Geschüttelt, nicht gerührt
Herbst. Da gibt es nichts mehr dran zu rütteln. Realitätsverweigerung hilft auch nicht. Stellen wir uns lieber den Tatsachen.
Während die einen über die Zucchinischwemme klagen, bereite ich mich so langsam auf eine überproportionale Chiliernte vor. Das heißt, es gibt reichlich Joghurt. Die Lieblingsmarke ist zwar pappsüß aber kommt im praktischen Mehrwegglas daher. Mit wenigen Inhaltsstoffen auf der Zutatenliste ist das wenigstens ehrlicher Süßkram und wenn es den dann auch noch im Sonderposten-Regal gibt, muss ich einfach zugreifen. Denn ganz ehrlich, bloß weil jemand ein Mindesthaltbarkeitsdatum aufgedruckt hat, ist Joghurt noch lange nicht schlecht. Im Gegenteil, das Zeug hält so lange darüber hinaus, dass ich gar nicht sagen kann, wann es tatsächlich drüber ist.
Was hat denn nun Joghurt mit Chilis zu tun? Ganz einfach. Die Gläser eignen sich hervorragend, um die getrockneten Schoten aufzubewahren. Generell werden hier gerade konsequent alle Ein- und Mehrweggläser gesammelt. Einen Teil bekommt die Schwiegermama für Marmelade, den Rest brauche ich für Gewürze. Mit dem bereits angelegten Vorrat bin ich ganz zufrieden und hoffe, dass wir damit über den Winter kommen.
Was ich auch noch in Unmengen ernten kann, sind Erdbeeren. Scheinbar haben wir Sorten, die von der üblichen Erdbeersaison nichts wissen. Die blühen unablässig und produzieren fleißig Früchte. Das Wetter ist zwar wenig zuträglich, zu viel Regen, zu wenig Sonne. Doch selbst, wenn nur die Hälfte der Beeren was wird, ist der Ertrag für diese Jahreszeit erstaunlich.
Was auch gerade reift, sind die Früchte der Andenbeere, auch als Physalis oder Kapstachelbeere bekannt und beliebt. Die ist als unscheinbares und mickriges Pflänzchen von gerade mal 20 cm im Hochbeet eingezogen und hat sich zu einem riesigen Strauch entwickelt. Ich bin immer wieder erstaunt, wie viel Biomasse aus einem kleinen Samen in nur einer Saison entstehen kann. Allerdings hatte ich die Auswüchse, die die auch als Andenbeere bekannte Pflanze annehmen kann, völlig unterschätzt. Anfängerfehler. Ich hatte mich auf die Angaben im Netz verlassen und nicht damit gerechnet, dass sie sich hier dermaßen wohl fühlt. Jetzt habe ich ein grünes Dickicht – oder eher einen fetten Knoten – aus Liebstöckel, Basilikum, Physalis, einer unerwarteten Tomatenpflanze und Chili. Mit den Chilis habe ich es eh übertrieben, aber woher soll man auch wissen, dass alle sieben Pflanzen sich so hervorragend entwickeln…


Die Physalis hingegen hätte ich sicher mit gezieltem Rückschnitt zu noch mehr und noch größeren Früchten erziehen können. Das wird dann die Hausaufgabe fürs nächste Jahr. So richtig beklagen kann ich mich andererseits auch nicht. Denn wir haben schon unzählige der kleinen Vitamin-C-Bomben geerntet und da kommen auch noch etliche. Man sieht sie in ihrer grünen Tarnhülle ja lange kaum. Dank der genialen natürlichen Verpackung sind die Früchte perfekt vor Wind und Wetter geschützt. Quasi eine Gelinggarantie und weder Schnecken noch andere Mitesser finden sich hier ein. Einzig Ohrenkneifer wissen die ballonförmigen Behausungen zu schätzen. Die sind aber gern gesehene Gäste im Beet und zeigen wirklich gute Manieren. Die Früchte interessieren sie nicht.
