Queen All - Diverses

Was mit Medien

Mir positiv gewogenen Menschen sagen mir ja nach, kreativ zu sein. Mich stört das nicht weiter, ich sehe es allerdings auch nicht als etwas Besonderes. Was ist denn Kreativität überhaupt? Wir haben ja schnell ein Bild im Kopf, bei dem Leinwand und Farbe die Hauptrolle spielen. Wobei Kunst oder das, was als solche bezeichnet wird, nicht für jeden kreativ erscheinen muss. Über Das Schwarze Quadrat von Kasimir Malewitsch ebenso wie die monochromen Gemälde von Yves Klein teilen sich die Ansichten sicherlich. Dabei genügen diese Werke durchaus der Definition von Kreativität, laut der es hauptsächlich um das Erschaffen von Neuem geht.

„Kreativität ist die Fähigkeit, etwas zu erschaffen, was neu oder originell und dabei nützlich oder brauchbar ist.“

Wikipedia

Damit ist Kreativität so viel mehr als „nur“ Kunst. Auch für Problemlösungen braucht es Einfallsreichtum und Fantasie. Neue Herausforderungen löst man eher selten mit alten Herangehensweisen. Kreative Ideen sind also nicht nur den künstlerisch Begabten vorbehalten.

Dafür wird die künstlerische Begabung wiederum vielen Kindern attestiert, die einfach gerne malen. Davon kann ich ein Lied singen, wofür mir wiederum die Begabung völlig abgeht. Und kreativ war und bin ich in dieser Hinsicht auch überhaupt nicht. Bekam ich in der Schule eine Zeichenaufgabe, konnte ich die zwar gut lösen. Sitze ich aber vor einem leeren Blatt Papier und soll mir selbst etwas ausdenken, ist da – nichts! Talent alleine reicht offensichtlich nicht, um in einem bestimmten Gebiet voranzukommen.

Auch die ganz großen Meister fangen mal klein an. Es braucht vor allem Übung und dafür braucht es Durchhaltevermögen und dafür wiederum Begeisterung. Und am Ende gelingt trotzdem den wenigsten der ganz große Durchbruch.

War es das jetzt mit der Kreativität im Berufsleben? Sind wir alle dazu verdammt, jeden Tag im selben alltagsgrauen Hamsterrad brav vor uns hinzurennen? Das klingt nach einem Albtraum und ist sicher alles andere als die Idealvorstellung für die Zeit zwischen Schule und Rente. Verständlich, dass es da nicht ganz einfach ist, den einen perfekten Traumjob zu finden. Die naheliegende Lösung liegt im Kreativbereich, locken da doch Abwechslung und Selbstverwirklichung. Die Realität entspricht wahrscheinlich bei den wenigsten Berufen der Vorstellung und wenn ich dann die Aussage „ich möchte was mit Medien machen“ höre, wird bei mir schon automatisch folgender Song im Hirn abgespielt: WBTBWB – Ich was mach mit Medien

Auch mir war früher überhaupt nicht klar, was Kreativität bedeutet und wie schöpferisch man in vielen Berufen unterwegs ist. Das Fotodesignstudium war in der Hinsicht natürlich extrem befriedigend, auch den Realitätscheck hat der Beruf bestanden. Wer meint, ein Fotograf drückt ja nur aufs Knöpfchen, kann sich mal mit Themen wie Bildaufbau, Unschärfehintergrund und Lichtstimmung beschäftigen.

Der Wechsel in die Softwareentwicklung war für mich keinesfalls ein Wechsel hin zu einer trockenen und langweiligen Tätigkeit. Als Jugendliche habe ich den Ingenieursberuf aber für genau das gehalten, ich wusste es nicht besser. Beim Programmieren habe ich später festgestellt, dass ich da genauso kreativ versinken kann, wie bei der Bildbearbeitung. Es gibt zwar auch vieles, das sich eher nach Fleißarbeit anfühlt aber unter dem Aspekt ist die Künstliche Intelligenz ja vielversprechend…

Die Kunst liegt darin, die Kreativität in unserem Tun zu erkennen. Wenn mir eine gute Freundin erzählt, sie wäre nicht kreativ aber die ausgefallensten Outfits kombiniert oder aus vorhandenen Resten ein verzehrbares Gericht zaubert, widerlegt sie gekonnt ihre eigene Aussage. Ebenso wie der Kollege in der Entwicklung, der dafür sorgt, das am Ende ein verkäufliches Produkt auf dem Tisch liegt, aber glaubt, er wäre nicht schöpferisch tätig.

