Queen All - Diverses

Kissengesicht

Sachen gibt’s, die gibt’s gar nicht. Sollte man zumindest glauben. Hätte uns vor einigen Jahren jemand erzählt, dass sich Menschen irgendwann mal die Lippen bis an die Grenze zum Grotesken und auch weit darüber hinaus befüllen lassen – wir hätten das nicht geglaubt.

Heute ist das völlig normal und weil´s so einfach ist, endet das natürlich auch nicht mit den Lippen. Da werden Wangen mittels Filler angehoben, die Kinnlinie hervorgehoben, Augenringe aufgefüllt und Nasen ummodelliert. Das natürliche Gesicht genügt der gesellschaftlichen Vorstellung von Schönheit anscheinend nicht mehr.

Natürlich kann man mit wohl dosierten Eingriffen Erstaunliches anstellen. Und fast jeder hat irgendeine selbsternannte Problemzone, die bei manchen weniger, bei anderen aber sehr präsent ist.

Die Arbeitswelt tut ihr Übriges. Dank Onlinemeetings sehen wir nun auch im Arbeitsalltag ständig ins eigene Antlitz. Und nicht jedem gefällt der Anblick. Den kann man zwar auch ausschalten, aber die Gefahr, dann selbst zu vergessen, dass die Kamera an ist, wäre mir zu groß. Ich habe Dinge gesehen… darüber reden wir lieber nicht. Es ist doch besser, wenn man sich selbst auch wortwörtlich auf dem Schirm hat. Es gibt allerdings Tage, da frage ich mich schon, wer die farblose Kollegin ist, die da so völlig übermüdet, verknittert und blass in die Kamera starrt…

Wenn also jeder Blick in den Spiegel am Ego kratzt, kann ich gut verstehen, wenn man ändert, was man ändern kann.

Und genau das ist heute auch so einfach. Praxen, in denen man sich von den Lippen bis zum Hinterteil alles befüllen lassen kann, sprießen wie Pilze aus dem Boden. Offenbar sind die Einstiegshürden nicht besonders hoch, um anderen Menschen eine Nadel in die Haut bohren zu dürfen. Und das schnelle Geld ist sicher auch kein Hindernisgrund.

Dass man mal eben so einfach die Optik aufpolieren unterfüttern lassen kann, führt wohl auch dazu, dass solche Eingriffe zu einer Selbstverständlichkeit geworden sind. Potenzielle Risiken werden gerne ignoriert, wenn doch das Wunschziel nur einen Piks entfernt ist. Und wenn man erst mal hier ein bisschen aufgehübscht wurde, könnte man da ja auch noch ein bisschen… und schon ist man mitten drin in der endlosen Selbstoptimierungsspirale.

Klar, erlaubt ist, was gefällt – und das muss dann auch nicht allen gefallen. Die eigene Wahrnehmung kann aber auch trügerisch sein. Das ist sogar belegt und beispielsweise auch bei Essstörungen ein unschönes Phänomen. Während Außenstehende der betreffenden Person bestätigen, dass sie bereits sehr dünn ist, nimmt diese sich immer noch als dick wahr. Und leider ist es mit den eigenen Makeln nicht viel besser – die leuchten uns geradezu an in ihrem imaginären Scheinwerferlicht.

Dass man aber überhaupt nicht merkt, wenn das eigene Gesicht immer mehr Ähnlichkeit mit einer Wasserbombe bekommt, ist für mich trotzdem schwer zu glauben. Vor lauter Fillern ist die Haut prall gestrafft. Klar, sämtliche Falten sind so auch verschwunden. Die haben sich zusammen mit einer natürlichen Mimik verabschiedet. Weil so viele „was haben machen lassen“, hat man sich bereits an diese verzerrten und glattgezurrten Gesichter gewöhnt.