Ihren Namen tragen die Nützlinge zu Unrecht. Man hat ihnen früher tatsächlich mal unterstellt, sie würden nachts in unsere Ohren krabbeln, mit ihren Zangen ein Loch ins Trommelfell schneiden und dann ihre Eier da rein legen. Heute kann man mit solchen Märchen zum Glück höchstens kleine Kinder erschrecken. Im Garten sind die wuseligen Tierchen gern gesehene Gäste, stehen doch Blattläuse ganz oben auf ihrem Speiseplan.
Allerdings mussten wir unsere Gartenmitbewohner auf die harte Tour näher kennen lernen. Denn die ersten Früchte hatten wir natürlich erst mal in die Küche getragen und vor Schreck, dass einem da was entgegengewuselt kam, gleich mal fallen lassen. Die anschließende Jagd war für Ohrenkneifer und uns wahrscheinlich gleichermaßen nervenaufreibend. Dank „Konfrontationstherapie für Stadtkinder“ bin ich aber zwischenzeitlich recht geschickt darin, Insekten mit einem Glas einzufangen. Nachdem der kleine Krabbler erfolgreich zurück in die Natur verfrachtet werden konnte, gilt nun die Regel, dass jede Physalis zuerst vorsichtig über dem Beet geöffnet wird.
Was in der Theorie nicht besonders kompliziert klingt, scheitert in der Praxis hin und wieder an der Gedankenlosigkeit nach einem langen Arbeitstag. Zum Glück ist der Weg vom Terrassentisch ins Beet nicht weit und scheinbar weiß so ein Ohrenzwicker auch instinktiv, in welche Richtung er muss… Jetzt heißt es nur noch, die kleinen Lampions nach dem Ernten nicht zu schütteln. Das ist so ein Urinstinkt, der reflexartig ausgeführt wird. Der wenig amüsierte Bewohner hat das zwar ohne Schäden überstanden, ich meine aber, ein leises Grummeln vernommen zu haben.
Für die verbleibenden Früchte werde ich mich bemühen, weniger Aufregung bei den sechsbeinigen Bewohnern zu verursachen. Ein Umsiedlungsprojekt in Form von strohgefüllten Tontöpfchen ist schon in Planung. Vielleicht schaffe ich es sogar, die Früchte so aus den Lampions herauszuoperieren, dass diese intakt bleiben. So begehrter Wohnraum sollte schließlich erhalten werden, vor allem angesichts der nasskalten Herbsttage, die uns nun bevorstehen. Wenn der Wind die zarten Baumhäuschen durchschüttelt, kann ich dann aber auch nichts machen. Um den Herbst kommen wir nun mal alle nicht herum.

glückliche ohrenkneifer 😀
physalis hätte ich mich nicht getraut – wirken so tropisch und das ist es hier eher selten, zumindest in diesem jahr…. manchmal habe ich das gefühl, das einige pflanzen drauf stehen, in einem „verhau“ zu wachsen. eigentlich logisch, wenn man die natur so sieht – da stehts oft auch dichtandicht.
vorsicht bei „zufälligen“ tomaten – die haben manchmal sehr viel solanin – da hilft nichtmal kochen.
viel spass beim ernten! xxx
Der Vorteil beim kuschligen Zusammenstehen der Pflanzen ist ja, dass sie sich gegenseitig stützen – oder erdrücken. Beetplanung für nächstes Jahr wird schon überarbeitet und ich versuche, die Physalis aus den Kernen selbst nachzuziehen, auch wenn ich da wenig optimistisch bin. Andererseits hat es mit den Chilis ja auch geklappt.
Was das Solanin angeht, mache ich mir keine Sorgen. Die Ausbeute ist eher durchschnittlich und da die Tomaten eher häppchenweise reifen, isst man eh immer nur 1-2 auf am Tag. Mal sehen, ob die letzten alle noch rot werden aber ich hab ja Zeit 😊.