Kein Wunder findet sich die Kreativität auch als Anforderung in vielen Stellenbeschreibungen. Am liebsten natürlich per Knopfdruck selbst unter großem Druck. In der Werbeindustrie zu arbeiten, wäre mein persönlicher Albtraum. Wer nicht auf Kommando vor neuen Ideen nur so sprudelt, dem hilft angeblich immer ein Spaziergang. Ich muss schon ziemlich weit laufen, um genügend Abstand zwischen mich und das zu lösende Problem zu bekommen. Kein Wunder finden sich zahllose Bücher zu Kreativitätstechniken.

Wenn der erlösende Geistesblitz also mal wieder auf sich warten lässt, greift man einfach in die Werkzeugkiste mit Kreativitätsmethoden. Wenn´s doch nur so einfach wäre. Manches lässt sich nun mal nicht erzwingen und nicht jeder in einem Team lässt sich für Rollenspiele begeistern. Da ist man dann ganz schnell auch übers Ziel hinausgeschossen und hat jegliche Kreativität im Keim erstickt.

Manchmal bin ich dann auch der Spielverderber, der dafür sorgt, dass mein Team sich nicht mit Ringelpiez-Experimenten befassen muss und in Ruhe seinen Job machen kann. Die haben nämlich nicht nur eine hervorragende Problemlösungskompetenz, sondern sind auch extrem kreativ und einfallsreich, wenn man sie nur mal machen lässt!

Laut Berufsberatung hätte ich übrigens Bergvermesserin werden sollen. Ich glaube, dabei sollte man nicht allzu kreativ unterwegs sein – korrigiert mich, wenn ich mich irre!

43 thoughts on “Was mit Medien

  1. Hallo Vanessa,
    ich glaube, junge Kinder haben noch ihre volle Kreativität und malen einfach drauflos, ohne sich um falsch und richtig zu kümmern. Wenn man anfängt zu kritisieren und zu bewerten wie im Kunstunterricht, geht die Befangenheit verloren. das finde ich total schade.
    Liebe Grüße
    Susanna

    1. Hallo Susanna,
      das glaube ich auch. Durch die Bewertung von außen lernen wir, was schön ist und was nicht. Aber da das eben immer auch Ansichtssache ist, verlernen wir womöglich, was wir selbst eigentlich schön finden.
      Liebe Grüße
      Vanessa

  2. Ich liebe dieses „was mit Medien“ und den Glauben daran, dass das ja wahnsinnig kreativ sein muss. Kreativ kann man in so vielen Bereichen sein, da müssen es nicht unbedingt Medien sein. Und wenn ich so zurückdenke, wie der eine oder andere Volontär seiner Kreativität Ausdruck verlieh und dabei völlig vergaß, dass das gerade echt nicht sein Job war, muss ich jetzt noch hysterisch kichern…
    Liebe Grüße
    Fran

    1. Oh, das mit der kreativen Selbstverwirklichung habe ich leider auch schon so oft erleben müssen. Da werden die besten Entwicklungen verschlimmbessert, nur weil jemand seine persönliche Duftmarke setzen muss 🙄
      Liebe Grüße
      Vanessa