Für die, die es übertreiben, gibt es bildhafte Bezeichnungen, bzw. für das Ergebnis: Pillow Face oder Facial Overfilled Syndrome. Wer das in der Suchleiste eingibt, dem offenbart sich ein buntes Gruselkabinett an aufgepumpten Gesichtern. Mich erinnert das immer an die Karikatur-Zeichner in den Fußgängerzonen, die einen mit ein paar Strichen in eine überzeichnete Version verwandeln. Das ist auf jeden Fall günstiger und nebenwirkungsfrei – von ein paar Lachfalten bei besonders treffenden Portraits mal abgesehen. Und die Haltbarkeit der Zeichnung übersteigt die der Filler um ein Vielfaches. Laut Kleingedrucktem lässt die Wirkung nämlich innerhalb einiger Monate bis zwei Jahren wieder nach und dass sich die Mittelchen wirklich auflösen bzw. vom Körper abgebaut werden, ist wohl auch strittig. Also werden nicht nur immer mehr Stellen unterfüttert, das ganze muss auch regelmäßig nachgefüllt werden.

Wie viel Geld wohl da im Laufe der Jahre zusammenkommt? Und wie viel Geld haben die Damen und Herren ausgegeben, um SO auszusehen? Und finden die sich wirklich schön, wenn sie in den Spiegel schauen? Und wie sieht das Gesicht aus, wenn man aufhört, die gedehnte Haut regelmäßig nachzufüllen? Und kann man mit diesen extremen Schlauchbootlippen noch in der Öffentlichkeit essen und trinken? Ich habe ja so viele Fragen.

Selbst diejenigen, die den rechtzeitigen Absprung aus dem Optimierungswahn schaffen, sehen mit ihren glattgespritzten Gesichtern alle irgendwie gleich langweilig aus. Oder künstlich. Oder beides.

Statt einem verjüngten Erscheinungsbild finde ich mich dann doch lieber mit dem (noch leicht) verknitterten Gesicht ab. Die Vorstellung, dass die Haut bis zum Bersten mit Füllstoffen unterfüttert ist, finde ich unheimlich – wie auch das Ergebnis selbst. Jünger sehen diese Menschen damit nicht aus, nur anders.

Und ausnahmsweise kann ich sogar mitreden. Ich habe mir vor Jahren mal die Tränensäcke (was für ein scheußliches Wort) mit Hyaluron abmildern lassen. Dafür wird die Partie darunter mit Hyaluron aufgespritzt. Die Partie ist nicht ganz unproblematisch und man sollte da wirklich nur einen absoluten Profi dran lassen. Ein Risiko gibt es trotzdem immer, das darf man nicht außer Acht lassen. Ja, ich sah wirklich wacher und glatter aus. Aber dafür war ich dann auch stolze 400 Euro ärmer. Das ist es mir nicht wert.

Man könnte ja so viel machen lassen, wenn Geld und Gesundheit keine Rolle spielen würden. Dabei muss man dann auch nicht wie ein Luftballon kurz vor dem Platzen aussehen – mit der richtigen Dosis können talentierte Beautyprofis definitiv kleine Wunder bewirken. Es liegt wie oft ein schmaler Grad zwischen optimal und zu viel. Wer sein Geld mit seinem Aussehen verdient, kommt wahrscheinlich nicht drum herum, zumindest darüber nachzudenken. Ich für meinen Teil bin froh, dass das außer mir keinen juckt und übe mich angesichts der Fremden, die mir manchmal morgens aus dem Spiegel entgegenschaut, in Akzeptanz.

40 thoughts on “Kissengesicht

  1. Ach du lieber HImmel, da falle ich ja fast vom Stuhl. Wie blöd ist sowas? Von so einer Art Lippenstift, womit man sich die Lippen aufplustern kann, habe ich ja schon gehört, aber sich gleich das ganze Gesicht aufplustern ist ja Unsinn auf die Spitze getrieben. Vermutlich machen das leider vorrangig Frauen. Und verkleinern sich so freiwillig auf ihre Äußerlichkeiten. Für was und für wen eigentlich? Und warum? Ich begreife es nicht.