Liebe Grüße!
Neid! Unsere Ernte ist dieses Jahr zum großen Teil den Schnecken zum Opfer gefallen. Ok, und wir waren mit dem Aussähen ein bissle spät dran, so dass die Tomaten im Gewächshaus immer noch nicht rot sind. Aber fast alle Tomaten im Freiland haben die Schnecken ratzeputz gefressen, dito die Gurkenpflanzen (die sogar im Gewächshaus!) und die einzige Zucchinipflanze, die überlebt hat, blüht zwar, aber alles, was ansetzt, wird auch von den Schnecken vertilgt. Kürbisse gingen, da haben wir 6 oder 7 geerntet, dito Blockpaprika und die zweite Tomatencharge unter dem Dach – hoffentlich wird’s nächstes Jahr besser! Physalis hatte ich dieses Jahr keine, aber in den Vorjahren war ich da auch sehr zufrieden.
Erstaunlicherweise sind die Schnecken hier gnädig und haben die meisten Pflanzen stehen lassen – ich habe aber auch nachgeholfen. Generell scheinen ihnen die weichen Physalisblätter nicht so sehr zu munden wie beispielsweise der doch recht durchlöcherte Basilikumstrauch. Das wird nächstes Jahr auf jeden Fall eine Wiederholung geben. Die Chilis hatte ich schon sehr früh vorgezogen aber ganz so bunt und vielfältig wie bei dir geht es in unserem Hochbeet nicht zu. Nur mit Bohnen liebäugele ich gerade…
Das nenne ich mal einen grünen Daumen. Mir würde es auch nicht gefallen, durchgeschüttelt zu werden. Zum Glück glaubt heute niemand mehr an das Märchen mit den Ohrenkneifern.
Liebe Grüße
Sabine
Als Kind waren mir die echt suspekt. Schon schlimm, was einem da beigebracht wird – der Ekel vor Insekten ist ja auch nur antrainiert. So ganz langsam schaffe ich es, den abzulegen.
Liebe Grüße
Vanessa
Ich habe mal irgendwo gelesen, die Schärfe würde Chilis vor Fressfeinden schützen.
In meinem Fall trifft wohl das Gegenteil zu und trägt eher zu ihrem Todesurteil bei.
Für mich bitte einen triefenden Platini, geschnürt und nicht gerüttelt.
😄
Wenn wir uns durch die Schärfe abschrecken lassen würden, bräuchte ich sie nicht pflanzen. Wobei die Menge ein bisschen übers Ziel hinausschießt 😬
Was deine Erdbeeren (wie toll!) ist hier der Lavendel. Der blüht, als wäre immer noch Frühling. Die Bienen feiern ein Fest.
Physalis liebe ich, den Begriff Andenbeere habe ich gerade meiner Gelernt-Liste zugefügt.
Ich habe einen Tomatenstrauch geschenkt bekommen, von dem alle behauptet haben, das wird nichts: kleiner Topf, viel zu eng, nicht dafür gemacht. Das haben die bisher 25 Tomätchen anders interpretiert.
Darum freue ich mich mit über deinen Erfolg und scharf wird es bei euch auch noch.
Und ja, es lässt sich bei 8 Grad am Morgen nicht mehr leugnen: Er ist wohl angekommen, der Herbst.
Für mich ein bisschen früh…
Liebe Grüße und fröhliches Ernten,
Nicole
Temperaturen im einstelligen Bereich machen wohl auch der Erdbeerernte bald ein Ende. Wobei mir mein Mann gestern noch ein Bilderbuchexemplar gebracht hat – außen hui, innen solala. Die Sonne fehlt halt nicht nur uns Menschen. Dafür freue ich mich über die Nachzüglerblüten, die sogar noch ein paar Bienchen versorgen.
Liebe Grüße
Vanessa
Das kann ich bestätigen. Die Physalis wird richtig groß, auch im Hochbeet.
