Finanzen

Wenn´s nichts kostet, bist du das Produkt

Es soll ja Menschen geben, die etwas verschenken, ohne eine Gegenleistung zu erwarten. Zumindest gerüchteweise – wobei ich so selbstlose Exemplare sogar persönlich kenne. Bloß weil das im privaten Umfeld selbstverständlich ist, kann man da allerdings keinesfalls auf andere Lebensbereiche schließen. Da werden uns Gratis-Proben, Gratis-Downloads, Gratis-Teilnahmen nur so um die Ohren gehauen. Diese sind jedoch alles andere als gratis, im Gegenteil. Das ach so freigiebige Angebot dient lediglich dazu, reichlich wertvolle Daten abzugreifen.

So ein Kundendatensatz kann dann nicht nur für eigene Werbezwecke verwendet werden, sondern ist auch bares Geld wert. Und so füllt sich das Postfach ganz schnell mit allerhand Spam-Mails vom Luxusreise-Schnäppchen über Viagra-Angebote bis hin zur Penis-Pumpe. Wobei ich ehrlich gesagt gar nicht so genau weiß, was man mir alles verhökern will. Dank gut funktionierendem Spam-Filter und automatisiertem Löschen geht das völlig an mir vorbei. Sollte doch mal was Wichtiges dabei sein, wird sich derjenige schon bei mir melden.

Aus purer Wohltätigkeit bietet allerdings niemand Gratis-E-Books an. Gewinnspiele finanzieren sich nicht aus Luft und Liebe. Und Bonusprogramme belohnen den Kunden nicht fürs Sparen, sondern fürs Geld ausgeben. Was es nicht alles angeblich gratis gibt, wenn man sich doch nur irgendwo mit seinen Daten anmeldet.

Dank so einem Bonusprogramm habe ich ein ansehnliches Budget von zwischenzeitlich 300 € in Punkten auf dem Konto. Dass Supermarkt und Drogerie dafür meine Daten auswerten, ist mir völlig bewusst und ich kann damit gut leben. Hier passen für mich die Konditionen von Daten vs. Gegenleistung. Angebote bei denen ich ein Vielfaches an Punkten bekäme, kann ich sehr gut ignorieren und die wenigen Werbemails landen in einem eigens für Müll eingerichteten Postfach, in dem alles automatisiert nach wenigen Tagen gelöscht wird.

Doch nicht nur beim Einkaufen, egal ob analog oder online, reiben sich die Unternehmen freudig die Hände über die Datenspur, die wir hinterlassen. Mit jedem „Like“, das wir so freigiebig verteilen, müssen wir uns bewusst machen, dass wir gerade unser Daten-Portemonnaie öffnen. Wir geben damit unsere Ansichten und Vorlieben preis und halten damit das ganze System finanziell am Laufen.  

Daten sind die knallharte Währung des Internets. Sich dem komplett zu entziehen, erfordert Konsequenz und teilweise auch Verzicht. So rigoros muss man natürlich nicht unterwegs sein, es schadet aber nicht, sich der eigenen Datenspur bewusst zu sein und diese Währung gezielt einzusetzen.

Umsonst ist nur der Tod und der kostet uns das Leben.

So manche App auf dem Smartphone und manchmal auch Internetseite erfragen ganz unschuldig die Standortfreigabe. Interessen und Suchverhalten werden sowieso gespeichert. Alles natürlich NUR im Interesse des Kunden – man will schließlich maßgeschneiderte Werbung anzeigen.

Und Werbetreibende zahlen gerne und wahrscheinlich auch gut für den Zugang zu vorab definierten Zielgruppen. Es ist schließlich wenig effizient, Produkte zu bewerben, für die sich auf der entsprechenden Plattform niemand interessiert. Was mich zu der Frage drängt, warum manche Werbung derart nervtötend gestaltet ist, dass ich das beworbene Produkt erst recht nicht kaufen würde. Da wäre etwas besser personalisierte Werbung vielleicht sogar von Vorteil.