    1. Hier ist das Thema Gleichberechtigung ganz groß – ich kenne leider sogar Männer, die schon reichlich „haben machen lassen“. Für was und wen? Das wüsste ich auch gerne!

  2. Die Kurve beim Aufhören zu bekommen, ist neben dem Anfang wohl das größte Thema dabei.

    Vor Jahren hätte ich mich für Blogbeiträge in Kooperation regelmäßig mit Hyaluronsäure spritzen lassen können und hätte alles bezahlt bekommen. Ich bin mir sicher, dass ich damit smarter ausgesehen hätte. Der Hauptgrund, warum ich es nicht gemacht habe, war, dass ich mich nicht an den frischeren Anblick hätte gewöhnen wollen, denn mir war klar, dass die Quelle irgendwann versiegen würde. Über die Entscheidung bin ich sehr froh. Außerdem habe ich dem Rahmen bereits derartige optische Entgleisungen gesehen und jemanden, der kaum noch reden kann vor lauter dicken Lippen, dass die Angst, die Grenze selbst nicht zu sehen, dabei auch im Raum stand.

    Hab einen schönen (!) Abend.

    1. Das war mit Sicherheit eine sehr kluge Entscheidung – und einen „frischeren Anblick“ hast du gar nicht nötig! Die Sache ist wirklich nicht billig und so eben nicht ganz nebenwirkungsfrei, wie manche „Beauty-Docs“ einem das gerne verkaufen.
      Liebe Grüße und einen schönen(!😄) Dienstag

  3. Oh jeh ja, ich lasse da lieber die Finger weg. Mir gefällt es besser, wenn man dem Gesicht Emotionen ansehen kann, und diese Schlauchbootlippen sind furchtbar für mich. Einzig die Partie zwischen meinen Augenbrauen bekommt von mir mal eine Massage, ich sehe immer so verzweifelt aus, weil ich da anspanne. Da wäre etwas Botox vielleicht gut, aber nein. Ich bin einfach so. ☺️
    Ich wünsche Dir einen entspannten Abend, ganz liebe Grüße Tina

    1. Gesichter mit Emotionen und ohne Schlauchbootlippen sollten viel mehr geschätzt werden. Wenn jemand aussieht, als wäre er aus dem Wachsfigurenkabinett ausgebüchst, mag das ja schöne Bilder ergeben aber die Persönlichkeit trägt eben auch ganz wesentlich zu einer guten Ausstrahlung bei. Eine Freundin wurde auch mal angesprochen, ob sie nicht Botox spritzen lassen wöllte. Sie hätte ja schließlich Kundenkontakt. Ich bin ja der Meinung, dass es den Kunden bei einer Bank nicht unbedingt auf das glatte Gesicht ihrer Beraterin ankommt.
      Liebe Grüße und einen sonnigen Dienstag!

      1. Oh jeh das ist ja furchtbar, gerade mit Kundenkontakt finde ich es schön in ein Gesicht zu sehen, dem ich Emotionen ansehe. Das ist wohl ein großes Problem, dass viele Menschen wohl gern maskenhaft wirken.
        Ich wünsche Dir einen schönen Abend, ganz liebe Grüße Tina

        1. Ich würde auch ein natürliches Gesicht mit Emotionen jeder noch so schönen versteinerten Mimik vorziehen!
          Liebe Grüße
          Vanessa