Vor den Ohrenkneifern habe ich auch keine Angst. Aber dieses Gruselmärchen aus Kindertagen über diese Grabbler ist mir schon noch in Erinnerung.
Liebe Grüße
Heike
Naja, man kann der Physalis keinen Vorwurf machen, sie hat ein sonniges und windgeschütztes Fleckchen bekommen und einfach gemacht, was auf der Beschreibung stand – 1-1,5 Meter hoch und breit. Jetzt wo ich weiß, wie wohl sie sich im Hochbeet fühlt, bekommt sie in der nächsten Saison mehr Platz zugestanden.
Liebe Grüße
Vanessa
Ne kannste nix mehr ändern. Es ist Herbst. Und lecker Erdbeeren im September. Wir hatten auch reichlich Chillyernte. Einiges haben wir schon verkocht und gegessen. Vielleicht mach ich noch Chillyöl, ansonsten sind die in einer Schale im Gemüsefach und halten noch. Physalis find ich jetzt echt sportlich.
Igitt diese Ohrenkäfer.
Kräuter sind fast alle weg. Nur die Kartoffeln warten auf die Ernte.
Liebe Grüße Ursula
Öl mache ich aus den getrockneten und gemahlenen Schoten. Habe jetzt mal versucht, welche einzulegen und die Deckel ziehen sich brav nach innen. Vielleicht klappt das ja, dann ist der Mann über den Winter gut versorgt – der schmeißt die immer in rauen Mengen auf seine Pizza 🥵.
So ein Ohrenkneifer ist schon gewöhnungsbedürftig und ganz schön wuselig. Gar nicht so leicht einzufangen, wenn er sich mal ins Haus verirrt hat.
Liebe Grüße
Vanessa
Ich hab‘ mal gehört, dass Ohrenkneifer im 18Jh pulverisiert als Heilmittel für die Ohren galten. Wieso dann Kneifer, weiß ich allerdings auch nicht. Hier im Sauerland war dieses Jahr Steinobst, Birnen und Apfelzeit. Ich denke, Physalis würde im kalten Sauerland nix werden. 🙂
Das mit den pulverisierten Ohrenkneifern habe ich auch gelesen – wie sind die nur auf solche Ideen gekommen 🙄. Die Physalis braucht gar nicht viel – Sonne, etwas Windschutz. Eine echt unkomplizierte Pflanze, ich würde es ausprobieren.
Ein Garten den man auch nutzen kann. Beneidenswert. Wir sind aktuell noch Lichtjahre davon entfernt. Und ja, Wohnraum ist knapp. Schaff dem Krabbelzeugs mal eine nette Unterkunft.
Ja, nutzen und ganz viel Arbeit rein stecken 😄. Und ständig fällt uns neuer Schabernack ein… aber jetzt ist erst mal Pause angesagt.
Dass jemand Ohrenkneifer liebevoll umsorgt, habe ich noch nie erlebt. Als Kind auf Land hatten wir die ständig im Garten und auch mal im Haus, heute nur noch Kellerasseln. Beides wird hinaus befördert. Mona frisst leider keine Insekten.
Enorm mit der Physalis! Bei uns werden primär Gläser einer Marke gesammelt, damit sich alles schön stapeln lässt. Dank meines Verbrauchs an der Nuss-Nougat-Creme ist Nachschub immer da.
Einen weiterhin so grünen Daumen wünscht dir
Ines
Im Haus reicht mir mein zweibeiniger Mitbewohner völlig 😄. Der hilft auch beim hinausbefördern aller, die keine Miete zahlen.
Das mit den Gläser geht mir ähnlich. Für vieles nehme ich gerne die kleinen Gläser, in denen es abenteuerliche (vegane) Brotaufstriche gibt. Gewürze werden ebenfalls darin aufbewahrt und meine Schwiegermama liebt sie für Marmelade. Und für Pesto sind sie auch klasse – hab mich an deine Tipps gehalten, danke!