Offenbar ist mein Kundenprofil noch unvollständig und meine Angewohnheit, alles an Benachrichtigungsanfragen und Co. abzulehnen, macht es auch nicht besser. Dabei verkaufen Unternehmen die gesammelten Daten und tauschen sie mit Dritten um diese für Marketinganalysen oder sogar Kreditbewertungen zu nutzen. Da muss ich mich schon wundern, wie schlecht mein eigenes Nutzungsverhalten ausgewertet ist, vielleicht bin ich einfach kein lohnendes Zielobjekt.

Vor allem aber die dynamische Preisgestaltung ist mir nicht geheuer. Angeblich werden den Kunden, die eher nach Luxusartikeln suchen bzw. bei denen man eher die Bereitschaft für höhere Ausgaben vermutet (oder berechnet?) manchmal höhere Preise angezeigt. Das ist schon ziemlich perfide und umso wichtiger, sich das als Kunde bewusst zu machen. Helfen kann ein Preisvergleich oder/und die Nutzung eines Browsers mit Inkognito-Modus.

Was auch immer man im Netz also treibt, sobald man Daten hinterlässt, muss man sich überlegen, ob sie für personalisierte Schaltung von Werbung, Erstellung von Kundenprofilen, dynamische Preisgestaltung oder sogar für den Weiterverkauf genutzt werden könnten. Nächstenliebe ist mit Sicherheit nicht das vorwiegende Interesse von Unternehmen, denen wir unsere Daten oft so bereitwillig überlassen. Wie immer sollten wir uns also fragen „brauche ich das wirklich“, bevor wir für etwas Geld oder Daten ausgeben.

32 thoughts on “Wenn´s nichts kostet, bist du das Produkt

  1. Genau so sieht es aus. Es geht los mit dem Google Konto und endet…. Naja, überall wo man sich registriert. Manchmal gibt es auch gute Bonusprogramme. Zum Beispiel in einem Onlineshop für Tierbedarf. Wenn ich das nicht nutzen würde wären die Kosten fürs Katzenfutter etc. wesentlich höher. Und da ich auch nur ein Mensch bin nutze ich das natürlich.

    In der heutigen Zeit kommen wir wohl kaum noch daran vorbei.

    Liebe Grüße
    Sabine

    1. Es ist sicher nicht alles schlecht, was es an Bonusprogrammen und Gratisprodukten gibt. Man muss sich nur bewusst entscheiden und dann kann man von einigem profitieren. Die gesammelten Punkte werden hier in neue Pflanzen investiert, da freue ich mich drauf!
      Liebe Grüße
      Vanessa

  2. „In der heutigen Zeit kommen wir wohl kaum noch daran vorbei.“ Naja. Doch. Muss man ein Google-Konto nutzen?
    Ich habe kein WhatsApp, kein FB, kein Insta, kein Xing&Co., kein Netflix, kein Spotify usw. Dafür nutze ich den Brave-Browser, Pi-Hole etc. Und wisst ihr was? Trotzdem lebe ich noch und ich habe sogar noch Freunde. Es ist wie beim Rauchen: Es geht auch ohne.

    1. Es geht, aber es muss nicht 😄. Man kann sich aber immer noch selbst entscheiden, das vergisst man gerne. Ich nutze einiges bewusst und anderes bewusst nicht. Das Freundschaften wegen des falschen Nachrichtenkanals zerbrochen wären, würde mich zwar nicht wundern aber so recht glauben mag ich das nicht.

  3. die stasi wäre im siebten himmel gewesen, wenn es damals schon internet/social media/shoppingplattformen gegeben hätte – nicht stundenlang im regen vorm gasthof mit dem illegalen punkkonzert rumstehen, nicht mühsam mit fangfragen den renitenten auf den zahn fühlen müssen oder nächtelang unter drückenden kopfhörern telefongespräche abhören……. stattdessen liefern die lieben leute alle infos freihaus, mit einem kleinen klick.
    mit „personalisierter“ werbung gehts mir wie dir – durch meine ständige verweigerungshaltung können die datenkraken gar kein vernünftiges portfolio von mir erstellen und so ploppen neben dem wetterdiagramm anzeigen für nebelscheinwerfer, modellautos, potthässliche klamotten und angebliche gesundheitslatschen auf – ????
    aber ich weis von leuten, die von jedem versandhaus die newsletter abonnieren und jedesmal mit herzrasen auf die angeblichen schnäppchen klicken – und wie ein pawlowscher hund kaufen bis die schwarte kracht, obwohl sie es eigentlich besser wissen müssten nach sovielen jahren. aber wie sagt fr.hummel immer – nicht lernfähig.
    ein hoch auf den spamordner!
    xxx

