber dem Meeresschutz. Früher war Haifischflossensuppe etwas, das man zwar vom Hörensagen kannte aber sich nie Gedanken darüber gemacht hat. Und auch über große Aquarien mit Delphinen und Walen hat man nicht groß nachgedacht. Das war eh nie etwas, das mich angelockt hätte. Es ist aber plötzlich etwas ganz anderes, wenn der persönliche Bezug dazu kommt.

Wenn man etwas kennt, verliert man auch die Angst. Die dunklen Tiefen haben ihren Schrecken längst verloren, da ich mich ja mit eigenen Augen davon überzeugen konnte, dass da kein Seeungeheuer lauert. Vor allem aber habe ich viel über die ganz realen Bewohner gelernt und weiß auch, dass nicht jeder Hai per Default gefährlich ist. Und da, wo sie dann doch gefährlich sind, muss ich nicht ins Wasser. Das ist schließlich ihr Lebensraum und nicht meiner, ich bin nur zu Gast!

Was die meisten Taucher eint, ist die Begeisterung für eine bunte und vielfältige Unterwasserwelt. Wer neu in dieser Gemeinschaft ist, dem fällt auf T-Shirts und Pullis neben vielen Logos von Tauchcentern vor allem das der Meeresschutzorganisation Sea Shepherd auf (vor allem, wenn man wie ich eine Schwäche für Totenköpfe hat). Hier engagieren sich weltweit Menschen beeindruckend mutig für den Erhalt unserer Meere. Wo wir im Kleinen an unsere Grenzen stoßen, wird hier im Großen der Kampf für unsere Ozeane ausgetragen.

Da ich schon bei leichtem Wellengang mit meinem Magen zu kämpfen habe, bewundere ich umso mehr den Einsatz, den andere bringen. Was ich aber tun kann, ist regelmäßig zu spenden (für alle Sparfüchse – das kann man steuerlich absetzen) und fleißig Werbung / Aufklärung zu betreiben. Und so zeigen sich die bereits erwähnten Nebenwirkungen auch in Bereichen, die weniger offensichtlich sind.

Was hat das ganze mit Musik zu tun

Ich liebe guten Metal, wenn auch in anderen Ausprägungen als mein Mann. Umso schöner ist es dann, wenn wir Bands entdecken, die uns beiden gefallen. Und umso ärgerlicher, wenn diese Bands sich so richtig daneben benehmen. Normalerweise ist mir die Privatperson hinter der Kunst völlig egal. Aber das Blutbad, das die Färöer jedes Jahr beim Grindadráp veranstalten, sprengt so ziemlich jedes Maß und mir ist völlig schleierhaft, wie ein Mensch ticken muss, dass er da mitmacht. Jedes Jahr werden so auf grausame Weise unzählige Tiere abgeschlachtet – nicht nur Grindwale sondern auch andere Walarten und Delfine.

Die Mitglieder der färöischen Metal-Band Týr distanzieren sich nicht etwa vom Grind – im Gegenteil, sie befürworten das als Tradition und fühlen sich von Meeresschutzorganisationen wie Sea Shepherd angegriffen.  Vielleicht sollten wir alle mehr an unseren Traditionen festhalten und gleich mal wieder alle Frauen zurück an den Herd schicken… Bei solchen Argumenten bin ich fassungslos ob der menschlichen Dummheit. Das viele Konzertveranstalter ähnlich denken und lieber auf Einnahmen verzichten, als solchen Menschen eine Bühne zu bieten, kann ich nur unterstützen. Und auch wenn hin und wieder ein alter Song der Band durch die Räume schallt, wir würden kein neues Album mehr kaufen. Jeder Cent hierfür wäre an anderer Stelle besser investiert.

Was hat das mit unserem Essen zu tun

Die Färöer begründen ihr Tun ja gerne damit, dass das Fleisch der Tiere als Nahrungsmittel gebraucht werde. Sie sind damit aber leider keinesfalls alleine. Mal abgesehen davon, dass die Versorgung mit Lebensmitteln in der heutigen Zeit mit Sicherheit nicht vom Walfleisch abhängt, raten viele Quellen von dessen Verzehr wegen der hohen Quecksilberbelastung ab.

Auch viele Fische sind mit Quecksilber und anderen Giftstoffen belastet und damit keinesfalls so unglaublich gesund, dass man sie täglich essen sollte. Unsere Probleme sind alle hausgemacht, wir essen, was wir gedankenlos ins Meer kippen. Denn ganz am Ende dieser Nahrungskette stehen wir selbst.