Liebe Grüße
Vanessa
Wow Du hast ja einen grünen Daumen und ein Herz und Händchen für Insekten. Sehr vorbildlich. Auf die Erdbeeren im September bin ich echt neidisch. 💕
Liebe Grüße Tina
Ich versuche es zumindest – von vorbildlich bin ich noch weit entfernt 😄. Die Erdbeeren sehen schön aus aber so richtig süß werden sie kaum noch. Ist halt doch Herbst 😬.
Liebe Grüße
Vanessa
Erdbeeren im September, ja spinnt der Beppi? Wahrscheinlich kommt die Natur durch die Klimaerwärmung völlig durcheinander… und mir war überhaupt nicht klar, dass Physalis hier eine Chance haben, wow! Deine Ernte sieht wirklich beeindruckend aus, schöne, große Früchte. Du scheinst einen grünen Daumen zu haben, man merkt, dass dir die Gartenarbeit Spaß macht.
Das Märchen von den Ohrenzwickern kenne ich auch noch aus Kindheitstagen, das war so präsent, dass ich die Tierchen noch heute etwas suspekt finde, auch wenn ich es längst anders weiß…
Liebe Grüße und frohes Ernten weiterhin!
Die Erdbeeren waren letztes Jahr auch schon so ausdauernd. Wir haben zwei verschiedene Sorten und die scheinen im Wettstreit zu stehen 😄.
Diese Kindermärchen finde ich fürchterlich – diese ganze anerzogene Abscheu vor Insekten muss man sich jetzt im Erwachsenenalter mühsam wieder abtrainieren. Anders könnte ich im Garten gar nicht werkeln, da krabbelt es ja überall. Die Ohrenkneifer sind da noch am harmlosesten 😮.
Liebe Grüße!
Dein Beitrag bringt die ganze Spannung und Vielfalt des Herbstgartens so wunderbar auf den Punkt! Die lebendige Schilderung von der üppigen Chili- und Physalisernte zeigt, was alles noch im Herbst zu ernten ist. Ich liebe übrigens Lampionblumen sehr. Besonders gut gefällt mir, wie du die Ohrenkneifer liebevoll in den Blick nimmst und so ein altes Gruselmärchen mit einem Augenzwinkern entzauberst. Herzlichst, Nicole
Danke 😊
Liebevoll hätte ich das jetzt nicht genannt – und mindestens einer hat ja ein ganz schönes Schleudertrauma davongetragen…
Hier auch: Herbst total. Herrlich!
Ich rette ja so ziemlich alles, was da krabbelt, rumsurrt und kriecht. Sogar Stechmücken fange ich ein und befördere sie raus. Wieder ein Schnäbelchen voll Futter, denke ich dann immer. Wir haben von klein auf gelernt, dass man Sorge trägt zur Natur. Und wer ein echter Tierfreund ist, der meint damit nicht nur süsse Mietzenbabys und Hundewelpen!
Dein Erdbeersegen ist ja unglaublich- was ist denn das für eine Sorte? Eine Physalis haben wir auch im Garten, die belegt alleine das ganze Zentrum unserer sternförmig angelegten Beete. Hübsch finde ich auch die kleinen Blüten!
Dieses Jahr gabs viel Regen, da ist ja einfach praktisch alles explodiert, und dazwischen wohl auch immer wieder genug Wärme, scheint die ideale Mischung gewesen zu sein. Mal sehn, wie lange sich das alles noch hält!
„Zufällige Tomaten“ hatten wir letztes Jahr am Spital: unsere Chefärztin hat da mal eine Tomate gemampft und einen Rest davon in die Pampa geschmissen. Hinterher wuchs dort beim Hintereingang eine Riiiiesen-Tomatenstaude, die endlos Tomaten produzierte. Die noch grünen habe ich im Herbst nachreifen lassen (jede einzeln in Zeitungspapier wickeln und an einen dunklen, trockenen Ort legen!); hat perfekt funktioniert. Ich hab dann Konfiture und Chutney (leeeecker!!) daraus gekocht.