    1. Gesundheitslatschen und Modellautos – da wüsste man doch mal gerne, was die Datenkranken so für ein Bild von einem haben 😄. So ganz auf Stasi-Niveau ist die Kundenanalyse im Netz wohl noch nicht.
      Newsletter finde ich furchtbar aber als Kind konnte ich Stunden mit dem dicken Versandhauskatalog von Oma verbringen. All die schönen bunten Bilder fand ich spannend. Damals hat man sich dann auch noch mit anderen zusammengetan, um bei einer Bestellung Versandkosten zu sparen. Das wäre heute unvorstellbar – ein Klick und am besten gleich noch die Lieferung am selben Tag. Ja, ein Hoch auf den Spamordner!!!
      Liebe Grüße!

    2. Ich bekomme von Amazon (und die wissen ja, was ich kaufe) öfter mal „Vorschläge, die dich begeistern werden!“.

      Habe nie draufgeklickt und auch die (winzige) Vorschauanzeige daneben nie beachtet. Bis mir etwas komisch vorkam. Habe dann spaßeshalber doch mal draufgeklickt und alle von mir bislang „verpassten“ Anzeigen gesehen.

      1. Verpackungsmaterial (so Styroporkügelchen)
      2. Elektrokomponenten (von denen ich bis dato noch nie gehört hatte)
      3. Toilettenpapier

      Ich habe keinen dieser Vorschläge mit auch nur einer einzigen meiner Bestellungen in Verbindung bringen können – dabei nutze ich auf dem Handy (Apple, 5 Jahre alt) nicht mal extra Blocker. Wobei Amazon eigentlich auch mit dem besten Datenschutz in der Lage sein dürfte zu wissen, was ich dort in der Vergangenheit bestellt habe…

      1. Toilettenpapier – das muss doch während der Hamsterkauf-Saison gewesen sein 😉. Wir haben uns auch schon mal darüber amüsiert, was „Kunden kaufen, die sich diesen Artikel ebenfalls angesehen haben“. Ist ein komisches Konzept, man braucht ja völlig unterschiedliche Dinge und bloß weil einer eine neue Pfanne und Unterhosen gekauft hat, muss dass noch lange nicht für alle zukünftigen Pfannenkäufer gelten. Hoffentlich bekomme ich jetzt nicht ständig Unterhosen-Werbung angezeigt, wenn ich das hier so offen schreibe…

  4. Oh ja da hast Du natürlich recht. Da sollte man sich überlegen wie man klickt oder Rabattapps anwendet. Den vom Einzelhändler für Lebensmittel spart mir viel Geld und da ich jede Woche den Einkauf dort tätige ist mir das recht und fair.
    Mails löschen geht fix, aaaaber da sind ja noch solche, die tatsächlich per Post Werbung schicken! Das müsste nicht sein. Unser Postbote fährt mittlerweile kein Fahrrad mehr mit Taschen, sondern eine Art Dreirad mit großem Kasten hinten für das viele Zeug.😵‍💫
    ich wünsche dir einen wunderschönen Dienstag, liebe Grüße Tina

    1. Ja, Lebensmittel einkaufen muss man eh. Da nehme ich Vergünstigungen auch gerne an. Wenn ich aber nichts brauche, kann mich auch das günstigste Angebot nicht hinterm Ofen vor locken. Was Werbung angeht, bin ich ziemlich ignorant. Und der Briefkasten ist mit mehreren „keine Werbung“ Aufklebern gepflastert, so dass wir tatsächlich auch kaum Müll darin haben. Bei personalisierter „Dialogpost“ mache ich mir auch die Mühe, die mit Vermerk „zurück an Absender“ in den nächsten Briefkasten zu werfen. Dadurch hält es sich zum Glück insgesamt in Grenzen.
      Liebe Grüße und dir auch einen schönen Dienstag!
      Vanessa

