Finanzen

Der beste Deal am Black Friday

„Das ist einfach“ mögen sich einige von euch denken. Und tatsächlich ist es auch ganz einfach. Am meisten spart man erstaunlicherweise, wenn man einfach gar nichts kauft. Damit wäre der beste Deal, diesen Tag einfach zu ignorieren.

Und obwohl es so offensichtlich auf der Hand liegt, überschlagen sich die Angebote jedes Jahr aufs Neue. Es reicht auch nicht mehr, nur an einem einzigen Tag ein kleines Vermögen auf den Kopf zu hauen. Nein, aus dem Friday ist mittlerweile eine Black Week zuzüglich Cyber Monday erwachsen.

Wer gezielt etwas sucht, findet mit Glück womöglich ein unschlagbares Schnäppchen. Im Großen und Ganzen ist es aber nur eine riesige Konsum-Party. Der Einzelhandel hat es ja bekanntlich eh nicht leicht und freut sich immer über mehr Kauflaune. Aus Unternehmenssicht darf die auch gerne in einen regelrechten Kaufrausch ausarten. Den Shopping-Hangover gibt’s dann inklusive.

Manch ein Händler hat sich natürlich gut vorbereitet. Im Gegensatz zu Weihnachten, das jedes Jahr scheinbar völlig überraschend über uns kommt, weiß man ja, wann uns dieser höchste aller amerikanischen Feiertage bevorsteht. Damit man die Preise kräftig reduzieren kann, zieht man sie vorher einfach kräftig an.

Ich weiß noch, wie ich im Verkauf mal ein Regal mit Bilderrahmen bestücken sollte. Die waren ganz praktisch bereits vorausgezeichnet – die Art und Weise hat mich allerdings einen Teil meiner gutgläubigen, jugendlichen Naivität gekostet. Da waren bereits zwei Aufkleber mit durchgestrichenen, höheren Preisen auf der Neuware angebracht, damit es so aussieht, als wären die Rahmen bereits zweimal reduziert worden. Es ging also nicht darum, Lagerware zum reduzierten Preis unters Volk zu bringen, sondern nur darum dem Kunden vorzugaukeln, er ergattere hier ein Wahnsinns Schnäppchen.

Wahnsinns Schnäppchen sind zwischen all den Lockangeboten sicher nicht ausgeschlossen und jeglichem Konsum abzuschwören muss ja auch nicht das Ziel sein. Dass solche Events wie ein Black Friday aber nicht ins Leben gerufen werden, um dem Kunden möglichst was Gutes zu tun, sollte einem eigentlich bewusst sein. Die Kassen sollen fleißig klingeln, dafür greift man auch mal tief in die Trickkiste. Im eigenen Interesse gilt es also, all die schönen bunten Angebote kritisch zu hinterfragen.

Wer allerdings unbedingt Geld auszugeben hat, kann sich statt neuer Produkte ja einfach eine hübsche Aktie in den Einkaufskorb legen. Aber wie beim Black Friday, sollte man auch dabei auf keinen Fall in einen Kaufrausch verfallen. Sonderangebote sind meist nicht ohne Grund so günstig – so manches Schnäppchen entpuppt sich dann im Nachhinein als Fehlkauf. Wie am Wühltisch kann es ebenso an der Börse schon mal vorkommen, dass Ladenhüter zu gnadenlos reduzieren Preisen zu haben sind. Man kann aber auch Glück haben und einen echten Schatz für kleines Geld ergattern. Im Idealfall vermehrt man damit langfristig sein Geld, einerseits durch den Wertzuwachs der Aktie selbst, andererseits durch mögliche Dividendenausschüttungen.

Meine monatliche Spende lässt sich so mittlerweile ganz wunderbar aus Dividenden finanzieren. Grüne Geldanlagen mögen ja meist eher grüngewaschen sein, aber so kann ich quasi selbst ein bisschen Nachhaltigkeit Naturschutz in meine Finanzen bringen. Das ist tatsächlich gar nicht so einfach, wie manch Finanzdienstleister einem weiß machen wollen. Denn eine allgemeine Vorgabe gibt es für grüne Geldanlagen nicht. Mit den richtigen Verkaufsargumenten kann man sich die Statistik einfach schönrechnen. Und was am Ende im Paket drin ist, versteht wahrscheinlich eh kaum jemand – wahrscheinlich nicht mal der Verkäufer selbst. Hier hält man es dann am besten genauso wie mit all den Lockangeboten zum Black Friday – Hirn an, bzw. Finger weg. In der Regel will nämlich jeder nur unser Bester – nämlich unser Geld.

6 thoughts on “Der beste Deal am Black Friday

  1. Wann war noch mal dieses Blackdings? Egal ob -tag oder -week, wenn ich mich nicht selbst darum bemühe, wird auch der/die/das an mir vorbeirauschen. 😉😀
    Wenn ich etwas brauche, überlege ich mir das ganz genau, vergleiche Preise und kaufe dann, oder auch nicht. Dazu brauche ich keinen Blackrummel.

  2. An mir gehen solche Aktionen spurlos vorbei, ich kaufe – wenn ich was brauche. Man läuft nämlich sonst Gefahr viel zu viel Geld am Ende auszugeben. LG Romy

  3. Der Black Friday Hype wird jedes Jahr schlimmer, in den Prospekten heißt es schon „Black Week“. Und selbst Versicherungen oder Airlines haben Black Friday Sales. Ich habe gelesen, dass die Rabatte gesetzlich eingeschränkt sind, der Warenpreis darf nicht zwischendurch mal angehoben worden sein, um dann als Rabatt wieder aufzutauchen. Sei’s drum, außer der November-Tristesse zu entgehen gibt es eh keinen Grund, sich in eine Konsumschlacht zu stürzen – mit einem eingebauten Hangover vor Weihnachten. Danke jedenfalls für die Sensibilisierung für das, was da in den nächsten Tag „blüht“!

    1. Zur Ablenkung bei November-Tristesse gibt es sicher wirksamere Methoden – ein gutes Buch oder ein schöner Film sind doch allemal bereichernder. Wobei es schon ein bisschen amüsant ist, wer da alles mittlerweile etwas vom großen Konsumkuchen abhaben will. Selbst Strom- und Gasabschlüsse werden damit beworben. Wenn es mal so eskaliert, ist es einfach nur noch lächerlich 🙄

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