  4. eine meiner deutschen lieblingsschauspielerinnen – so alt wie ich – sieht im gesicht immernoch wie vor 20 jahren aus….. gut gemacht – nur haben sie leider den hals vergessen. bizarrer anblick. und für mich als fan irgendwie traurig – denn sie ist gut in ihrem job und ich denke, sie hätte lässig und in würde altern können…..
    am erschütterndsten finde ich die gerade der pupertät entwachsenen jungen frauen, von natur aus echt hübsch, geradezu schönheiten – aber es MUSS dieser superkünstliche look sein, den die unterspritzungen machen. und eine sieht aus wie die andere. (gibt krasse dokus dazu im öff.rechtl. mediathek-TV)
    denke, da läuft was falsch im kopf und in der seele. und es gibt eben genug geldgieriges gesindel, das sofort *hier* brüllt, wenn eine frau – und mittlerweile auch männer – ein äusserliches „defizit“ an sich ausmacht.
    und wo verläuft die grenze? ich lese immerwieder (und sehe es in fremden badezimmern) von angeblichen wundercremes, zauberseren, turbopeelings….. bis hin zu dem unsinn, sich mit superverdünnten spülmittel aka mizellenwasser das gesicht zu putzen! ein liter tensid aka spülmittel kann man unter einem € haben (als endverbraucher!) – in 200ml mizellenwasser für sagen wir mal 3€ sind mikrogramm davon anthalten – kein schlechter schnitt für die hersteller 😀 abgesehen davon – geschirrspüler im gesicht? macht auf jeden fall sauber :-DDDDD
    jedenfalls stimmt der spruch mit der wahren schönheit die von innen kommt – wenn´s drin duster aussieht, findet man sich auch äusserlich finster – aber hyaluron und botox helfen da nicht.
    xxx

    1. Einige dieser Dokus habe ich mir auch angesehen, da wird man kuriert, sollte man in der Richtung Wünsche hegen. Und wie jeder Trend gibt es auch hier eine Gegenbewegung – viele lassen sich ihr Hyaluron per Hyaluronidase-Behandlung wieder auflösen. Blöd nur, dass das ebenfalls schief gehen kann und man dann noch schlimmer aussieht 😲. So richtig ohne Nebenwirkungen ist das alles nicht. Die Wundercremes und Zauberseren auch nicht, die leeren den Geldbeutel. Das mit dem Mizellenwasser ist mir neu. Hatte mich nie mit dem Zeug beschäftigt. Ein bisschen Spüli mit schickem Aufdruck als Kosmetikprodukt zu verkaufen, ist schon ein genialer Trick zum Geld scheffeln. Warum nur ist mir das nicht eingefallen 😂
      Liebe Grüße!

  5. Ich finde, das Gesicht (und im Übrigen auch die Haarfarbe, denn damit fängt die „Optimierung“ an) sollte ruhig zum Alter passen. Der Mensch hat gelebt, hat Erfahrungen gemacht und mit etwas Glück sich auch die eine oder andere Weisheit angeeignet. Ein Gesicht, das dem Alter entspricht, hat Charakter. Ganze Bildbände, z.B. „Hundert: Die Schönheit jeden Lebensalters: Menschen von 1 bis 100 im Porträt“, gibt es mit Gesicherten. Jedes eine eigene Schönheit.
    Ein „aufgeblasener“ Greis ist einfach lächerlich.
    Ja, auch ich schaue manchmal fragend in den Spiegel und frage mich, wer mich da anschaut, aber wenn ich´s realistisch betrachte: Ja, ich habe auch schon einiges erlebt und gerade die unschönen Dinge haben sich deutlich ins Gesicht gegraben, aber das bin ICH und das gehört zu mir.

    1. So ein natürliches Gesicht ist ja auch sehr spannend, wenn all die Erfahrungen ihre Spuren hinterlassen haben. Und egal ob das unschöne oder schöne Dinge waren – Ausstrahlung und Charakter toppen jeden Filler was das Aufhübschen angeht. Schade nur, dass man das an sich selbst so unglaublich kritisch sieht und die Schönheit, die man bei anderen so gerne wahrnimmt, bei sich selbst so wenig sieht.

  6. Da bekommt der Spruch „ne dicke Lippe riskieren“ ne völlig neue Bedeutung. Aber mal ernsthaft jetzt. Was soll der Scheiß? Das Leben darf mich so zeigen, wie ich es gelebt habe und wem ich nicht gefalle, der darf gerne wegschauen. Und natürlich achten wir mit Sport, Ernährung und entsprechendem entspannten Lebensstil auf uns aber aus reinem Egoismus und nicht für andere.