  5. Gegen (personalisierte) Werbung kann man einiges tun:
    Für, bzw. gegen Werbeflut im Briefkasten kann man sich auf die Robinsonliste setzen lassen. Seriöse Firmen halten sich dran.
    Dort, wo man Kunde ist (z.B. Autohaus, Bank usw. ) kann man anrufen und darum bitten, dass man vom Werbeverteiler gestrichen wird.
    Bei der Gemeinde kann man dem Verkauf seiner Daten widersprechen. (Ich find´s ne Frechheit, dass die das dürfen. Für jeden -piep- muss man die Datensschutzverordnung unterschreiben, aber die Ämter verkaufen und tauschen sich ohne Wissen der Betroffenen munter aus.)
    Social Media nutze ich nicht. Somit bekomme ich auch von dort keine Werbung.
    „Haben sie eine Kundenkarte?“ NEIN. „Haben sie unsere App?“ NEIN. Warum nicht? Weil ich meine Daten nicht gegen Produkte eintauschen will, die ich eh nicht brauche. Die meisten angebotenen Produkte passen nicht in mein Beuteschema und ein fairer Handel (also Daten gegen die gebotenen Produkte) ist das eh nicht.
    Für den Computer habe ich einen Adblocker, der mir sehr viel fern hält.
    Fernsehen tuen wir nur ausgewählte Sendungen und von Sendern die nicht mitten im Programm mit Werbung nerven.
    Also von Werbung sind weitestgehend verschont.
    Ich schaue mir sonntags von den 4 Supermärkten in meiner Umgebung die Wochenwerbung elektronisch an. Das reicht mir.
    Ich habe schon gesagt bekommen: „Werbung ist Allgemeinbildung.“ Dann muss ich also ziemlich blöd sein… 🙁

    1. Bei der Robinsonliste habe ich mich auch eingetragen aber das scheint mir wirkungslos. Ich habe auch das Gefühl, dass einige Unternehmen (absichtlich?) hin und wieder die Verweigerung des Kunden „vergessen“ und sich man dann nochmal kümmern muss. Wobei sich mir nicht erschließt, für wie erfolgreich die dann ihre Werbung halten. Wenn ich trotz Wiederspruch einen Prospekt in die Hand gedrückt bekomme, bin ich doch eher gegen das Unternehmen eingestellt und kaufe erst recht nichts. Aber da zählt wohl auch nur die Menge und nicht die Wirkung. Das mit dem Datenverkauf durch die Gemeinden habe ich auch schon gehört und das ist meiner Meinung nach eine riesen Sauerei.
      Wenn Werbung Allgemeinbildung ist, wundert mich bei manchen nichts mehr 😂

  6. Treffende Überschrift! Was die unterschiedlichen Preise angeht, die Kunden im Netz je nach Surfprofil angeboten werden, ist es bei Reisen am krassesten. Da sind im Bekanntenkreis bis zu 1/3 Unterschied drin, wer und an welchen Ort die Abfrage startet beim gleichen Buchungsportal. Mein Mann und ich bekommen leider immer dieselben Preise angezeigt.

    Komm gut in den Tag!

    1. Das kenne ich, wir sehen auch immer dieselben Preise. Ich fand es aber im Reisebüro auch nicht besser, im Gegenteil. Das der Unterschied so groß ist, hätte ich nicht vermutet.
      Liebe Grüße!

  7. Nächstenliebe ist mit Sicherheit nicht das vorwiegende Interesse von Unternehmen – nein??? Oje, und ich habe immer geglaubt… *schluchz*! Im Ernst: meine Seele hab ich eh bereits an Google verkauft, ich habe einen Blog! Und auch ich bekomme komische Werbung, vorwiegend von Treppenliften und Anti-Falten-Zeugs, was mich immer etwas ärgerlich macht. Würgt es mir nur alle rein, dass ich alt bin! :-DDD Dann doch lieber die Penispumpe, kann man ja im Haushalt immer brauchen… 🙂 Geht bestimmt auch als Korkenzieher…?
    Daher wundere ich mich eigentlich, dass ich keine Karte von DM oder Supermarkt habe, weil ich ja eh dort einkaufe. Muss ich demnächst mal ändern. Immerhin hab ich ne Galeria-Karte.
    Die Werbung in meinem Briefkasten ist zum Glück echt überschaubar.
    Danke für den Tipp mit dem Inkognito-Modus! Bin in solchen Dingen echt nicht bewandert. Werd ich mal ausprobieren!
    Liebe Grüße!

    1. Ich bin ja von der Kartenflut im Geldbeutel eher genervt. Heute gibt es allerdings für jeden Sch.. ne App und selbst für Konzertkarten musste ich drei Anbieter abgrasen, bis ich einen gefunden hatte, der noch Karten zum selbst ausdrucken anbietet. Das mit den Daten ist das eine, die Menge an Karten und Apps das andere. Das soll man ja alles brav mit sich rum schleppen. Da vermisse ich die Zeiten, in denen ich nur mit Hausschlüssel und etwas Bargeld aus dem Haus bin – OHNE Smartphone, denn das gab es noch nicht. Oh je, kann ich bitte etwas von dem Anti-Falten-Zeugs haben? 😉

  8. Ich stimme dir zu, nutze aber auch das eine oder andere Bonusprogramm. Weil ich, wie du, den Nutzen sehe. Wir sind hier fast noch harmlos. In den USA ist es in Shops oft so, dass du beim Hinterlegen deiner E-Mail-Adresse einen wirklich satten Rabatt bekommst. Da fällt das Nein-Sagen oft schwer. Oder findet nicht statt.

    Grundsätzlich bin ich aber bei dir und wundere mich ziemlich häufig, welche Kreise bestimmte Dinge ziehen können.

    Liebe Grüße und einen schönen Dienstag
    Nicole

    1. Da legt man sich einfach eine zweite E-Mail-Adresse zu. So wie man früher unerwünschten aber hartnäckigen Verehrer eine falsche Telefonnummer gegeben hat 😂. Habe ich natürliche nieeemals gemacht!
      Liebe Grüße und einen schönen Mittwoch 😊

  9. Seit neuestem hat man Gockel-Smartphone eine Funktion, die sich WLAN-Suche nennt. Dabei dürfen Apps und Diensten selbst dann nach WLAN suchen, wenn ich WLAN ausgeschaltet habe. Das soll Dienste verbessern.
    Übersetzt: Ich soll noch besser gefunden werden. Also selbst, wenn man den Standortdienst ausschaltet, Bluetooth deaktiviert (damit wird man auch gefunden) und WLAN ausschaltet, kann man nicht nur über SIM-Karte gefunden werden, sondern über das ausgeschaltete WLAN.
    Man kann die Funktion deaktivieren. Das hält aber nur bis zum nächsten Tag. Dann schaltet sie sich wieder an.
    Ich schalte sie dann wieder aus. Spionierende Wetter-Apps habe ich nicht, Shopping-Apps auch nicht. Es werden massenhaft Standortdaten von uns frei zugänglich im Internet verkauft. Ich will es einfach nicht und lasse alles, was möglich ist, weg.

    1. Die Frage ist, für wen so eine Funktion die Dienste verbessern soll. Wenn mein Smartphone mir irgendwann sagt, dass ich mich in der Nähe von Laden XY befinde, gehe ich da auch ganz bestimmt rein um mein ganzes Geld auszugeben – NICHT! Ich hoffe sehr, dass mein Handy noch lange hält, das kennt solche Spielchen noch nicht. Da ist aus auch wirklich aus. Aber das nächste SW-Update ist sicher nicht mehr weit.

      1. Werbung ist vergleichsweise harmlos. Diese Daten werden massenweise verkauft. Mal nach dem Stichwort Databroker Files Recherchen suchen – es lassen sich von jedem einzelnen ganz gezielte Profile daraus ablesen. Man kann dadurch genaue Profile ablesen, wer war wann wo. U.a. waren auch Daten von Leuten dabei, die in höchsten Sicherheitskreisen arbeiten. Oder Leute, die in Suchtkliniken waren, im Rotlicht-Milieu unterwegs, etc.. Da gehts nicht nur um Werbung und Einkaufen. Mit solchen Daten kann sonstwas veranstaltet werden, auch politisch. Darüber hinaus können einzelne Menschen dadurch massiv unter Druck geraten. Privatsphäre war mal.

        1. Sehr guter Hinweis, danke! Da sollte sich jeder mal schlau machen bzw. das wäre ein Thema für einen sinnvollen Lehrplan. Auch den Punkt mit der Freiwilligkeit finde ich interessant – bleibt nur die Frage, ob solche Apps gegen Bezahlung die Finger von unseren Standortdaten lassen würden. So richtig glauben kann ich das nicht.

  10. Ja die Datenspur. Ich hab noch andere E-Mailadressen gerade wegen sowas. Was mich ärgert, ich bekam vor einiger Zeit so eine automatische Werbung von Amplifon also den Hörgeräten. Ist man mit Ü60 denn taub? Und ja irgendwo muss wohl stehen wie alt ich bin. aber ich kann mich nicht erinnern. Ab und an krieg ich auch Keine Lust alleine zu sein oder sowas….
    Jetzt hab ich mir die Mühe gemacht selbige Firma anzuschreiben und gebeten dies gem. DSVG zu unterlassen und mir die Datenquellen zu nennen. Wird wohl keiner antworten…. wenn ja berichte ich.
    Ansonsten klick und weg. und so wenig wie möglich preisgeben.

    LG
    Ursula

    1. So viel Mühe, ein Unternehmen anzuschreiben, habe ich mir noch nicht gemacht. Bei Werbeanrufen untersage ich weitere Anrufe, das funktioniert ganz gut. Dialogpost geht zurück an den Absender und bei Newsletter und Co. melde ich mich immer ab. Die Frage ist eher, warum man da immer wieder drin landet und die Vermutung, dass die Datensätze fröhlich verhökert werden, liegt da dann nahe. Immerhin der Spamfilter macht einen richtig guten Job!
      LG
      Vanessa

  11. Naja. Genau deshalb besitze ich (darfst mich gerne auch Neandertaler nennen! 😁) kein Smartphone. Nicht nur, weil ich nicht täglich mit allem möglichen Sch**** geflutet werden möchte, sondern weil mir einfach suspekt ist, was da im Hintergrund alles abläuft. Es gibt genau 3 Firmen, bei denen ich online bestelle- bei 2en davon habe ich den Newsletter abbestellt, was von Anfang an funktioniert hat. Ausser auf Blogs bin ich in keinen sozMed unterwegs. Ich gehe sogar soweit, dass ich bei der Firma, bei der ich unser Spezial-Tierfutter bestelle, die Treuepunkte verfallen lasse, wenn ich im Moment einfach nichts brauche. Bin also auch auf diesem Wege nicht manipulierbar. Und wenn der Grossverteiler, in dem wir regelmässig einkaufen, meine Daten und die aller Kunden auswertet, dann finde ich das richtig gut. Denn nicht umsonst füllen sich die Regale zunehmend mit Bio- und Demeterprodukten – was nachgefragt wird, gelangt in den Verkauf. So einfach ist das doch.
    Datenkraken und Co. haben bei mir echt schlechte Karten. Beweis dafür ist auch, dass ich eigentlich nie elektronische Werbung erhalte und mein Spam-Ordner vor Leere gähnt. Ich glaub, wenn man den Mist erst gar nicht anfängt, dann bleibt man doch recht verschont. Zumindest soweit, wie man Einfluss darauf nehmen kann.
    Denn natürlich werden Datensätze fröhlich verhökert, das ist ein Riesengeschäft. Aber man kann es den „Gewerbetreibenden“ doch so schwer wie nur irgend möglich machen! Und wer meint, irgendwas zu verpassen, und sich einfach überall anmeldet und einloggt, ist selber schuld.
    Herzliche Grüsse!

  12. Erst letztens habe ich bei einer Anzeigenaufgabe gefragt, warum wir den örtlichen Stadtanzeiger schon seit Jahren nicht mehr bekommen. Die Antwort war ganz einfach: „Sie haben ein ‚Bitte keine Werbung‘-Schild am Briefkasten. Äh.. ach so! Klappt also 😉 Und wenn mal doch Werbung kommt landet sie im Mülleimer. Ob On- oder Offline. Liebe Grüße zu Dir, Nicole

  13. Zum Glück bekomme ich nicht mehr so viel ungebetene Online-Werbung. Vielleicht hat mein IT-Experte da etwas eingebaut ? In der Anfangszeit war Google da noch sehr ungeschickt und ich erinnere mich gut, dass ich ganz häufig Mitteilungen bekam wie „Ziehzeit grüner Tee kaufen“ oder „Briefecke nähen kaufen“, wenn ich etwas in der Richtung gegoogelt hatte.
    Liebe Grüße
    Susanna

  14. So ist es. Eine Wahrheit, die viele kennen. Die sich viele aber nicht gerne eingestehen. Ich hab das früher schon gerne im Beruf gepredigt, wenn mir mal wieder diese alles umsonst und kostenlos haben wollen Mentalität auf die Nerven ging. ich finde es in diesem Zusammenhang übrigens auch richtig, dass bei den Freebies im Netz darauf hingewiesen werden muss, dass sie nicht wirklich kostenlos sind und eben nur keinen Euro kosten.
    Was ich im Hinblick auf Werbung allerdings auch sagen muss: Der Algorithmus ist immer noch nicht der Beste. Die Werbung, die ich bekomme im Netz, ist zum größten Teil daneben. Interessanterweise ist das „besser“ , wenn ich in NL bin. Mein Opa hat früher immer gesagt: Was nichts kostet, ist nichts wert. Unrecht hatte er damit nicht.
    Liebe Grüße
    Britta

  15. man könnte auch sagen: Wenn’s nicht kostet, bist Du der Preis. Ich erlebe das immer wieder, privat oder auf der Arbeit. Gerade junge Leute wollen von Datenschutz nichts hören. Das sei Oldshool. Wenn die Daten dann „nur“ für Werbezwecke verkauft werden, ist es ja noch halb so wild. Schlimmer ist es, wenn allegemein schludrig mit Datenschutz umgegangen wird, am Ende zahlt der Nutzer die Zeche. Ich habe mal von einem datenschützer ein eindringliches Beispiel gehört, was bei fahrlässigem Umgang mit daten allgemein passieren kann. Er schrieb sinngemäß: Stell dir vor, Dein Nachbar kann dich nicht leiden und durch deinen schludrigen Umgang allgemein mit Daten jeglicher Art, schafft er es, dir kompromitierende Bilder auf deinen PC zu senden. Anschließend ruft er die Polizie und behauptet, du würdest mit illegalen Bildern handeln. Die Exikutive beschlagtnahmt deinen Computer und findet die Bewesie. Dann hast Du die nächsten Jahre vom Gefängnis aus Zeit, zu erklären, wei wohl das Material auf deinen Computer gekommen ist. Abwegig? Nein, leider nicht. https://www.spiegel.de/netzwelt/web/virenattacke-mit-kinderpornos-der-feind-in-meinem-computer-a-660199.html

    Wenn ich dann höre: Von mir kann jeder alles wissen, ich hab nichts zu verbergen, stellen sich mir die Nackenhaare hoch.

  16. Hey,
    das liebe www und die Datensammlung plus zugeschnittene Werbung. Zum Glück bin ich kaum anfällig dafür, ich habe fast alles was ich brauche :).
    Liebe Grüße!

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