Wie viel weniger ist zu wenig?
Das wir in der Regel alle ganz schön viele materielle Dinge besitzen, ist kein Geheimnis. Doch was viel, was zu viel und was wiederum zu wenig ist, darüber kann man vorzüglich diskutieren und am Ende muss es doch jeder für sich selbst entscheiden.
Fängt man jedoch mal an, sich bewusst mit seinem ganzen Krempel zu befassen und diesen dann auch noch zu reduzieren, macht sich bei vielen schnell ein erleichterndes Glücksgefühl breit. Viele schwärmen dann, wie befreiend es sei, all die unnützen Dinge los zu sein und wie viel einfacher das Leben doch nun sei. Und wie das halt mir Glücksgefühlen so ist, wir wollen davon immer mehr haben.
Ich weiß noch genau, wie mein Lieblingsmann prüfend den Blick durchs Zimmer hat schweifen lassen, nachdem er seinen Schreibtisch auf links gedreht hatte und gefühlt 10 Tonnen Altpapier, eingetrocknete Kulis, verrostete Büroklammern und noch einen ganzen Haufen anderen Müll entsorgt hatte. Mir ging es ja nicht anders und die Kilos an alten Studienunterlagen, die ich irgendwann ausgemistet hatte, schienen direkt körperlich spürbar.
Und dann ertappt man sich plötzlich, wie man im Geiste die Schränke durchgeht und überlegt, wo sich noch ungenutzte Dinge verbergen, die in anderen Händen wesentlich mehr Wertschätzung erfahren würden. Einen nie gefahrenen Schlitten in ebensolche Kinderhände abzugeben war beispielsweise eine Entscheidung, die ich nie bereut habe, auch wenn sich hin und wieder tatsächlich einige Schneeflocken auf die nahen Hügel verirren.
Wie mit allem, kann man es auch beim Minimalisieren übertreiben und weit übers Ziel hinausschießen. Natürlich könnte ich ganz spartanisch auf dem nackten Boden schlafen, im Stehen essen und jeden Tag die gleichen (hoffentlich trotzdem manchmal gewaschenen) Sachen tragen. Aber MUSS ich das?! Und macht das überhaupt Sinn?! Trotzdem scheint es für manche die ultimative Zielsetzung zu sein. Es gibt tatsächlich Menschen, die in Foren die Frage stellen, wie viele Tassen man bräuchte…
Mag sein, dass es ausreicht, für jede im Haushalt lebende Person ein Set aus Besteck, Tasse und Teller zu haben und das dann einfach nach Benutzung abzuspülen. Und natürlich brauche ich nicht für jegliche Eventualität vorbereitet sein – wir hatten das ja gerade erst davon. Man könnte sogar ganz aufs Geschirr verzichten und einfach immer den Lieferdienst bemühen. Das ist nun aber genau der Teil, der mir bei manchen Minimalismus-Diskussionen Magenschmerzen verursacht. Und zwar genau in dem Maß, in dem durch das Weglassen bestimmter Dinge ein riesiger Berg Müll verursacht wird.
Klar ist das so richtig bequem bei einer Party ausschließlich Pappteller zu verwenden – am Ende steckt man alles in einen großen Sack und fertig. Wenn ich das dann auch noch im Alltag so mache, wird das Geschirr vom Gebrauchsgut zum Verbrauchsgut. Auf die Spülmaschine kann man sowieso verzichten und der Zeitaufwand ist geradezu unschlagbar minimal. Aber die Bilanz unterm Strich ist katastrophal für die Umwelt, und für den Geldbeutel so nebenbei auch.
Deswegen wohnen in unserer Küchenschublade eben nicht nur zwei Teller. Nein, wir horten die stolze Zahl von sage und schreibe 24 23 (*hüstel*) Tellern! Gar nicht minimalistisch und im Winter brauchen sie wir nicht mal alle. ABER wenn jetzt bald die Gill-Saison wieder startet und ich gleichzeitig die ersten Kräuter trocknen kann, bekommen wir die ganz schnell wieder alle benutzt.