    1. Das finde ich auch – wer nicht mag, was er sieht, schaue bitte einfach woanders hin. Klappt sogar mit dem morgendlichen Spiegelbild 😄. Sport und Ernährung haben zwar die netten Äußerlichen Nebeneffekte aber nur deswegen wäre mir gar nicht genug Motivation. Gesund und fit älter werden aber schon!

  7. Ich bin gespannt, wie sich das Ganze weiter entwickelt. Die Langzeitstudien liegen noch gar nicht vor. Was nach jahrelanger Aufpolsterung mit den Gesichtern passiert sehen wir ja jeden Tag live. Es hat sich eine Promi-Dame jetzt sogar das Gesicht liften lassen, inklusive Entfernung der Unterspritzungen, die nicht mehr von allein weggingen. Das macht es auch nicht besser.

    Nee, ich möchte das nicht.

    Liebe Grüße
    Sabine

    1. Das mit dem Auflösen scheint gar nicht so harmlos zu sein, wie manche Ärzte das verkauft haben. Man könnte ja fast schon froh sein, dass Promis die ganzen Trends zuerst durchmachen – wenn sie nur nicht so eine Vorbildfunktion hätten. Besser, man ist nicht bei jedem Trend dabei.
      Liebe Grüße
      Vanessa

  8. Ich sag mal so: solange man nicht auf die aberwitzige Idee kommt, sich einen Brazilian Butt zu zaubern, indem man sich selber BAUSCHAUM (aaarrrggghhhhh!!!!) in den A…llerwertesten injiziert, ist doch alles okay. 🥴
    Nein, im Ernst: grundsätzlich finde ich so kleine Optimierungen absolut in Ordnung, wenn man sich hinterher damit wirklich besser fühlt und es nicht nur tut, weil „man“ es tut. Ich bin ja auch etwas befangen, habe mir vor etwa 35 Jahren die Nase machen lassen. Meine Nase hatte Boxer-Charakter: breit, fleischig, und von der Seite konnte man keine Nasenlöcher sehen. Ich habe gespart und mir dann mein Riechorgan von einem Profi (Prof. Dr. med. plast. chir.) richten lassen. Und ich war und bin sehr zufrieden damit. Es ist so unauffällig und doch so gut gemacht, dass die Leute hinterher immer meinten, dass ich so frisch aussähe- ob ich in den Ferien gewesen sei? So sollte das doch sein. Aber DAS, was man heutzutage oft zu sehen bekommt (und ein ganz trauriges Beispiel für ein absolutes Missraten diesbezüglich ist für mich Mickey Rourke- so ein schöner Mann war das, und wie der jetzt aussieht!), ist einfach nur erschreckend. Ich kann schlicht nicht nachvollziehen, wie man sich so dermassen verstümmeln lassen kann. Freiwillig, notabene.
    Wobei man die Freiwilligkeit dabei ja auch in Frage stellen kann. Unsere soz.Med. setzen ja vor allem psychisch so viel Druck auf- wen wunderts da, wenn schon 12jährige aussehen wollen wie eine Kardashian?
    Man kann nur hoffen, dass das alles grad nur eine vom Mainstream geschlagene Welle ist, die bald wieder abebbt. Zumindest gibt es ja schon Celebrities, die eine Umkehr gewagt haben, wie z.B. Pamela Anderson.
    Persönlich habe ich absolut keine Probleme mit meinem (optischen) Altern. Ich scheine ja irgendwann mal auszusehen wie meine Oma damals, und die hatte noch mit 90 ein Gesicht wie ein Babypopöchen…..
    Die knirschenden und ächzenden Misstöne meines Fahrgestells allerdings, die sind ein anderes Thema… 😂
    Herzliche Grüsse!