  3. Wieder ein sehr interessantes Thema. Ich plädiere für mehr Langeweile im Leben 😄, erst wenn Gedanken frei und nicht zielgerichtet kreisen dürfen, kommen sie auch mal auf neue Wege. Ich glaube, so kam die Kunst in die Welt, als Homo Sapiens die nackten Höhlenwände anstarrte und dachte: „Man könnte vielleicht mit etwas Farbe an den Händen was machen“.
    Ich denke nicht, dass man in jedem Job seine Kreativität ausleben kann. Was ist schlimm daran? Ganz bestimmt habe ich nie davon geträumt, meinen jetzigen Job zu machen. Ich kann ihn aber gut und meistens gern erledigen, auch wenn ich kreativ nur mein Hintergrundbild ausgesucht habe 😄. Scheint mir so ein zeitgeistiger Medienhype zu sein, dass der Job kreativ sein soll, die Beziehung tief und erfüllend, am besten morgens eine halbe Stunde eher aufstehen, um im Art Journal zu malen. Ich glaube, dass eine Menge Leute tatsächlich nicht kreativ sind. Dann ist es eher stressig, wenn man etwas aus sich rauskitzeln soll, was nicht da ist.
    Die Kreativitätsmethoden haben mir Spaß gemacht, danke dafür. Bin aber froh, dass ich solche Rollenspiele nicht mitmachen muss 😅.

    1. Und jeder, der in seinem Job nicht kreativ ist und tägliche Erfüllung findet, glaubt, dass etwas mit ihm nicht stimmt… Dabei ist Routine auch nichts schlechtes und selbst im kreativsten Job gibt es langweilige Aufgaben. Die müssen auch erledigt werden und da trennt sich dann die Spreu vom Weizen. Ich fürchte, es wird auf Dauer ganz schön anstrengend, wenn jeder einzelne Arbeitstag sinnstiftend und kreativ sein muss. Langeweile im Job ist für mich allerdings eine Strafe, im Leben generell wiederum dürfte es manchmal ruhig ein bisschen mehr sein 😄

  4. Bergvermesserin?!?? 😂 Ja da ist Kreativität sicher fehl am Platz.
    Du hast recht, viele Menschen wissen gar nicht, wie kreativ sie sind.
    Ich wünsche Dir einen schönen Dienstag, liebe Grüße Tina

    1. Wobei es sicher lustig wäre, wenn man mit viel Kreativität und Fantasie Berge vermisst 😉. Wahrscheinlich unterschätzen wir den Beruf völlig.
      Danke und dir ebenfalls einen schönen Dienstag!
      LG
      Vanessa

  5. Irgendwas mit Medien hat in der Regel erst mal weniger mit Kreativität als mit ungeheurer Disziplin zu tun, zumindest dann, wenn es in den Bereich Zeitungen/Zeitschrift geht. Da muss alles passen, Texte, Bilder, Namen und Daten.
    Ansonsten denke ich, dass jeder Job eine gewisse kreative Ader verlangt. In der Regel läuft ja nicht alles rund und Improvisationstalent ist gefragt und das ist ja auch eine Art von Kreativität.

    1. Stimmt! Wenn´s mal (wieder) so gar nicht nach Plan läuft, tun sich wahre Genies hervor. Schon beeindruckend, was da teilweise für kreative Lösungen entstehen. Dabei heißt es auch immer wieder, dass unter Druck keine Kreativität entstehen könnte.

  6. Wenn man den sozialen Medien folgt müssen alle berufstätigen Menschen in ihrem Job aufgehen und DIE Erfüllung haben. Selbstverständlich sind auch alle mega kreativ. Ich bin froh, dass sich bei mir eine Routine entwickelt hat. Die Dinge sind meistens vorgegeben. Da brauche ich nicht so viel Kreativität. Die lebe ich dafür in meiner Freizeit aus.

    Liebe Grüße
    Sabine

    1. Ich mag meinen Job ja echt gerne und habe eine gesunde Mischung aus Kreativität, Herausforderungen und Routinen. Aber egal, wie erfüllend die Arbeit ist – müsste ich kein Geld verdienen, hätte ich tausend andere Ideen, meine Zeit (kreativ) zu verbringen 😄
      Liebe Grüße
      Vanessa

  7. Bergvermesserin – finde ich ja großartig. Wie kommt man als Berufsberater dahin, das so explizit zu raten. Schon irgendwie witzig. Ingenieurin hätte ich ja verstanden, aber Bergvermesserin. Da musste ich jetzt doch kichern.