Und jetzt kommt der Oberknaller. Ich hab auch noch eine nigelnagelneue Küchenmaschine angeschafft. Ganz im Gegensatz zu Gabi, die ihren Haushalt gerade erst um so ein Gerät erleichtert hat. Zugegeben, für mich war das eine schwere Geburt. Fast ein Jahr bin ich immer wieder um diverse Modelle herumgeschlichen, hatte aber absolut keine Lust auch eine zu kaufen. Mit dem Berg an getrockneten Kräutern, die von Hand gerebelt werden wollten, ist die Lust auf einen motorisierten Helfer auf ganz wundersame Weise in ungeahnte Höhen gestiegen. Wer selbst mal stundenlang diverses Grünzeug händisch zerkleinert hat, weiß wie langwierig das sein kann. Über die tagelang duftenden Hände will ich mich hier gar nicht beklagen. Nur so viel – Seife kann gegen die ätherischen Öle in der Haut nur bedingt was ausrichten und von zu viel Rosmarin in der Nase wird man ein bisschen high.
Jetzt stehen die gemahlenen Gewürze neben feinem Chilipulver zur bequemen Verarbeitung im Schrank und werden gleich viel besser vom Meisterkoch angenommen. Die Motorisierung so einer neuen Küchenfee ist beeindrucken im Vergleich zum langsam vor sich hinsterbenden Altgerät, das vor zwei Jahren den Gnadentod gestorben ist. Die Kartoffeln fürs Gratin waren in weniger als einer Minute komplett gerieben. Da kann ich mit Handarbeit nicht mithalten. Und das ist der nette Nebeneffekt, es gibt nun auch wieder Dinge, die ohne (über)motorisierte Unterstützung echt kraftaufwändig waren.
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Und da man ja nicht nur Kartoffelgratin essen kann (warum eigentlich nicht?!), erweitert sich unser Speiseplan auch in der Hinsicht. Eines unserer Lieblings-Kartoffelgerichte habe ich bei Ines gefunden – ihre fantastische Kartoffelsuppe ist so einfach wie lecker. Aber Obacht – der angeheiratete Küchenhelfer dreht schon mal hohl beim Schälen. Wenn er nach einer Weile fragt, wie viele Kartoffeln er schälen soll, ist es eigentlich schon zu spät. Wenn der Topf groß genug ist, kommt aber auch Suppe aus fast zwei Kilo Kartoffeln weg. Sonst bleibt mir nie was zum Mittag am nächsten Tag. Das war echt mal schön.
Dann gibt es noch den Quetschi-Auflauf. Ich liebe ja Quetschis – also nicht diese unsäglichen Plastiktüten mit zuckersüßem Obstbrei für Kinder – sondern gekochte Pellkartoffeln, die sich halbiert und mit der Gabel leicht angedrückt (daher der Name) als Basis für allerhand überbackene Resteverwertung eignen. Das Originalrezept für überbackene Quetschkartoffeln kann man beliebig umbauen. Einfach ein paar gebratene Pilze und Zwiebeln drüberstreuen und mit Käse überbacken. Oder, was man halt sonst so da hat. Und weil mit noch mehr Topping und noch mehr Käse alles gleich noch besser schmeckt, mach ich das gerne in der Auflaufform – Quetschi-Auflauf halt.
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Was ich auch unbedingt noch testen will, sind die Kartoffel-Rouladen von miteigenenhaenden, die ich eher als Schnecken bezeichnen würde. Aber ich schweife ab (mal wieder). Auf jeden Fall ist der elektrifizierte Küchenhelfer um einiges schneller als der angeheiratet. Hat zwar auch weniger Funktionen, passt dafür aber samt Zubehör in eine Küchenschublade. Die Ersparnis an Zeit und Aufwand steht im direkten proportionalen Mehr an Genuss und Komfort. Auch wenn der Raketenantrieb die Küchenmaschine für meine Bedürfnisse leicht übermotiviert ist.