    1. Bauschaum ist ja auch nett. Ich kenne Speise- oder (noch schlimmer) Motoröl als Injektion in Arme und Beine, damit es nach vielen Muskeln aussieht. Da ist der Hyaluron-Hype geradezu harmlos dagegen. Ich kann gut verstehen, wenn man etwas korrigieren lässt, das einen selbst stört. Man darf dann halt nicht immer wieder etwas Neues finden, das stört. Und vor allem sollte man sich nicht wegen irgendwelchen gesellschaftlichen Erwartungen und Trends genötigt fühlen, etwas an sich machen zu lassen. Eine gute Freundin hatte nach dem zweiten Kind mit Nabelbruch auch eine OP und jetzt wieder ein ganz anderes, besseres Körpergefühl. Aber was sie mir über Mommy Makeover erzählt hat, lässt mich schon schaudern. Man darf zwar Kinder in die Welt setzen aber ansehen lassen darf man sich das nicht. Aber auch da ist der Damm quasi gebrochen und sie spricht schon über das nächste Upgrade. Vielleicht dauert es noch ein bisschen, bis die Welle tatsächlich abebbt. Aber dann gibt es womöglich was Neues, dass dann gegen ächzende Misstöne hilft 😉
      Liebe Grüße!

  9. Ich finde man sieht es vielen an. Am Anfang ist der Effekt eines Face Liftings oder so ja ganz nett, aber später sehen sie doch alle unnatürlich aufgequollen aus. Besonders um die Wangenknochen herum. Ja, ich hätte auch gerne die eine oder andere Gesichtsfalte weg.. aber zu welchem Preis?

    1. Man müsste halt am Anfang aufhören, damit es gar nicht erst zu „später“ kommt. Die markanten Wangenknochen sind sicher praktisch, da kann die Sonnenbrille drauf liegen, wenn die Nase wegen zu viel Hyaluron instabil wird 😉. Zu Optimieren würde sicher jeder was finden aber wie du sagst, muss man sich überlegen, ob es einem den Preis wert ist. Und da denken wir sicher beide nicht ans Geld.

  10. Zitat Dolly Parton:„Wenn ich etwas sehe, das hängt, beult oder schleift, lasse ich es straffen, absaugen oder liften, ich will ja nicht aussehen wie ein alter Hofhund.“ 🙂

  11. Ich glaube, dass auch das zu einer Art Sucht mutieren kann. Denn irgendwas ist immer. Und wenn man erst einmal angefangen hat, dann findet man immer wieder etwas.
    Teilweise sehen junge Menschen schon so grotesk aus, dass ich glaube, mein Sinn für Ästhetik ist abgeschaltet…

    So wahr ich hier schreibe: Für mich käme nichts davon infrage und ich kenne meine (wie ich finde) Mäkelstellen sehr genau. Außerdem kann, so glaube ich, jetzt noch niemand sagen, was diese Fremdeingriffe auf Dauer mit unserer Gesundheit anstellen werden.
    Bei dieser Meinung ausgenommen sind natürlich alle gesundheitlichen und optisch-seelisch schwer beeinträchtigende Dinge.

    Aber wenn ich mir ansehe, was aus einstmals hübschen Menschen (Stars) wurde, dann bin ich so sehr bei dir.

    Liebe Grüße
    Nicole

    1. Ich glaube, bei den wirklich krassen gesundheitlichen und optisch-seelisch schwer beeinträchtigenden Dingen ist es mit der einzelnen Behebung auch getan und diese Menschen haben dann auch wirklich eine Verbesserung der Lebensqualität. Wer aber nur wegen Kleinigkeiten anfängt, an sich herumdoktern zu lassen, wird wahrscheinlich nie völlig zufrieden sein. Und die „natürlichen“ Stars werden ja nicht ohne Grund so gefeiert. Hoffen wir mal, dass sich viele eher diese zum Vorbild nehmen 😊.
      Liebe Grüße
      Vanessa