Viel Spass weiterhin im Garten, herzliche Grüsse!
Bei Stechmücken hört meine Tierliebe auf. Es heißt ja leben und leben lassen aber diese kleinen Biester lassen mich nicht leben. Oft reagiere ich allergisch auf die Stiche und wer meint, sich an mir laben zu müssen, spielt mit dem Leben. Beim Rest sieht die Welt dann wieder rosiger aus.
Die Physalisblüten sind wirklich sehr süß, gehen nur ein bisschen unter in der grünen Hölle 😄. Mir war auch anfangs gar nicht aufgefallen, wie viele grüne Lampions da versteckt zwischen den Blättern hängen. Es werden wohl nicht mehr alle reif aber wir hatten eine stattliche Ernte und ich kann mich nicht beklagen. Was die Tomaten angeht, sind lediglich drei kleine grüne übrig. Mal sehen, ob die noch nachziehen – ansonsten ist das kein Weltuntergang. Wobei Tomatenkonfitüre echt lecker klingt…
Liebe Grüße!
Moin aus Bremen, wo so ein Ohrenkneiferlein nicht für Aufregung sorgen würde, solange ich es nicht schon im Mund hätte…
Aber – Milchprodukte verzehren/ trinken, deren MHD abgelaufen ist, wurgs, das bekomme _ich_ nicht hin.
Trotz des Wissens, dass diese nicht zum Stichtag X toxisch sind, kriege ich sie dann nicht mehr durch den Hals. Keine Ahnung, ob ich da mal ne fiese Erfahrung gemacht habe (?!). Bei anderen Lebensmitteln bin ich nicht so heikel und verlasse mich auf Geruchs- und Geschmacksinn. Frische Fleisch- und Fischerzeugnisse hingegen sind nochmal wieder eine ganz andere Hausnummer.
Da ich ungern Lebensmittel wegschmeiße, stehen die Joghurts nach Datum sortiert im Kühlschrank und zur Not esse ich zwei hintereinander als dass ich mich am nächsten Tag ekle. Meistens aber passiert weder das eine noch das andere, weil ich‘s im Blick habe.
Sie lasen den Bericht von einer nur leicht zwanghaften
Marie, die LG sendet
Bei so einem tiefsitzenden Ekel hätte ich auch irgendein tiefsitzendes Erlebnis vermutet – vielleicht hast du ja mal unbeabsichtigt einen großen Schluck vergorener Milch genommen, danach ist man dann lieber übervorsichtig. Joghurt esse ich auch locker zwei Wochen nach MHD noch, wenn er denn dann noch im Kühlschrank steht. Da es den eher selten gibt, ist der dann auch immer schnell weg. Und bei Weichkäse freue ich mich ja sogar, wenn er drüber ist. Wenn es welchen bei den Sonderposten gibt, nehme ich den gerne mit. Der bekommt dann erst überhaupt sein Aroma. Bei Fleisch sehe ich es allerdings wie du, da bin ich längst nicht so locker.
LG
Vanessa
Dein Erntebericht klingt toll, vielleicht sollte ich es auch mal mit einer Physalis versuchen. Derzeit wartet aber noch eine Feige im Topf vom Vorpächter darauf, dass ich den perfekten Platz für sie finde.
Und die Physalis muss vermutlich auch möglichst sonnig und geschützt stehen?
Das mit dem MHD nahm ich früher auch häufig nicht so genau, leider ist mein Magen aber in den letzten Jahren irgendwie empfindlicher geworden. Ich esse meist glutenfreies Brot und habe die besten Erfahrungen gemacht, wenn ich das sofort nach dem Öffnen der Packung einfriere und dann Scheibe für Scheibe auftaue oder aufbacke. So bleibt alles länger frisch und mein Magen streikt nicht.
In einem Buch habe ich mal über Ohrenkneifer gelesen, dass die weiblichen Tiere sehr gute Mütter sein sollen, das ist im Insektenreich sehr selten.
Bei Chilis bin ich raus, aber Vorräte für den Winter anlegen ist super und bringt ja auch Spaß. Ich hatte ziemlich spät noch gestreifte Borlotti Bohnen gesät, die zwar auch von den Schnecken angefressen wurden, aber irgendwie haben sie es doch geschafft zu blühen und nun konnte ich 4! Schoten ernten 😉 Die werde ich als Saat fürs nächste Jahr nehmen.
Weiterhin viel Spaß beim gärtnern und ernten und ein schönes Wochenende, LG
Sonne hatte die Physalis reichlich – was hier aber als „geschützt“ durchgeht, ist anderswo wahrscheinlich schon fast ein Windkanal. Sie scheint aber sehr robust zu sein, wenn die Frostphase erst mal überstanden ist und hat sich dann schnell zu einem großen Strauch entwickelt. Dagegen ist die hiesige Feige direkt mickrig. Hat wohl auch nicht den perfekten Platz und lässt sich daher etwas Zeit mit dem Wachsen.
Brot friere ich auch gerne ein – das schmeckt frisch aufgetostet auch einfach besser. Und vielleicht reicht es dann ja nächstes Jahr für einen Bohneneintopf zum frischen Brot 😉.
Liebe Grüße und ein schönes Wochenende!
Hallo Vanessa,
das klingt nach einer tollen späten Ernte. Chilis kann ich leider nicht essen, aber Erdbeeren möchte ich gerne im kommenden Jahr irgendwo unterbringen – und wenn es nur ein Händchen voll Früchte fürs Müsli gibt.
Liebe Grüße
Susanna
So hatte ich mir das mit den Heidelbeeren vorgestellt – wenigstens ein Händchen voll. Dieses Jahr hat es nur für eine sehr kleine Hand gereicht…
Liebe Grüße
Vanessa
Vorsicht mit Physalis- die Kappstachelbeere (Physalis Peruviana) ist eng verwandt mit der Lampinionblume (Physalis alkekengi)- auch die Früchte sehen so aus- sind aber alles andere als bekömmlich…
Noch habe ich den Überblick, was im Garten alles wächst – da sollte nichts schief gehen. Potentielle Verwechslungsgefahr lasse ich gar nicht erst entstehen. Ist besser so, mein Mann bringt nämlich Lavendel, wenn ich Rosmarin bestellt habe…
Ein wahrhaftiges Schlaraffenland habt Ihr da! Ich finde das ja super toll. Mir fehlt da leider der grüne Daumen, aber noch mehr die Zeit, da wir ja doch immer länger weg sind. Da muss der Garten pflegeleicht sein, mehr geht leider nicht. Aber ich bewundere alle, die das können . Jetzt noch ein Hühnerstall und Ihr werdet zusehends autark.
Und auf die Erdbeeren bin ich auch ein bißchen neidisch. Ich ess Joghurt übrigens auch noch lange nach MHD, da verlasse ich mich viel auf meine Nase und meine Augen. Meiner Meinung nach sind die MHDs bei Milchprodukten viel zu niedrig angesetzt.
Liebe Grüße, ich wünsche Dir ein nahrhaftes und schmackhaftes Wochenende
Britta
Das mit dem pflegeleicht hatte ich mir auch ganz fest vorgenommen. Aber dann will ich doch wieder das eine oder andere pflanzen. Was die Hühner angeht, besteht kein Interesse. Die Nachbarn haben welche und die verbreiten nicht gerade Wohlgerüche… Es wird also bei einigen Kräutern und wenigem „Pflückobst“ bleiben und bei den Chilis lege ich wohl mal eine Pause ein. Die aktuelle Ernte reicht locker für zwei Winter.