Was die vielen Teller angeht, fürchte ich, wird sich die Menge ganz von alleine auf eine gesellschaftlich akzeptierte Zahl reduzieren. Und wer dann eben nicht ständig neue Gegenstände anschafft, wird so auch ganz von alleine mit der Zeit einen reduzierten Besitz haben. Manches geht einfach irgendwann kaputt und so wird alles ein bisschen weniger. Mit Anfang zwanzig konnte ich ein Set von 6 Sektgläsern mein Eigen nenne.
Nach einigen WG-Partys und dem, was man allgemein unter „Leben“ abhakt, sind davon genau null übriggeblieben. Ich weiß sogar noch, wie das letzte zu Bruch ging, weil ich mich direkt davor noch gefreut hatte, dass bei der Party nicht ein einziges Glas zerbrochen war. Naja, ich hatte die Rechnung wohl ohne mich gemacht. Man muss also gar nicht aktiv Ausmisten, um seinen Hausstand Stück für Stück zu reduzieren. Außer natürlich, die Sachen werden gar nicht benutzt – dann kann man ja neue Besitzer suchen. Ansonsten bleibt immer mal wieder was auf der Strecke und wenn weniger rein wandert, als raus, ist es am Ende alles automatisch weniger.
Wer trotzdem auf das erhebende Gefühl des aktiven Ausmistens nicht verzichten möchte, dem kann ich einen Garten empfehlen. Am besten einen mit englischem Rasen, akkurat gestutzten Hecken und militärisch angeordneten Blumenbeeten. Schöner ist zwar ein etwas natürlicher Garten aber der macht einfach zu wenig Arbeit. Die Natur produziert (selbstverständlich unter Voraussetzung von Wasser, Sonne, Erde) in einem ewigen Kreislauf fleißig neue Biomasse, die gestutzt und gerupft werden kann – meditatives Unkraut zupfen kommt ganz nah ans Ausmisten, versprochen!
An dieser Stelle entschuldige ich mich bei allen naturnahen Gärtnern und Gärtnerinnen. Ich weiß ja, dass es kein Unkraut gibt und man besser von Beikräutern spricht. Man möge es mir verzeihen – und ich rupfe es weiter, denn Lieblings-Gärtner kann manches Kraut nicht unterscheiden und bringt mir dann Lavendel für die Kräuterbutter (das werde ich ihm noch ewig unter die Nase reiben!). Da muss also alles in ordentlicher Reihe und Glied stehen. So ein Chaos wie in der Sockenkiste wäre im Kräuterbeet fatal!
Liebe Queen All,
ich kann das ja so gut nachvollziehen. Wenn ich mich einmal aufraffe zum ausmisten, bin ich auch schwer zu bremsen. Bald stehen solche Aktionen wieder an, weil wir, mal wieder, umziehen. 🥲
Ich werde die Herausforderung dann auch gleich auf die nächste Stufe heben – wir werden uns also auf den Weg zum Flohmarkt machen, um dort für uns unnütze Dinge zu verkaufen. Allerdings erst wenn es wieder etwas wärmer ist – und der Bruno aus der Werkstatt zurück.
Die Anschaffung der Küchenmaschine kann ich übrigens verstehen. Wir haben eine elektrische Gemüsereibe und die wird heiß und innig geliebt.
Liebe Grüße
Miriam
Ha, die elektrische Gemüsereibe ist in meinem kleinen Küchenhelfer ja integriert. Ich muss nur aufpassen, das dieses Teufelsgerät nicht alles vaporisiert 😄. Auf Flohmärkten hab ich bisher immer nur auf der anderen Seite des Tisches gestanden. Und ich bin so schlecht im Verhandeln, dass ich am Ende wahrscheinlich alles verschenkt hätte. Aber Hauptsache, die Sachen kommen in glückliche Hände. Ich wünsch euch viel Erfolg und viel Spaß bei der Aktion!
Liebe Grüße
Queen All
Das ist wieder einer deiner langen und sehr unterhaltsamen Beiträge, die so ganz nebenbei auch noch informativ sind. Da hast du eine echte Gabe für. Hut ab!