  12. Du hast Recht ! Jetzt, wo Du es sagst, fällt es mir auch auf, dass diese Gesichter sehr an die einst so beliebten Karikaturen erinnern.
    Es muss ja jeder selbst wissen, aber für mich kommt das nicht in Frage. Ich hätte viel zuviel Angst, nachher so auszusehen und ich persönlich würde auch keine OP oder auch nur Aufspritzungen ohne Notwendigkeit in Kauf nehmen. Ich habe mittlerweile ziemliche Schlupflider und selbst da bin ich noch nicht soweit. Das werde ich erst machen lassen, wenn es mein Gesichtsfeld -Sehen wirklich beeinträchtigt. Eine Bekannte hat das neulich machen lassen, die war ungefähr im selben Stadium wie ich. Und ich finde, man sieht nicht wirklich eine Verbesserung. Aber mit den Augen bin ich eh mega vorsichtig, weil ich da so schon stark beeinträchtigt bin.
    Liebe Grüße
    Britta

    1. Schlupflider sind gemein, das wird bei mir auch nicht besser. Aber rund ums Auge kann halt auch viel schief gehen. Meine Schwiegermama hat die mal machen lassen, da hatte sie aber auch schon Probleme mit dem Gesichtsfeld-Sehen, wie du es nennst. Bei ihr ist es klasse geworden und es scheint auch sehr nachhaltig zu sein. Hängt wahrscheinlich auch viel von demjenigen ab, der es operiert. Am besten auf gute Empfehlungen aus dem Bekanntenkreis lauschen!
      Schöne Grüße
      Vanessa

  13. Ich muss aber auch sagen, dass viele durch diese Eingriffe ihre Natürlichkeit verloren haben, dieses gewisse Etwas. Und das finde ich sehr Schade. LG Romy

    1. Das stimmt, die Natürlichkeit ist schnell weg, wenn man zu viel machen lässt. Dann lieber ein paar Makel – perfekt ist eh langweilig 😉
      LG
      Vanessa

  14. Hey,
    es ist tatsächlich erstaunlich was man alles so machen kann… Schlauchbootlippen sind wohl gerade im Trend, genauso wie die massiv vollen und langen unechten Wimpern. Ich persönlich mag das gar nicht, aber wers braucht.
    Tatsächlich habe ich jedoch, und das gebe ich zu, schon die Überlegung angestellt meine Nasolabialfalten aufspritzen zu lassen, allerdings habe ich bei einer Bekannten gesehen, dass es kaum einen Unterschied macht. Da müsste man sich einen Hyaluronfaden durch die Wange ziehen lassen und als ich mir das ansah, wurde mir ganz komisch. Was da alles schief gehen könnte und vor allem, wenn die Wirkung nachlässt könnte man den Drang haben es immer wieder zu machen. Ich weiß nicht so recht. Das Geld gebe ich lieber anders aus.
    Liebe Grüße!

    1. Die langen unechten Wimpern kommen mir bei manchen Gesichtern wie Fremdkörper vor. Ich muss dann immer an zwei dicke, haarige, schwarze Raupen denken, die man regelmäßig füttern muss. Geschmäcker sind schon recht verschieden 😄. Die Nasolabialfalten sind auch so eine unnötige Erfindung der Natur aber sie gehören nunmal zu uns. Ich könnte gut drauf verzichten aber investiere das Geld lieber in etwas, das Lachfältchen verursacht.
      Liebe Grüße!

  15. Am schlimmsten finde ich die Hybridmeetings, wenn ich selbst zu denen gehöre, die im Meetingraum vor Ort sitzen. Das Kamerabild dort ist nicht gerade schmeichelhaft. Trotzdem würde ich nie was machen lassen, ich habe auch schon gruselige Bilder gesehen…
    Viele Grüße
    Elke

    1. Die Meetingraumkamera finde ich gar nicht so tragisch, da ist man ja oft nur noch ein winziger Kopf unter vielen – wenn nur der Ton besser wäre. Richtig fies ist die Kamera vom Laptop und wenn dann ein Kollege einen Screenshot macht und herumschickt, während alle besonders schief gucken – da darf man nicht eitel sein 😄. Die Nase erscheint bei solchen Bildern angeblich 30% größer. Es würde also eh nichts helfen, was machen zu lassen – außer, man legt sich eine winzige Miniaturnase zu. Lassen wir das lieber!
      Liebe Grüße
      Vanessa