Dazu kommen Fangmethoden wie Grundschleppnetze, die ganze Ökosysteme einfach (und wortwörtlich) platt machen. Wer starke Nerven hat, darf sich gerne mal dieses Erklärvideo anschauen. Viele andere Fangmethoden sind nicht besser, oft werden Unmengen an Beifang mit aus dem Meer geholt – da werden Lebewesen zu Abfall und einfach achtlos zurück ins Wasser verfrachtet.

Wenn mir einer mit Zuchtlachs kommt, muss ich mich ob der menschlichen Ignoranz schon schwer beherrschen. Denn für die Lachszucht wird Wildfisch benötigt – und zwar nicht wenig. Die genaue Menge Fish-in/Fish-out hängt ganz davon ab, wer die Zahlen veröffentlicht (trau keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast) und wahrscheinlich auch davon, ob Beifang mit eingerechnet wurde. Ganz nebenbei sind die Aquafarmen keine in sich abgeschlossenen Systeme sondern haben teils erhebliche Auswirkungen auf das sie umgebende Ökosystem.

Was hat das mit Freizeit zu tun

Zu einem intakten Ökosystem gehören auch Jäger wie Haie, die oft in ihrer Wichtigkeit völlig unterschätzt werden. Diese eleganten und scheuen Tiere in ihrem natürlichen Lebensraum beobachten zu dürfen, ist immer ein erhebendes Erlebnis. Ganz anders geht es mir, wenn ich Haie in einem Aquarium sehe – vor allem, wenn dieses nicht Teil eines Tierparks ist.

Zoos mögen Vor- wie Nachteile haben. Generell wäre es mir ja lieber, die Tiere könnten alle in ihrem natürlichen Lebensraum leben und ich glaube, Kindern könnte man Elefanten, Giraffe und Co auch über Bilder oder Video nahe bringen. Bei artgerechter Haltung sehe ich sogar ein, dass ein Zoo auch Tierschutz betreiben kann. Warum ein Affenhaus allerdings wie ein steriler Schlachthof aussehen muss, erschließt sich mir nicht. Ist wahrscheinlich leicht zu reinigen aber bestimmt kein Wohlfühlort für die Tiere.

Bei den großen Pools für Delfine, Seehunde und andere Wasserbewohner sehe ich allerdings nicht ein, warum es das braucht. Nie im Leben kann ein Pool, und sei er noch so groß, den Lebensraum Meer ersetzen. Aquarien mit Haien und anderen Langstreckenschwimmern machen mich einfach nur traurig. Und habt ihr euch schon mal Gedanken darüber gemacht, wo all die lustigen bunten Fische her kommen?!  Die wenigsten werden gezüchtet, die empfinden diese mit Wasser gefüllten Glaskästen nämlich nicht gerade als ideale Kinderstube. Vieles, was wir hierzulande bewundern, wurde irgendwo anders auf der Welt dem fragilen Ökosystem entrissen. Oft mit reichlich Beifang, redet nur keiner drüber.

Bevor man sich also eine Show mit Orcas, Delfinen, Seelöwen oder anderen Tieren anschaut, sollte man sich mal fragen, ob das wirklich sein muss. Dressierte Hunde sind das Eine, dressierte Wildtiere für unsereiner Belustigung sind definitiv abartig. Da kann ich mir ehrlichgesagt eine gewisse Schadenfreude nicht verkneifen, wenn sich ein Tier gegen seinen „Trainer“ auflehnt.

Was das mit unserem Müll zu tun hat

Wir hatten es ja schon von Schadstoffen, die am Ende auf unserem Teller landen. Neben Giften wie Quecksilber landet auch reichlich anderer Müll in den Weltmeeren. Riesige Müllteppiche sind ein sichtbares Problem. Tiere wie Schildkröten und Wale fressen Plastiktüten, die sie für Quallen halten und verhungern dann mit vollem Magen. Ein weniger sichtbares Problem ist das Mikroplastik, das mittlerweile so ziemlich jeden Winkel unseres Planeten erobert hat. Und da es schon ganz am Anfang der Nahrungskette aufgenommen wird (und wer weiß was an sich bindet), landet auch das wieder irgendwann bei uns.

Achtlos weggeworfener Müll ebenso wie Zigarettenkippen werden vom Regen in die Flüsse und mit diesen irgendwann ins Meer geschwemmt. Leider ist vielen Menschen gar nicht klar, was sie mit ihrem verantwortungslosen Verhalten anrichten. Und wehe, man sagt etwas – dann ist man im harmlosesten Fall ein nerviger Spießer.