Wir sind einige Zeit alle 1-2 Jahr umgezogen und ich empfand es als Segen, dass ich bei jedem Umzug jedes Teil, das ich beim Packen in die Hände bekam, auf den Prüfstand stellte. Immer wieder erinnere mich an eine Erfahrung: Als ich ganz jung war, traute ich mich z.B. nicht das geschenkte potthässliche Salatbesteck von der Tante wegzuwerfen. Bei irgendeinem Umzug ist es dann auf der Strecke geblieben und ich war erleichtert. Das war der Beginn des echten Entrümpelns. Alles, was nicht gebraucht wurde, kam nach und nach weg. Beispiel: Früher -mit den Kindern im Haus- brauchte ich 3 Wäscheständer. Als sie auszogen, bekam eines einen mit für den neuen Haushalt mit, wo er noch heute im Einsatz ist.
Wir leben jetzt auch nicht so minimalistisch wie Gabi aber wir haben nur noch Dinge, die wirklich gebraucht werden. Übervolle Schränke? Nicht bei uns. 😊
Übrigens: Der Begriff Kartoffelroulade stammt nicht von mir. Ich weiß aber nicht mehr, wo ich den aufgeschnappt habe. Danke fürs erwähnen. Kannst ja dann mal berichten.
Liebe Grüße, Sibylle
Hui, drei Wäscheständer bedeutet auch ne Menge Arbeit. Zum Glück reicht hier einer. Das sind so Dinge, die man im Idealfall ein Leben lang nutzen kann. Ich habe früher Unmengen von Väschen und Glaskugeln bekommen – mein einer Opa war Glasbläser. Die filigrane Kunst ist auch nicht besonders umzugstauglich aber er hat das immer freudig zum Anlass genommen, jeden mit Nachschub zu versorgen. Immerhin hat mich das sehr sensibel gegenüber Krempel-Geschenken werden lassen. Ich schenke nichts, was dann gehortet werden muss außer es ist ein expliziter Wunsch. Und selbst dann widerstrebt es mir immer noch ein bisschen, denn manch einer glaubt dann, er müsse sich revanchieren. Dabei mag ich unsere überschaubar geordneten Schränke doch so gerne 😄.
Liebe Grüße
Vanessa
Liebe Vanessa, danke für die Quetschkartoffelidee. Nie zuvor gehört. Werde ich auf jeden Fall nachmachen, ich habe hier oft mal kleinere Kartoffelreste.
Ich habe einiges an Geschirr, es geht einfach selten was kaputt und ich helfe meiner Tochter bei,Festen immer damit aus. Was ich sagen will, man muss nicht viel im Schrank haben, man kann sich für Feiern aushelfen in Familie oder Nachbarn. Und ja ist das besser als Einmalgeschirrzeug. Und geht mal was kaputt ist es halt so.
ich kann Deine Freude über die Küchenmaschine verstehen, aber auch Dein Zögern beim Kauf.
Ich wünsche Dir einen schönen Tag, liebe Grüße Tina
Das sich Leute mit Geschirr aushelfen, erlebe ich heute eigentlich nur noch selten. Bei denen, wo das noch funktioniert, ist die Spülmaschine aber der wichtigste Mitarbeiter 😄. Neben der Waschmaschine eine preiswürdige Erfindung. Die Küchenmaschine wiederum ist reiner Luxus. Es würde auch ohne gehen aber exorbitant länger dauern. Und der Kuchenteig wird auch besser, als von Hand gerührt. Das kleine Teil hat einfach mehr Power als ich. Der Kauf ist ja mittlerweile eine Wissenschaft für sich. Scheinbar gibt es nichts, was es nicht gibt – Preis nach oben natürlich offen. Das ich für kleines Geld einen getarnten Raketenantrieb bekomme, hätte ich aber nie gedacht.
Liebe Grüße und einen sonnigen Tag!
Vanessa
Ein schönes Gerät hast du dir angeschafft. Manches lohnt sich, auch wenn es im ersten Moment nicht minimalistisch erscheint. Pappteller statt echtem Geschirr finde ich absurd. Dann habe ich lieber etwas zu viel Geschirr im Schrank. Einiges konnte ich an die Kinder verschenken als sie ausgezogen sind. An die Papiere müsste ich mal wieder ran. Vom Minimalismus bin ich zwar weit entfernt. Bin aber auch kein Messie.