    Ich finde, beides – Kreativität und Routine – können sich prima ergänzen. Ich habe zum Beispiel beim Bügeln immer richtig gute Ideen. Weil mich die Routine der Bewegungen beruhigt und ich da meine Gedanken schweifen lassen kann. Und Kreativität kann sich in vielem äußern. Man muss sie nur erkennen und würdigen. Von daher finde ich Deine Beispiel mit dem Kochen auch echt gelungen.

    Liebe Grüße
    Britta

    1. Tja, das war lange vor KI ein ganz schnödes Computerprogramm, dass einfach ein paar Fragen ausgewertet und irgendeinen Beruf ausgespuckt hat. Von „beraten“ kann da keine Rede sein. Aber der Programmierer war bestimmt sehr kreativ 😉.
      Routinen und automatisierte Bewegungsabläufe fürs Kopfkino sind schon ganz entspannt – nur Bügeln muss es bei mir echt nicht sein.
      Liebe Grüße
      Vanessa

      1. @ “kreative Berufsberatung”:
        Das erinnert, was Alexandra M. Kollontai einem naseweisen Jüngling riet, der ihr seine beruflichen Zukunftsambitionen darlegte: »Mit meinem Schaffen,« so tat er kund, »möchte ich etwas Großes, Reines hervorbringen!«
        Daraufhin empfahl sie ihm: »Waschen Sie einen Elefanten.«

  8. auch eine vermesserin muss kreativ sein – nicht bei den ergebnissen versteht sich….. aber hinkommen, sich in der landschaft bewegen und mit wind&wetter zurechtkommen und dann noch korrekte messungen vornehmen erfordert sicher kreativität.
    wenn ich im design-studium was für´s leben gelernt habe, dann kreativ sein auf knopfdruck! denn wenn man von seinen ideen leben will, dann muss man A) haufenweise welche haben und B) sie umsetzen – und das nicht erst übernäxtes jahr…..
    aber vll. ist das auch nur meine persönlich begabung 😀
    xxx

    1. Mit Wind & Wetter zurechtzukommen, erfordert wirklich eine ganze Menge Kreativität (vor allem, wenn man dabei auch noch schick aussehen will). Über die Kreativität auf Knopfdruck gibt es ja ganz unterschiedliche Aussagen. Manch einer behauptet, das ginge gar nicht und andere hingegen meinen, dass unter Druck die besten Ideen entstehen. Kommt wahrscheinlich ganz auf die Situation an. Das man aber auch in Kreativberufen ganz schon ranklotzen muss, unterschätzen viele glaube ich. Und die, die nur quatschen aber nie was umsetzen, hab ich eh gefressen 🙄. Das ist nicht nur Begabung sondern auch Ausdauer und Umsetzungsvermögen. Sonst gibt´s halt am Ende nur heiße Luft…

      1. *….heisse luft….* – und dann wirds der erde noch heisser – ohweh ;-D
        im ernst . man kann es lernen, auf kommando kreativ zu sein – eine gute schule vermittelt da „techniken“. und wenn man einen sogenenannnten kreativberuf machen will, dann sollte man das auch lernen…… denn wenn man nur gute ideen hat, wenn mal hin&wieder die planetenkonstellation und das mittagsmenü stimmen, dann wirds knapp………