Apropos Spielverderber und Spaßbremse – es hat nichts mit Romantik zu tun, wenn man Luftballons steigen lässt. Oder fliegen die neuerdings eigenständig zur nächsten Müllentsorgungsanlage?!

Was das mit uns zu tun hat

Diese Unmengen an Salzwasser, die 70% der Erdoberfläche bedecken, vor Überfischung und Verschmutzung zu schützen, sollte uns eigentlich alle etwas angehen. Selbst, wenn man keinen Bezug zur See hat und Fische eher glitschig wie putzig findet, sollte sie einem zumindest als Sauerstofflieferant bekannt sein. Nicht unerhebliche 50% des Sauerstoffs in der Atmosphäre produzieren unsere Meere. Damit das Ökosystem funktionieren kann, ist jeder noch so kleine wie große Organismus wichtig. Es ist völlig ok, wenn man Angst vor Haien hat. Und wenn einem die dunklen Tiefen nicht so wirklich geheuer sind und man lieber auf Berge kraxelt, kann ich das echt verstehen. Wie gesagt, ich hatte früher auch so meine Vorbehalte und fand alles Unbekannte unter der Wasseroberfläche echt unheimlich. Aber eines muss klar sein – geht es den Meeren schlecht, geht es auch uns schlecht. Und jeder kann seinen kleinen Teil beitragen, dass wir in einer gesunden Umwelt leben, im Wasser wie an Land.

10 thoughts on “For The Ocean

  1. ich sach nur: „der schwarm“!
    oder wie man in den wald reinruft, so brüllt er zurück. „unser“ ganzes fieses verhalten wird uns – hauptsächlich den kindern, enkeln, urenkeln und so fort – mit ordentlichem rums auf die füsse fallen.
    in spanien knabbern die fische schon an den grässlichen touristen (diese strandfotos von benidorm – schüttel!!!) – aus schierer verzweiflung, weil das meer zu warm und damit ihr stoffwechsel zu schnell geworden ist…….
    und immer, wenn ein hai einen schwimmer erwischt oder eine lawine einen skifahrer, dann denke ich: genauso. auch wenn die natur sehr geduldig und leidenfähig scheint gegenüber der turbokapitalistischen spassgesellschaft – manchmal platzt ihr dann doch die hutschnur.
    und das zu recht!
    ich esse (noch) fisch und fleisch – hin&wieder zur aufstockung meiner ansonsten vegetarischen „diät“ – aber ich bin mir sehr bewusst, WAS ich da esse.
    und ich habe auch schon gulasch gekocht aus mir persönlich bekannten ziegen – die wurden zwar tot, gehäutet und grob zerlegt angeliefert – aber waren noch gut als ziegen zu erkennen. und es war schwerstarbeit, das fleisch von den knochen zu schneiden – da wird man demütig.
    ich bin ja für persönliche erfahrungen: diese ganzen konsumenten und umweltferkel aus der vollkomfortzone zerren und mit „der natur“ in all ihren konsequenzen konfrontieren – nicht mit hochglanzfotos, sondern ganz direkt mit vermüllten stränden, verröchelnden meerestieren, toten korallenriffen….. und dann wird mitgearbeitet, sich mal ordentlich die hände schmutzig gemacht. und nix mit fettem buffet am abend – es gibt das, was die allermeisten menschen auf diesem planeten essen (müssen): reis mit nix.
    hat man auch gleich das adipositas-problem gelöst ;-D
    schöne fischfotos – erinnert mich an meine schnorchelabenteuer down under……. danke!
    xxxx

    1. Oh ja, der Schwarm war wirklich eine gute, erschreckende Story, wie sich die Natur irgendwann gegen den Parasitenbefall durch uns Menschen wehrt. Es gibt auch eine Serie für Menschen, die sich nicht durch so einen dicken Schmöker kämpfen wollen/können aber die kommt (wie so oft) nicht an das Buch heran.
      Mir geht es wie dir – wenn sich Menschen Gedanken machen, wie man Haie von Stränden fernhalten kann oder, noch schöner, vom Problem-Hai über Problem-Wolf bis hin zum Problem-Bär alles abknallen wollen, werde ich wütend. Wir müssen ja überall hin und uns jeden Lebensraum unter den Nagel reißen. Und machen dabei alles kaputt. Da fehlt mir dann auch jegliches Mitleid, wenn jemand in der Kinderstube von Haien Tauchen muss und dann angeknabbert wird.
      Und ja, wir wissen viel zu wenig darüber, wo unser Essen herkommt. Aber selbst wenn, verdrängen es viele von uns immer schnell wieder. Da bin ich zugegebenermaßen nicht besser, zu Hause gibt’s nur ganz wenig Bio-Fleisch aber beim Würstchen auf dem Weihnachtsmarkt frag ich auch nicht, wo das Fleisch herkommt. Da ist auf jeden Fall noch Luft nach oben…
      Liebe Grüße