Liebe Grüße
Sabine
Oh, die jährliche Prüfung auf Altpapier zwischen dem Papierkram steht auch noch an. Mach ich gerne zusammen mit der Steuererklärung, da hat man dann eh alte Rechnungen und Co. in den Fingern.
LG
Vanessa
Oh man, mein Problem ist immer: Wo anfangen. Und noch viel schwieriger: Wie das alles los werden. Ich kann ja nicht einfach alles wegschmeissen, was zu viel ist: Fakt ist: Wir haben von allem zu viel…
Alles wegschmeißen wäre ja auch furchtbar, man hat sich doch die meisten Dinge gezielt ins Haus geholt. Wenn da aber nichts nachkommt, reduziert es sich mit der Zeit ganz von selbst – zumindest was Sektgläser angeht 😉.
Ich finde es auch immer schwierig, das goldene Mittelmaß zu finden. Ich miste ja auch zu gerne aus und je älter ich werde, desto mehr hinterfrage ich auch Neuanschaffungen. So eine Küchenmaschine steht übrigens auch schon länger auf meiner „Ich überlege noch“ Liste. Abgehalten hat mich bis jetzt hauptsächlich, dass ich keine Lust hatte, mich näher damit zu beschäftigen. Das ist ja auch eine Anschaffung, wo man die Küchenmaschine finden sollte, die man wirklich nutzt. Von daher gratuliere ich Dir sehr zu Deiner. Man merkt, ,wieviel Freude daran hast. Genau richtig also.
Wir haben in diesem Winter auch wieder soviel ausgemistet bei unserer Hausumgestaltungs-Aktion, dass es ziemlich leer ist. Ich habe irgendwann mal gesagt, ein neues Deko-Teil kommt nur ins Haus, wenn ein altes auszieht. Mittlerweile sind soviele ausgezogen ohne Nachrücker, dass ich eigentlich richtig schön Deko shoppen könnte. Und wie es dann immer so ist: Mir gefällt kaum was und es ist ziemlich karg dekoriert hier derzeit. Nun ja. Kommt Zeit, kommt Deko.
Liebe Grüße und guten Appetit bei den leckeren Rezepten
Britta
Das sag ich auch immer, kommt Zeit, kommt Deko. Die Wände, denen ein bisschen Kosmetik gut tun würde, sind aber immer noch kahl. Wir wollen eigentlich schon seit letztem Jahr in ein nahegelegenes Antiquitätengeschäft aber ob wir da fündig werden, ist ja auch offen. Andererseits stören mich die leeren Wände auch nicht, es ist auch so gemütlich.
Mit Küchenmaschinen kann man sich wirklich ausgiebig beschäftigen. Kann ich gut verstehen, dass das nicht ganz oben auf deiner Prio-Liste steht. Die Auswahl an Geräten ist verrückt und man muss schon wissen, was genau man am Ende damit machen möchte. Trotzdem bringen die meisten auch noch Zusatzfunktionen mit, die man womöglich gar nicht braucht – aber das wiederum erweitert vielleicht mal unseren Speiseplan 😊.
Liebe Grüße
Vanessa
ich hab nochnie „ausgemistet“!
schon das wort!! als wäre das ganze teuer auf kosten der umwelt und menschen hergestellte und um den globus geschickte zeug nur „mist“, den irgendjemand ungefragt in den wohnungen abgeladen hat…..
genau! die leute haben dafür sogar noch geld ausgegeben! und vll. tatsächlich gedacht, das zeuch macht sie glücklich…. hätten sie mal des „kleingedruckte“ gelesen: dinge machen nie glücklich!
ich bin schon als konsumverweigerer auf die welt gekommen und zwischendurch war ich so arm, dass es knapp für miete & essen gereicht hat und mittlerweile finde ich die ganze warenflut in mieser qualität einfach nurnoch grausig und deswegen gibt es bei mir nix zum „ausmisten“.
was die leute bei küchenmaschinen immer vergessen – man muss die dinger gründlichst saubermachen, sonst werden sie bald eklig. und schwupp ist die schöne zeitersparnis hin 😀 von dem ganzen microplastik, das die freisetzen beim benutzen – und das direkt im essen landet – garnicht zu reden. ein (1!) carbonstahlmesser mit holzgriff und ein holzbrettchen reichen mir – und ein metallener kartoffelstampfer – auch holzgriff. unbehandeltes holz ist von natur aus antiseptisch. – übrigens.
@kräuter: es gibt nix herrlicheres als auf meinem kleinen, sonnigen heuboden zu hocken und die kräuter händisch zu betuddln – inkl. rosmarinrausch und tagelang duftende hände…..
xxx
Das mit dem Saubermachen war tatsächlich eines der wichtigsten Kriterien beim Neukauf – neben der Haltbarkeit. Beim Mikroplastik ist die Küchenmaschine sicher nicht perfekt aber andererseits auch nicht die einzige Quelle – ich will gar nicht so genau wissen, was ich sonst noch so zu mir nehme. Dann dürfte ich nicht mal mehr in die Kantine gehen. Aber so inkonsequent wie ich da bin, ist mir mein Holzbrettchen heilig. Die Plastikbrettchen mag ich gar nicht, die kommen mir nicht mal geerbt ins Haus. Das wiederum ist sicher einer der Hauptgründe, dass manch einer sich mit unerwünschten Dingen herumschlagen darf. Bei mir wurde tatsächlich ungefragt Zeug (und nicht nur hochwertiges…) abgeladen, schwieriges Thema… Und die Werkstatt von meinem Opa ist über viele Jahre gefüllt worden, er konnte alles brauchen. Sogar Rollschuhe, bei denen sich die Rollen in tausende Plastikkrümel aufgelöst hatten, haben wir in einer der vielen Schubladen gefunden. Da blieb nur Ausmisten. Ein bisschen bereue ich aber, dass ich das „Mädchen von Seite drei“ entsorgt hatte, dass der alte Herr unter einem Regalbrett versteckt hatte 😄.
@Kräuter: Da uns leider der Liebstöckel ausgegangen ist, werde ich dieses Jahr wohl noch mehr pflanzen müssen. Da bin ich für die maschinelle Unterstützung dankbar – duften tut es trotzdem im ganzen Haus 🥰
Wir haben tatsächlich auch von einigen Dingen zu viel, aber das ist ok. Unser Umzug vor 5 Jahren und die Verkleinerung der Wohnsituation hat schon viel gemacht.
Aber es gibt (also meint mein Mann) immer zu viele Kerzen, zu viele Servietten. Und hübsche Auflaufformen sind wie Blusen: Man möge mich fesseln bitte.
Ich finde es super, dass das Geschleiche zu einem dich erleichternden Ende gekommen ist und die Quetschkartoffeln klingen höchst lecker.
Liebe Grüße
Nicole
Naja, Kerzen sind ja Verbrauchsmaterial 😉. Bei „hübschen“ Auflaufformen bin ich allerdings raus, die muss für mich einfach funktionieren und die richtige Größe haben. Ich möchte aber mal probieren, ob unsere sich für einen Apfelkuchen eignet. Weil es sich halt nicht lohnt, für einmal Backen extra eine runde Form anzuschaffen. Ich hab hingegen eine Schwäche für hübsche kleine Schälchen aber das hab ich auch ohne Fesseln ganz gut im Griff. Hatte mir im Herbst zwei getöpfert, die sich allerdings mein Mann unter den Nagel gerissen hat 😄.
Liebe Grüße
Vanessa
Naja. Wie wenig wenig genug ist, das ist so individuell, wie es Menschen gibt auf dieser Welt. Wir können es ja alle selber entscheiden, und ich für meinen Teil brauche es aufgeräumt und luftig, aber trotzdem noch gemütlich. Auch wenn ich immer schon wenig besessen habe (meine bisherigen Wohnungen waren alle sehr „übersichtlich“ möbliert), so wird es mit zunehmendem Alter doch immer noch weniger. Und ja, es löst tatsächlich sowas wie Glücksgefühle in einem aus- sehr nachhaltige noch dazu. Diese Freude bleibt, ganz im Gegensatz zu der sehr vergänglichen, welche einem Konsum für einen kurzen Moment beschert…..
Wenn du dich so über deinen neuen Küchenhelfer freuen kannst, dann war die Anschaffung goldrichtig. Ich hab ja meine uralte Zyliss-Reibe (die, welche man an der Küchenabdeckung festschrauben und verschiedene Trommeln in sie einsetzen kann), und mit der komme ich prima klar. Das Ding ist unkaputtbar und zack-zack wieder sauber (denn ja, das ist auch für mich ein Für-oder-Gegen-Argument!) Was ich mir niemalsnie zulegen würde ist so ein Thermomix-Dingens. Ich finde es viel schöner, zu Zweien in der Küche zu stehen, zu schnibbeln, zu brutzeln, die Düfte zu schnuppern und zu sehen, was da entsteht. Aber naja, heutzutage muss ja alles effizient gehen…..
Kräuterzupfen find ich eine total schöne Arbeit; allerdings hab ich nicht soooo viel Spass daran, meinen ca. 400m2 grossen Reitplatz im Herbst von all den Brachepflanzen zu befreien, die den ganzen Sommer über Zeit zum Wachsen hatten. Auf Knien, notabene. Da heult mein morsches Fahrgestell- allein der Gedanke daran lässt jedes einzelne Gelenk schmerzen! 🥴Aber wenn du so gerne Pflanzen rupfst, dann bist du allerherzlichst eingeladen, dich meines Reitplatzes anzunehmen nächsten September! 😁
Herzliche Grüsse!
Da musste ich doch jetzt glatt erst mal das Netz befragen, von einer Zyliss-Reibe hab ich noch nie was gehört. Die sieht in der Tat sehr praktisch aus. Mir ging es ja eher ums Mahlen und Kneten und die anderen Funktionen sind quasi ein Bonus. Manch einer schwärmt ja in den höchsten Tönen von Thermomix, Heißluft-Fritteuse, Ninja und Co. Damit kann ich auch nichts anfangen. Den Topf pack ich mit in die Spülmaschine und gut ist. Und ich kann nebenher verschiedene Dinge garen, Nudeln kochen, die Soße vorbereiten… Bei nur einem Behälter, bei dem man dann irgendwelche Reihenfolgen beachten muss, würde ich einen an der Waffel kriegen. Aber es muss wohl genug Leute geben, die sich diese Armada von Zusatzgeräten gerne in die Küche stellen. Sonst wäre das ja nicht so ein Markt.
Naja, so gerne rupfe ich gar nicht. Ich hab es viel lieber, wenn es wächst und ich dabei zuschauen kann. Da wäre der Reitplatz dann eher eine bunte Wiese. Zwischen den Kräutern und in den Beeten halte ich aber sowas wie Ordnung – oder versuche es zumindest. Es wird sich zeigen, ob das, was ich da wachsen gelassen habe, Vergissmeinnicht sind oder irgend ein fieses „Beikraut“ 😄
Liebe Grüße!
Hallo Vanessa,
ja, so eine Entrümplungsattacke hatte ich auch schon! Heute weiß ich: Die ideale Menge an Dingen für mich schwankt je nach Lebensphase und -lage.
Lieber Gruß
Philipp
Das Leben bzw. dessen Umstände stellen mitunter ganz eigene Anforderungen. Der Garten braucht ein paar Dinge, die dann auch wieder irgendwo wohnen möchten. Und bei Pflanzen gibt es eh kein Halten mehr 😇.
Liebe Grüße
Vanessa
Wir haben, was Teller und Porzellan betrifft, immer welche weggepackt, die seit Ewigkeiten nicht benutzt wurden für den nächsten Polterabend. Auch bei den Omas habe ich dann immer die Schränke inspiziert, was weg kann. So hatten am Ende alle was davon. LG Romy
Ich war in meinem ganzen Leben noch nie auf einem Polterabend. Da würde mir glaub das Herz bluten. Wobei manche da kreativ sind, hab schon von zerdepperten Kloschüsseln gehört, die nach einer Renovierung übrig waren. Die bringen bestimmt extra viel Glück 😄.
LG
Vanessa