  9. Naja. Kreativ bin ich in meinem Beruf eher nicht. Und die Vorgaben im medizinischen Bereich bzgl. Hygiene, Abläufen, Planung, Verrechnung etc. werden auch immer umfassender und strikter. Seitdem ich in der Klinik mehr im amdinistrativen Bereich tätig bin, sind der Kreativität sowieso die meisten Riegel geschoben. Also muss ich das Thema in meine Freizeit verlegen. Und dort lebe ich es dann aus. Ausserdem: Kreativität soll nicht in erster Linie was mit Begabung zu tun haben, sondern mit Freude an der Sache. Und was „Kunst“ ist oder auch nur hübsch und/oder brauchbar, das liegt eh‘ völlig im Auge des Betrachters…..
    Um ganz ehrlich zu sein muss ich aber schon sagen, dass ich der Typ Mensch bin, der Routine und ein gewisses Mass an „sicheren“ Abläufen gerne mag. Das gründet wohl darin, dass ich schon ein Gewohnheitstier bin; zielstrebig zwar und geduldig, aber ohne den kleinsten Hauch von Karrieregelüsten. Somit ist auch nicht wahnsinnig viel Kreativität vonnöten, die mich von anderen abheben würde….😉 Mein Job ist jetzt mit Sicherheit nicht mein Traumjob- aber er sorgt für eine gewisse Sicherheit, die dann wiederum Raum für meine Kreativität schafft. Und somit ist alles okay.
    Vom Job des „Bergvermessers“ habe ich aber echt noch nie was gehört. Würd mich mal interessieren, was genau da der Stellenbeschrieb wäre…..😁
    Herzliche Grüsse!

    1. Das ist jetzt bald fast 30 Jahre her, ich weiß nicht mal mehr, ob ich mir die Stellenbeschreibung fürs Berge Vermessen überhaupt angeschaut habe…
      Viele Vorgaben haben sicher ihre sinnvolle Daseinsberechtigung und Routinen helfen dann bei der Umsetzung. Trotzdem finde ich den Berg an Aufgaben gerade in Pflege- und Heilberufen enorm und ein bisschen „Luft zum Atmen“ täte dem ganzen sicher gut. Da fragt man sich schon, wie das mit dem Nachwuchs funktionieren soll – vor allem, wenn der lieber was mit Medien machen will 😉.
      Aber wenn der Job die Sicherheit bietet, um sich im Privaten auszutoben, kann man eigentlich nicht allzu viel falsch gemacht haben! Und manches Hobby wöllte ich echt nicht beruflich machen, da wäre der Spaß an der Sache bald Geschichte.
      Liebe Grüße

  10. Stimmt, jeder Mensch ist kreativ, ob künstlerisch begabt oder nicht. Denn wie du schon anmerkst, braucht man ja Kreativität auch dazu, Probleme zu lösen!
    Trotzdem erfordert mein Job eher Routine als Kreativität, aber Letztere lässt sich ja auch in Alltag und Freizeit ausleben. 😌
    LG Anne

    1. Probleme, die kreative Lösungen erfordern, gibt es in Alltag und Freizeit ja auch genug. Und wenn´s nur darum geht, was man mit den „Kunstwerken“ anstellen soll, die unter sehr individueller😉 künstlerischer Begabung entstanden sind.
      LG
      Vanessa

  11. Kreativität wird ja gerne auf „Malen und Basteln“ und „Irgendwas mit Medien“ oder „irgendwas mit Kunst“ begrenzt. Dabei ist sowas wie kreatives Denken durchaus nicht immer gerne gesehen, auch nicht im beruflichen Kontext. Damit bringt man Unruhe in routinierte Abläufen und Denkweisen. Ich habe immer schon von 10 Lösungen die 11. Lösung bevorzugt. In der Sozialarbeit konnte ich das auch echt immer gut gebrauchen. Ständig gabs irgendwelche scheinbar unlösbaren Probleme. Aber die sollten in den letzten 20 Berufsjahren laut irgendwelcher Qualitätsmanagements auch in kleine DIN-Schubladen gepackt werden. Und möglichst nicht abweichen. Ha, ich bin trotzdem immer bei den 11. Lösungen geblieben. Kreativität passt in keine Schublade.

    1. Normen und Standards können einem schon des Leben schwer machen. Und manchmal sind sie auch so völlig überflüssig – man denke nur an Gurken, bei denen die Kreativität der Natur unerwünscht ist. Bei anderen Dingen bin ich ganz froh, wenn´s einheitlich ist (Steckdosen/Stecker beispielsweise). Aber auch für eine Vereinheitlichung braucht es kreative Köpfe, die die ganzen einzelnen Sonderfälle und -wünsche zusammenbringen. Das klappt nicht, wenn man in Schubladen denkt.