  16. Du meine Güte, auf deine Links möchte ich gar nicht klicken, wer weiß, was mich da erwartet! Ich fand es schon vor Jahren schrecklich, dass sich manche Promis die Stirn haben glatt tackern lassen. Und ob man mit einer aufgespritzten Schnute erst wieder lernen muss, ohne kleckern zu essen?
    Liebe Grüße
    Susanna

    1. Kann mich noch erinnern, wie sich die Lippen nach einer Betäubung beim Zahnarzt angefühlt haben – das könnte ähnlich sein. Und an Essen und Trinken war nicht zu denken 😄. Die glatte Stirn ist ja unter Promis schon eine Selbstverständlichkeit. Wahrscheinlich ist das nur eine Frage der Zeit, bis jemand ohne Botox gefeiert wird, wie die Promi-Damen ohne Makeup.
      Liebe Grüße
      Vanessa

  17. Liebe Vanessa,

    dein Beitrag hat mich wirklich zum Nachdenken gebracht. Die Entwicklung hin zu immer mehr ästhetischen Eingriffen ist faszinierend und zugleich beunruhigend. Besonders die Beobachtung, wie sich unsere Selbstwahrnehmung durch ständige Online-Präsenz verändert, trifft den Nagel auf den Kopf.

    Ich finde es wichtig, dass solche Themen offen angesprochen werden, um ein Bewusstsein für die Auswirkungen von Schönheitsidealen und Selbstoptimierung zu schaffen. Dein Schreibstil ist dabei angenehm ehrlich und regt zum Reflektieren an.

    Vielen Dank für diesen aufschlussreichen Artikel. Ich wünsche dir einen schönen Tag und sende herzliche Grüße,
    Saskia Katharina

    1. Liebe Saskia Katharina,
      danke für deinen Kommentar. Die Entwicklung ist wirklich faszinierend – auch im Hinblick darauf, was heute alles möglich ist. Das die Selbstwahrnehmung nicht immer mit der Wirklichkeit übereinstimmt, ist ja nichts Neues aber im Bezug auf so nebenwirkungsträchtige Eingriffe nicht gerade hilfreich. Ein bisschen Selbstoptimierung betreiben ja die meisten von uns – die „Malfarben“ kann man im Zweifel aber einfach abwaschen.
      Liebe Grüße
      Vanessa

  18. Besonders erschreckend finde ich, dass es sogar Teenager:innen machen und ihre Eltern das sogar erlauben. Wie bekloppt ist das denn?! Letztens habe ich eine junge Frau gesehen, die durch falsche Wimpern und aufgespritzte Lippen ausgesehen hat wie Miss Piggy. Ich konnte nicht hin und nicht weg sehen. Fürchterlich! Dir einen herzlichen Gruß, Nicole

    1. Das stimmt, solche Gesichter haben irgendwie eine gruselige Faszination – ein bisschen, wie wenn die Leute bei einem Unfall stehen bleiben. Und bei manchen sieht es ja auch sehr nach Unfall aus.
      Liebe Grüße
      Vanessa

  19. Ich glaube ja, dass man mit der Zeit süchtig nach solchen Behandlungen werden kann. So wie der „gute Schmerz“, den manche beim Tätowieren empfinden.
    Und vielleicht hat das dann was mit Borderline zu tun.
    LG
    Sabiene

    1. Ich weiß zwar, dass einige Tätowierte ebenfalls kein Ende finden – bis jedes freie Fleckchen bemalt ist. Das mit dem „guten Schmerz“ kann ich allerdings nicht nachvollziehen. Manche Stellen haben echt krass weh getan und da hat sich so gar nichts dran gut angefühlt 😬. Aber ich bin halt auch ein Weichei 😄.
      LG
      Vanessa

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert