Fragen über Fragen
Lesen bildet, sagt man zumindest. Neben all der Bildung kann es auch ganz schön zum Nachdenken anregen. Es gibt Bücher, für die brauche ich ewig. Da finde ich mich immer wieder denkend auf dem Lesesessel wieder. Mittlerweile liegt ja sogar immer ein Block bereit, damit ich besonders kluge oder schöne Worte notieren kann. Weil ich mich sonst vor lauter Begeisterung (oder Träumen, oder Nachdenken,…) gar nicht mehr auf die darauf folgenden Worte konzentrieren kann.
Was mich gerade nachhaltig vom Lesen abhält, ist die folgende Frage: Was würden Sie fragen, wenn die Antwort „ja“ wäre? Wer jetzt wissen will, wo ich das aufgeschnappt habe – das kommt aus einem Buch über Systemische Fragetechniken und da ich noch ganz am Anfang bin, kann ich darüber sonst so gar nichts berichten – also auch keine (unbezahlte) Werbung. Aber wie wir schon in der Schule lernen, muss ja eine Quellenangabe her.
![](https://usercontent.one/wp/www.queen-all.com/wp-content/uploads/2025/02/Was_fragen_wenn_Antwort_JA_ist.jpg?media=1721194062)
Was würde ich fragen, wenn die Antwort „ja“ wäre? (Nicht 42.) Meine erste Reaktion ist, wen ich denn frage. Ist das wichtig? Kommt natürlich auf die Frage an, ob die Zielperson da eine Rolle spielt. Und dann ist natürlich auch die Konsequenz alles andere als nebensächlich. Also folgt auf das „ja“ dann auch die entsprechende Handlung?
Ich kann jemanden fragen, ob er mir zehn Millionen Euro gibt – und derjenige kann ja sagen aber mir trotzdem keinen einzigen Cent geben. Was natürlich schade wäre, immerhin haben wir ja einen Hauskredit abzubezahlen. Ich habe mir sogar ja schon überlegt, was ich mit einer Million Euro anfangen würde. Und dann wäre noch reichlich übrig, um diverse Organisationen zu unterstützen, z.B. zum Schutz unserer Ozeane.
Aber wenn das „ja“ tatsächlich auch bedeutet, dass das, wonach ich frage auch eintritt, warum dann tiefstapeln. Dann geben wir uns doch nicht mit ein paar Milliönchen zufrieden. Da muss es mindestens der Weltfrieden sein!
Allerdings muss die Frage präzise gestellt sein. Das ist ein bisschen, wie der Prompt bei KI-Tools. Auf blöde Fragen gibt’s blöde Antworten und wenn man nicht genau beschrieben hat, was man wissen will, braucht es einige Anläufe und Schleifen, um ein zufriedenstellendes Ergebnis zu generieren.
Wir haben aber nur eine Frage. Also auch nicht wie im Märchen mit dem Dschinn, bei dem man drei Wünsche hat. Da der Dschinn ein ganz klein bisschen hinterhältig ist, hat die Wunscherfüllung ein paar unerwünschte Nebenwirkungen. Die Folgewünsche dienen also der Schadensbegrenzung, womit die Sache aber nur noch schlimmer wird.
Wir müssen die Frage als zeitlich eingrenzen. Wir wollen ja nicht noch ewig warten, sondern lieber gestern als heute mal wieder Nachrichten ohne Terror und Zerstörung sehen (btw auch ohne ein paar andere nervige Sachen…). Also Weltfrieden ab sofort!
Und natürlich wollen wir ihn auch erleben. Denn was bringt der Weltfrieden, wenn er mit dem Aussterben der Menschheit eintreten würde. So langsam bekomme ich ein Knäul im Hirn. Was so eine einfache Frage anrichten kann! Und überhaupt, ist die Frage nach etwas nun eine „erlaubte“ Frage oder nur ein Wunsch ohne Erfüllgarantie. Gilt das jetzt auch? Kann mir mal bitte jemand die Regeln erklären?
Fragen über Fragen aber die EINE bekomme ich nicht auf die Kette. Was würdet ihr fragen, wenn die Antwort „ja“ wäre?
Puuh ! Das ist aber wirklich eine ganz besondere, aber auch eine ganz besonders schwierige Frage. Spontan hätte ich auch die Frage nach dem Weltfrieden gestellt. Aber Du hast Recht, die könnte ja auch mit dem Aussterben der Menschheit beantwortet werden. Ich nehm mir die Frage mal mit und denk da drüber nach.
Ich finde allerdings, dass die Frage gar nicht schlecht ist, um sie sich selbst zu stellen, wenn man in einem Entscheidungsfindungs-Prozess ist.
Liebe Grüße
Britta
Ich hab mir das auch schon mitgenommen und frag im Freundeskreis gerade durch. Echt spannend und sehr lustig, was da manchmal kommt 😄.
Liebe Grüße
Vanessa
gibst du mir jetzt was von deiner schokolade ab?
😀
xxx
Wie gemein, das ist wirklich die fieseste Frage, die man da stellen kann! 😂
Liebe Vanessa,
sehr spannend das Thema …
Fasziniert beobachte ich die Eltern in der Kita, die ihren Kinder beim Abholen (am Ende der Buchungszeit) folgende Frage stellen:
„Wollen wir jetzt gehen?“ nachdem sie schon 5 Minuten warten, während ihr Nachwuchs sie ignoriert.
Was erwarten die Eltern mit dieser Frage?
Es ist doch offensichtlich, dass die Kinder noch nicht bereit sind zugehen.
Doch die Eltern haben einen bindende Vertrag.
Sie sind verpflichtet die Kita pünktlich zu verlassen.
Wo sind die klaren Ansagen?
Fragen sind also nicht zu jedem Zeitpunkt das Mittel der Wahl.
Herzliche Grüße
Jutta
Liebe Jutta,
ich glaube, da frag ich lieber nach dem Weltfrieden, als mich mit Kindern anzulegen 😉. Die können ziemlich taffe Diskussionspartner sein und in der Hinsicht beneide ich Eltern gar nicht. Manchmal wundere ich mich aber sehr, was die ihren lieben Kleinen so alles durchgehen lassen. Kein Wunder, dass die ihnen auf der Nase herumtanzen.
Liebe Grüße
Vanessa
Interessante Frage. Ich würde eine stellen, die in meinem Mikrokosmos wirkt und nicht für die ganze Welt. Dabei würde es mir darum gehen, dass sich für meinen Mann ein Wunsch erfüllt.
Einen positiv-nachdenklichen Abend wünscht Dir Ines, den Du bestimmt beim Lesen der Kommentare bekommst.
Liebe Ines,
da wünsche ich euch glatt, dass sich der Wunsch auch so erfüllt! Umso länger ich darüber nachdenke, umso mehr mögliche (und unmögliche) Fragen fallen mir da ein. Wird wohl noch eine Weile nachdenklich bleiben 😄.
Liebe Grüße!
Werde ich immer eine Antwort auf meine Fragen bekommen?
Das heißt natürlich nicht, dass mir die Antworten gefallen werden. Aber statt nur eine Frage kann ich so viele Fragen stellen, wie ich möchte 😉. Ungewissheit ist doof.
42 ist trotzdem die bessere Antwort 😄😉.
Oh, sehr klug gewählt! Der Dschinn würde sich an dir die Zähne ausbeißen 😉.
Die Frage bzw. den Wunsch richtig zu formulieren, forderte auch immer Herrn Taschenbier heraus. Zwar hat ein Sams sehr viele Wunschpunkte, zumindest anfänglich, aber die Konsequenzen, die ein nicht ganz korrekt formulierter Wunsch mitunter nach sich zog, war immer sehr unterhaltsam.
Deine ursprüngliche Frage hat also in mir sofort die Assoziation zu den wundervollen Sams-Büchern, die ich meinen Töchtern nur allzu gern vorgelesen habe, ausgelöst. Vielen Dank 🙂
Das Sams kenne ich gar nicht. Klingt, als hätte ich was verpasst.
Freut mich, dass da ein paar schöne Erinnerungen hoch kamen!
Liebe Grüße 😊
Da ich gern Ruhe im Hirn habe, würde ich fragen: Soll ich Dir einen Kaffee machen? 😁
Liebe Grüße aus Ban Krut, Tina
Ja, ja, ja! 😁