  12. Ich bin so bei dir: Kreativität zeigt sich auf so vielen Ebenen und manchmal merken wir gar nicht, dass wir es sind. Denn das Problem ist ja vielerorts, dass man immer auf das große Ganze wartet und das Kleine dabei gern mal übersieht.
    Das hast du schön erzählt, mein Kopf nickt noch. Und ich bin fasziniert von diesen tollen Menschen, die solche Programme entwerfen (können).
    Bergvermesserin? Habe gerade gelernt, dass das ein Beruf ist. Aber auch da kann man kreativ sein: mit Grasbüschel oder doch lieber ohne? Kleiner Scherz.
    Schön, dass du deinen dir eigenen Weg gefunden hast. Und wäre der Bergvermesserin gewesen, dann wäre das auch ok.
    Liebe Grüße
    Nicole

    1. Ja, oft merken wir tatsächlich nicht, wie kreativ wir sind. Einer sehr guten Freundin habe ich schon ein paar mal liebevoll den Kopf gewaschen und ihr erklärt, wie kreativ sie eigentlich ist. Im Alltag mit Familie, Job und Haushalt fehlt ihr einfach die Zeit, das für sich selbst auch mal wahrzunehmen. Aber dafür hat sie ja mich 😁
      Liebe Grüße
      Vanessa

  13. Ich sitze beruflich 11 Stunden vor dem Rechner und muss sagen, dass ich eher die Flucht in die Nichtmedienwelt suche um innere Ruhe zu finden. Jedem das Seine. LG Romy

  14. Liebe Vanessa,
    Da stimme ich Petra zu … wir brauchen alle mehr Langeweile.
    Denn im Nichtstun kann sich die Kreativität besonders gut entfalten.

    Ideen entwickeln ist sicherlich der Gewinn in vielen Berufsfeldern.
    Als Studentin habe ich mal einen sehr monotonen Ferienjob in einer Lippenstift-Hülsen Fabrik.
    Ich habe gut verdient, aber die immer wiederkehrende Tätigkeit war fast nicht aushaltbar.

    Herzliche Grüße
    Jutta

    1. Liebe Jutta,
      manch einer erfindet während solch monotoner Tätigkeiten ganze Welten und schreibt dann Bestseller. Für mich wäre es auch nichts, ich mag die Abwechslung im Beruf. Kreativität kann da auch unter Druck und angesichts ungeahnter Herausforderungen entstehen – ebenso, wie einen im Nichtstun mal die Muse küsst. Für beides braucht das Hirn Wissen und Inspiration, um daraus neue Wege zu basteln. Lippenstift-Hülsen sind wohl nicht so richtig inspirierend 😉
      Liebe Grüße
      Vanessa

  15. Herr im Himmel, jetzt bin ich wach ;))) gerade habe ich mir kurz Dein Liedchen angehört und mir war als ob ich beim „Donk Open Air“ in der ersten Reihe gestanden hätte. >Irgendwas mit Medien.< Oh.. wie oft ich in den letzten Jahren schon diesen Satz gehört habe, liebe Vanessa, alle "Muttis" deren Kinder vor dem Abitur standen oder gerade fertig waren, haben auf meine Frage "Und wie geht's jetzt weiter?" mit diesem Satz geantwortet. Aber auch bei den Freunden meiner Söhne kam oft diese Antwort. Es war und ist sooo öde. Es ging sogar soweit, dass ich im letzten Jahr beim Sankt Martin Umzug stehengeblieben bin und mir einen jungen Mann genau angeguckt habe. Im Vorbeigehen hatte ich nämlich gehört, dass er mit "Ich studiere Maschinenbau!" geantwortet hatte. Lach schallend! Ein übrigens beliebter Studiengang aus "meinen" Zeiten. Berge zu vermessen hört sich übrigens sehr interessant an, allerdings nur wenn man zu Fuß unterwegs sein muss. Btw.. da fällt mir gleich "Der Engländer, der auf einen Hügel stieg und von einem Berg herunterkam." ein. Herzliche Grüße, Nicole/Buchhalterin