Liebe Grüße und ebenfalls ein schönes Wochenende!
Hey,
ach herje… diese Bewohner kenne ich, allerdings hatte ich selten einen Ohrenkneifer. Wenn ich Obst oder Kräuter sammle, versteckt sich des Öfteren mal eine Made oder eine Spinne. Gewöhnen werde ich mich nie daran. Mein Zucken und leichter Ekel wird wohl bleiben.
Liebe Grüße!
Das Zucken bekomme ich auch nicht abtrainiert und schon gar nicht den Schreckmoment, wenn mir plötzlich was Großes entgegenkrabbelt. Das Stadtkind steckt mir halt noch tief in den Knochen 😄
Liebe Grüße!
Jetzt noch Erdbeeren ernten ist doch toll. Ich hatte das Problem des Überflusses mit Tomaten. Ich konnte die Dinger nicht mehr sehen, habe dann aber zum Glück bei Freunden und im Büro begeisterte Abnehmer gefunden. Vor zwei Jahren habe ich es mal mit Kürbis übertrieben. Ich dachte, wenn ich 5 Samen reinsetze, kann ich ja froh sein, wenn sich eine Pflanze entwickelt. Also so eine Kürbisplanze wird riesig, auch im Hochbeet und trägt dann verdammt viele Früchte/Kürbisse. Und natürlich sind alle 5 Samen zu riesen Pflanzen geworden. Die Dinger haben angefangen, die Hecken an den Seiten hochzuklettern. Auch hier war das Büro meine Rettung. Mal sehen, woran ich mich nächstes Jahr überfressen möchte 😉 LG, Rahel
So ging es mir mit den Chilis – ich hätte nie erwartet, dass so viele Pflänzchen durch kommen. Letztes Jahr konnte ich nur eines von sechs vor den Schnecken retten. Nächstes Jahr gibt es dann mal eine Chili-Pause. Durch Kürbis darf ich die allerdings nicht ersetzen, damit kann ich meinen Mann jagen. Ich versuche mal, die Physalis nachzuziehen.
LG
Vanessa
Ich habe letztens Joghurt gegessen, der schon 4 Tage drüber war. War aber alles in Ordnung mit. Bei Frischmilch rechne ich beim MHD schon immer einen Tag drauf, zwei gehen auch noch.
Viel Spaß mit den Chilies!
Elke
Ich vermute, Joghurt hält noch viel länger. Hatte schon welchen im angebrochenen Glas über eine Woche nach MHD und der war einwandfrei. Wobei ich es nicht drauf anlege – ich will ja nicht am Ende doch noch was wegwerfen müssen.
LG
Vanessa
hui, da hast Du aber viel zu tun. Wir haben vor 5 Jahren, den kompletten Garten aufgegeben. Da wir mehr für die Mäuse angebaut hatten, als wir Ernten konnten. Ein Hochbeet stand im Raum. Aber mir geht es mit meiner HWS im Moment immer besch….. , da bin ich froh, das ich Petersilie und Co in einem Beet was höher steht habe und das reicht mir. Aber ich bekomme von Arbeitskollegen immer mal was, wo einfach zuviel im Garten ist. Die wissen schon das ich mich freue.
Ja, Herbst… Wenn er trocken, nicht zu kalt und golden ist. Also mit Sonne… Bin ich noch dafür zu haben. Aber ansonsten bleibe ich Team Sommer *lach*
Herzliche Grüße
Elke
Das Hochbeet hier ist eher der Topologie des Grundstückes geschuldet. Bei der Hanglage brauchen wir eine Stufe zum Nachbarn und da hatte es der Gala-Bauer vorgeschlagen. Heute liebe ich es. Außer Kräutern, Erdbeeren, Physalis und Chilis wächst hier auch nichts Essbares. Das ist mir neben dem Vollzeitjob zu viel. Um die Mäuse kümmern sich die Nachbarskatzen…
Liebe Grüße
Vanessa