  2. Hi Vanessa,
    man merkt, dass dir der Ozean am Herzen liegt: dein Beitrag steckt voller Informationen, die ich sonst – nun ja – gerne ausblende. Vielleicht liegt es daran, dass ich selber weit entfernt vom Meer lebe. Umweltschutz liegt mir zwar am Herzen, aber ich schau‘ dann doch eher vor die eigene Tür.
    Aber klar, mein Müll in Form von Mikroplastik landet ganz sicher irgendwann auch im fernen Meer. Und in den Fisch, den ich hin und wieder verspeise (zu meiner Schande auch Lachs, der ist einfach sooo lecker). Dass Lachs so schlecht für die Meere ist, war mir gar nicht klar. Schade.
    Gibt es denn umweltfreundliche Alternativen?
    LG Anne

  3. Danke, danke, danke für diesen Text! Zwar werden den hier wohl eh‘ praktisch nur Menschen lesen, die eingiermassen in eine ähnliche Richtung denken wie du- aber es ist wichtig, solche Tatsachen immer und immer wieder anzusprechen! Ich kann mir solche Reportagen echt nicht mehr ansehn, da werd ich total depressiv. Die verfolgen mich dann über Wochen. Aber natürlich ist mir diese Misere mehr als bewusst. Kulinarisch bin ich sowieso aussen vor, weil ich nichts esse, was Augen hatte. (Okay. Kartoffeln jetzt mal ausgenommen, *gg*!) Und ich würde keinen Rappen ausgeben, um mir einen Orka in Einzelhaft in irgendeiner Seaworld anzuschauen. Das sollte man meiner Meinung nach verbieten. Mein Herz schlägt mit und für Menschen wie z.B. die von der Sea Shepherd, die wirklich was tun und nicht lockerlassen. Ich glaub, ich würde zum Monster mutieren und meinen Enterhaken ohne das kleinste Schuldgefühl in die Verfechter der Grindaràp-„Tradition“ reinhauen….. Unvorstellbar und grauenvoll, was da passiert. Ich hab das mal in einer Reportage gesehen und hockte heulend vorm TV……
    Meine Hoffnung geht einfach dahin, dass immer mehr Menschen sich Gedanken machen. Erkennen, dass die Natur total gut kann ohne uns- wir aber keinesfalls ohne sie. Und dass es, wenn sie zurückzuschlagen anfängt, für uns ganz, ganz eng wird. Beispiele dafür gibts in der nahen Vergangenheit ja genügend. Und ich versuche mich in meinem eigenen Leben so zu verhalten, dass ich möglichst wenig beitrage an die Zerstörung der Natur. Ich bin nicht unfehlbar, aber ich gebe mein Bestes.
    Liebe Grüsse!
    PS: Was für wunderschöne Bilder! Ich würd ja niemalsnie tauchen, das wär mir irgendwie sehr ungeheur- aber was „da unten“ alles lebt, was für edle Geschöpfe unterwegs sind und wie das alles ineinander spielt- einfach grossartig! Und schützenswert, jedes einzelne Wesen.

    1. Das ist wirklich bewundernswert, dass du dich so vorbildlich ernährst! Ich hatte das schon mal versucht, bin aber nach ein paar Wochen eingeknickt. Daher bin ich auch vorsichtig, wenn ich mit anderen über Themen wir Überfischung und Herkunft/Fangmethoden rede (von wegen Wasser predigen und Wein trinken…). Da die Menschen aber generell neugierig sind und wissen wollen, warum ich keinen Fisch esse, habe ich quasi oft einen Aufklärungs-Freifahrtschein.
      Mit Aquarien und Tiershows habe ich auch so meine Probleme. Da freuts mich jedes Mal, wenn so ein „Trainer“ von einen sonst doch ach so friedlichen Orca mal unter Wasser gedrückt wird. Das ist für mich alles nur hübsch verpackte Tierquälerei. Schon das Wort Dressur löst bei mir negative Assoziationen aus, auch bei anderen Tieren wie Löwen und Pferden. Einem Hund einen Trick beizubringen ist das Eine, wenn er Spaß dran hat. Aber Elefanten zu unserer Unterhaltung Männchen machen zu lassen, ist einfach nur grotesk!
      PS: Vieles sieht man schon beim Schnorcheln, da muss man gar nicht so tief runter. Und wenn man sieht, was da unter einem ist, ist´s auch nicht so gruselig 😉 Wie man Seeungeheuer besiegt

      1. Die Frage ist einfach immer das „WIE“: John z.B. , einer meiner Dicken (wahnsinnig clever und extrem präsent!) hat Riesenspass daran, Neues zu lernen. Und er kapiert auch immer sofort, was ich von ihm möchte. Aber er zeigt mir immer auch sehr deutlich, wann er genug hat. Wenn man das respektiert , dann sehe ich auch kein Problem darin, so mit Tieren zu arbeiten. Ganz schnell raus bin ich dabei allerdings, wenns nur noch darum geht, Macht auszuüben und Tiere gefügig zu machen. Mit welchen Mitteln auch immer.
        Ich mache, um ehrlich zu sein, auch keinen Unterschied zwischen Hund, Pferd oder Elefant. Alles Wesen mit Gefühlen, eigenen Bedürfnissen und einem angeborenen Verhalten. ManitouseiDank ist man heutzutage, grade z.B. bei Ausbilden von Pferden, um Meilen weiter als noch zu Zeiten, als ich selber reiten gelernt habe. Da liegt es dann halt an jedem Einzelnen, sich weiterzubilden, aufmerksam zu bleiben und nicht in Althergebrachtem festzuhängen!
        Ein Thema aber alles in allem, über das man ewig diskutieren könnte….

        1. Daher habe ich versucht, sprachlich zu unterscheiden. Man kann Tieren Tricks beibringen – allerdings nur im gegenseitigen Einverständnis wie du es beschreibst. Nur dieses Dressieren mit allen Mitteln, oft leider auch mit Gewalt, das lässt mich am gesunden Menschenverstand zweifeln. Mit Pferden kenne ich mich zugegeben überhaupt nicht aus. Das sind für mich einfach großgeratene Fellnasen, die Äpfel und Möhren als Mitbringsel lieben und dann beim Kauen sabbern. Aber da geht es mir wie dir, es macht überhaupt keinen Unterschied, was es ist. Alle gehören gleich gut und respektvoll behandelt. Sogar die ganz kleinen ohne Fell und mit zu vielen Beinen – auch, wenn die es einem oft nicht leicht machen.
          Ja, ein Endlos-Thema 😁

  4. Liebe Vanessa, das ist ein sehr interessanter Post und man hat wirklich viel zu verdauen, wenn man ihn liest und die wunderschönen Bilder betrachtet. Ich esse so gut wie keinen Fisch, da geht es mir wie Dir und mit Fleisch geht es mir fast genauso. Tierqual jeglicher Art finde ich furchtbar und niemals könnte ich zusehen. Schon der Gedanke verursacht mir regelrecht Panik. Oft ist das Thema für Diskussionen im Bekannten und Freundeskreis, selbst wenn es sich um angebliche Schädlinge handelt. Meist hilft wirklich gute Information. In einem Restaurant wo es Haifischflossensuppe gibt, wurde ein Film abgespielt wie es zu den Flossen kommt. Den konnten die Leute beim Essen betrachten und vielen blieb die Suppe im Halse stecken. Information hilft manchmal viel. Grausame Sache.
    Liebe Grüße Tina

    1. Liebe Tina,
      leider wird vieles vorm Verbraucher versteckt und gut getarnt. Viele wissen garn nicht, dass z.B. Schillerlocken ebenfalls aus Haifisch sind. Und wo die Inhaltsstoffe bei den verarbeiteten Produkten herkommen, muss ja auch nicht draufstehen. An der Fleischtheke zu fragen, wo denn das alles her kommt, kam auch überraschend schlecht an. Mal abgesehen davon, dass man keine Auskunft erteilen wollte/konnte, wurde die Verkäuferin sogar richtig unfreundlich.
      Und was die Haifischflossensuppe angeht – mein Schwiegervater hat die wohl mal probieren dürfen (eine Köchin aus seinem Bekanntenkreis hat ihm das mal als Rest mitgebracht) und er fand es grausig und geschmacklos (auf alle Arten).
      LG
      Vanessa

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