    1. Du bist wahrscheinlich die Einzige, die es gewagt hat, den Song anzuhören 😂 Hier mein Friedensangebot zu Halloween Ghostbusters Metal Cover. Da ich mit Maschinenbauern und Mechatronikern arbeite, ist das für mich das Normalste der Welt. Während dem Studium hatten wir wiederum ein gemeinsames Projekt mit einer Medien-Hochschule, das war wiederum eine ganz andere Welt. Den Engländer kenne ich gar nicht – offenbar eine Bildungslücke.
      Liebe Grüße!

        1. Ich bin Teamleiterin in der Embedded Softwareentwicklung bei einem familiengeführten Elektrowerkzeughersteller. Davor war ich in der Automobilindustrie bei einem Zulieferer, das fehlt mir aber gar nicht 😊

  16. Hey,
    ich selber bin, meiner Meinung nach kreativ. Nicht dringend im „Bastelbereich“, aber im Sinne des Bildungsbereiches. Ohne Kreativität wird u.a. ein Lehren schwierig.
    Aber auch in der Fotografie.
    Deine Kreativität zeigt sich auch in deinen Beiträgen!
    Liebe Grüße!

    1. Im Bildungsbereich ist es wahrscheinlich besonders wichtig. Ein Dozent hat mal drei Anläufe gestartet, um uns Polymorphie in C++ beizubringen, jedes Mal mit neuen Folien. Am Ende haben es bestimmt ganze 30% von uns verstanden, was bei dem Thema echt eine Kunst ist 😄

  17. Wenn man’s vom Wortursprung her anschaut, heißt kreativ sein ja, etwas zu erschaffen. Und das kann ja nun wirklich ganz viel sein… neue Lösungsansätze, andere Didaktik, whatever. Wenn der Hund sein Häufchen macht, erschafft er auch was (womit wir wieder beim Thema Bergvermessen wären… 😀 ).

    Ich glaube, ganz oft setzt man sich selber unter Druck bzw. traut sich nicht, sich als kreativ zu bezeichnen, weil da so viele Klischees vom künstlerisch begabten Menschen dranhängen und man sich selber nicht so sieht… eigentlich echt blöd.

    Ich mag übrigens das letzte Bild, genau mein Humor. 😀

    1. Naja, das mit dem Erschaffen und dem Hund ist mir jetzt schon etwas zu weit gegriffen 😂
      Man muss sich ja nicht mal als kreativ bezeichnen. Hauptsache, man lässt sich den Spaß nicht nehmen bzw. macht halt einen guten Job. Wie man das Kind am Ende nennt, ist dann auch wieder kreative Auslegungssache.

  18. Hallo,
    ich persönlich finde, dass Kreativität ziemlich vielseitig ist und immer auch auf das Auge des Betrachters ankommt.
    Beispielsweise kann ich nicht besonders gut zeichnen, dafür bin ich aber im Dekorieren sehr gut und würde mich deshalb trotzdem als kreativ bezeichnen.
    Ich wünsche dir noch einen schönen Tag!
    Liebe Grüße,
    Saskia Katharina

    1. Ich denke gerade darüber nach, wie Fertigkeit und Kreativität zusammen hängen 🤔. Einerseits kann ich vieles durch reines Üben lernen und wirklich gut werden. Das heißt aber noch lange nicht, dass ich dann in dem Bereich auch besonders kreativ bin (wenn ich z.B. nur immer bei anderen abzeichne). Wie Anne schon schreibt, geht´s ja ums Erschaffen und auch daraus, aus vorhandenem Neues zu kombinieren. Da ist Dekorieren ja schon an sich ein kreativer Akt.
      Liebe Grüße
      Vanessa

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert