Huch, das ging schnell!
Schon wieder ein Jahr rum und es kommt, was kommen muss. Die Zeit bietet sich einfach an, um mal zurückzuschauen, was alles so gelaufen ist. Meist vergesse ich völlig, was unterjährig so gelaufen ist – und vor allem, was wir alles so auf die Beine gestellt haben.
In dem Fall müsste es aber eher heißen „auf die Steine gestellt“…
Nachdem zum letzten Jahreswechsel noch Trocknungsgeräte für den Keller zu Gast hatten, ist es dieses Jahr sogar recht entspannt. Ein paar Weihnachtsgeschenke sind noch in Produktion, bzw. müssen noch hübsch verpackt werden.
Ich töne ja immer gerne, wie erwartungsbefreit doch die Feiertage für uns sind, da wir uns keine großen Geschenke machen. Ich schaue nur so gerne anderen beim Auspacken zu (und liebe selbst die Spannung beim Lösen der Verpackung), dass mein Mann und ich uns zumindest immer eine brauch- oder essbare Kleinigkeit schenken. Das kann ein Päckchen Kekse oder (für ihn) eine Salami sein. Oder in diesem Jahr hochwertige Unterwäsche, damit er endlich diese eine von mir so gehasste, völlig verschlissene Ur-Ur-Uralt-Buxe entsorgt. Er hätte genug andere aber die „hebt“ ja noch. Wahrscheinlich würde er nicht mal merken, wenn ich das Ding unauffällig verschwinden ließe aber das wäre gegen meine Prinzipien. Sachen, die mir nicht gehören, rühre ich nicht an (also was das Aussortieren angeht, waschen tue ich sie natürlich). Dieses Jahr also der Wink mit dem Zaunpfahl.
Doch auch Schwager und Schwiegermama waren dieses Jahr etwas anspruchsvoller. Der Schwager hat sich beim letzten Besuch in unsere Schrulle (ein Sofakissen aus Stoffresten in Form eines kleinen Monsters) verliebt und sich ein eigenes Exemplar gewünscht. Und da ich noch ein paar Stoffreste im Haus hatte, sollte er das auch bekommen. Mein Nähergebnis hat mal wieder Charakter aber immerhin erkennt man, was es sein soll. Im Zweifel freut sich seine Hundedame darüber.
Und für die Schwiegermama habe ich mal wieder ein bisschen mit Beton experimentiert. Sie hat sich mal für den Garten eine Vase gewünscht, die wortwörtlich nichts umhaut. Die Herstellung ist eigentlich gar nicht so schwierig, man muss nur einen Luftballon und eine Plastikflasche opfern. Letztere konnte ich bei unserem Ausflug mit Freunden in ein Wasserrutschen-Paradies glücklicherweise ergattern (ich sag ja, es war doch einiges los im Jahr). Nach mehreren Neubefüllungen musste sie nun ihr kurzes aber doch noch sinnvolles Leben lassen. Falls das jemand nachmachen möchte, hier die Anleitung.
Beton haben wir irgendwie immer im Haus, den muss ich für meine Hobby-Projekte nicht mal neu kaufen. Der Vorrat, der jetzt im Keller steht, stammt von unserem hochsommerlichen Mauerbau. Ich hab ja schon geschrieben, dass wir was auf die Steine gestellt haben. Nachdem die Kellerwände mit Silikatfarbe verschönert und der Boden ebenfalls aufgehübscht wurde, haben wir das restliche Jahr im Garten gewerkelt.
Ich vergesse ständig, dass das eine Beet ja auch erst dieses Jahr entstanden ist. Die Pflanzen haben sich durch die Punktesammelkarte quasi von alleine bezahlt (dauert zwar, wenn man konsequent nur das kauft, was man eh braucht und alle Sondersammelaktionen ignoriert aber Kleinvieh macht auf Dauer echt viel Mist). Neben dem Flieder standen so viele andere Sachen auf dem Wunschzettel und den ganzen Sommer hat irgendwas geblüht. Ein Highlight war die Aster, die sämtliche Bienen aus der Nachbarschaft auf einen Besuch angelockt hat (ein Dankeschön für den Tipp geht an die Bahnwärterin). Nachdem die anfangs so winzigen Pflänzchen trotz schwerer Lehmerde aber so wunderbar angewachsen sind, waren die Mühen beim Anlegen des Beetes schnell vergessen. Beziehungsweise haben wir die eine Tortur einfach durch eine noch viel Größere ersetzt.
Eigentlich sollte es nur ein weiteres kleines Beet am Ende des Grundstücks werden, um eine nicht so ansehnliche Mauer etwas zu verstecken und irgendwo muss ja auch die Erde von der anderen Terraforming-Aktion hin. Wir wollten dazu einfach den letzten sehr steilen Meter Hang terrassieren. U-Steine fand mein Mann aber nicht so hübsch – ich ja auch nicht aber ich wollte auch kein Fass aufmachen. Haben wir dann doch gemacht und uns drei Paletten große Steine bestellt.
Parkplatz an der Straße und die geplante Baustelle lagen „nur“ läppische 70 Meter entfernt, natürlich bergauf. Bei 36° C haben wir also 120 Steine á 26 kg einzeln zum neuen Hügelgrab (so hab ich das Beet zur Freude Verwirrung der Nachbarn getauft) geschleppt. Und obwohl das ganze ein bisschen in Richtung insektenfreundlicher Trockenmauer gehen soll, haben wir zur Sicherheit auch etwas Zement verwendet. Wahrscheinlich steht das Bauwerk auch in 500 Jahren noch…
Zum Glück stand da schon die Pergola auf der Terrasse. Meine Güte, die habe wir auch dieses Jahr aufgebaut. Hatte ich ebenfalls schon verdrängt. Wir zwei Schattenpflänzchen wären ja in der Sonne fast verdampft, hätten wir nicht dieses heimelige Naherholungsgebiet gehabt. So ein Hochsommer-Bauprojekt hat es echt in sich. Vielleicht haben wir es auch einfach ein bisschen (aber nur ein ganz kleines!) mit den Ausmaßen übertrieben, es ist eine Art begehbares Hochbeet geworden.
Noch wächst da nichts, ein bisschen Erde wird von einem (oder zwei…) anderen geplanten Projekt nochmal anfallen. Nachdem wir anfangs lediglich den verrosteten Maschendrahtzaun entfernt hatten, brauchen wir nämlich noch ein wenig Sichtschutz Privatsphäre. Also stehen noch ein neuer Zaun und einige Hecken/Staudenpflanzen auf dem Plan. Die erschleppten Oberarmmuckis werden mir also noch erhalten bleiben.
Doch zurück zum Beton, der hätte nämlich so langsam mal ausgehärtet sein sollen. Nach dem gaaaanz vorsichtigem Aufschneiden ist die „Grundkugel“ noch empfindlich wie ein rohes Ei. Nur zur Sicherheit habe ich noch zwei Ballons zusätzlich gefüllt – aller guten Dinge usw. – und bekam gleich die Quittung für meine Ungeduld. Hier ist nix ausgehärtet und ich habe statt Vasen grandiose moderne Kunst fabriziert. Als Sinnbild der Vergänglichkeit schrumpft diese aber dann auch vollends in sich zusammen. Das kann wohl weg.
Zur Sicherheit (ich weiß, das hatten wir gerade eben) habe ich nochmal eine Schicht Beton in das erste Exemplar gegossen. Diesmal mit extra viel Zement in der Mischung aber mit einem noch schwereren Boden ist das gute Stück ja nur noch windstärker. Wasserfest wird das Ganze durch eine dünne Schicht Resin. Eigentlich bin ich kein Freund von diesem Kunstharz aber hier eignet es sich einfach perfekt. Fehlen nur noch Blümchen! Der Rand wurde nachträglich natürlich auch noch aufgehübscht.
Die selbstgemachten Geschenke waren eigentlich anlassunbezogen und ich mute sonst eigentlich keinem meine DIY-Projekte zu, wenn es keine konkrete Anfrage gibt. Deswegen habe ich mir auch das schlechte Gewissen verkniffen, als mir einer nach Fertigstellung mit „wir schenken uns nichts“ kam. Der muss das dann einfach ertragen! Ich bin ja heilfroh, wenn ich keine Zwangsgeschenke bekomme, nur weil einer denkt, man müsse…
Fürs nächste Jahr denke ich ernsthaft wieder darüber nach, über die Feiertage einfach gen Süden zu entfliehen. Die hiesige Winterromantik wird sowieso eher von Dauerregen weggespült und das Weihnachtsessen ist eher ein ganz gemütliches Familientreffen denn gepflegte Tradition. Der letzte kurze Ausflug in die Sonne im November hat das Fernweh eigentlich nur angestachelt. Mal sehen, welche Ideen sich noch herauskristallisieren, während das Leben andere Pläne hat.
Zumindest nehme ich ausnahmsweise mal einen guten Vorsatz mit fürs kommende Jahr mit: Keine (Mauer- oder Gartenschuppen-)Bauprojekte bei Sahara-Temperaturen, sondern den Sommerurlaub mal einfach ganz entspannt genießen!
Alles Gute fürs neue Jahr!
Nach dem Renovieren ist vor dem Renovieren, das kann ich aus langjähriger Erfahrung sagen. Interessant sind die selbstgemachten Geschenke, das kannte ich bisher nur von den Kindern als sie noch klein waren 🙂 Solange der Beton nicht ausgeht, sind der Kreativität kaum Grenzen gesetzt. Wichtig ist am Ende nur, dass – bei Gebrauchsgegenständen – der Nutzen erkannt wird und natürlich der gute Wille 🙂 In dem Sinne – guten Rutsch
Ja furchtbar, so selbstgemachte „Kunstwerke“ kann man doch nur ertragen, wenn man den Künstler ganz doll lieb hat. Andererseits schätze ich die vom der Schwiegermama gestrickten Socken sehr, ganz unabhängig davon, dass ich auch die Schwiegermama gut leiden kann. Es muss halt nur das Richtige sein, dass darf es sogar sehr gerne selbstgemacht sein.
Dir ebenfalls einen guten Rutsch!
Ist sie … die Liebe!
Dass die Astern auf Deinem lehmigen Boden so prächtig gedeihen erklärt, warum sie auf dem sandigen Heideboden hier nichts werden.
Ein Jahr mit Genuss im Garten und Kellerzeit (oder in einem anderen schattigen Raum) an Hitzetagen wünscht Dir
Ines
Hätte ich nie gedacht, dass die sich so bombastisch entwickeln. Für sandige Böden gibt es ja andere wunderbare Pflanzen, da findet sich bestimmt eine Alternative.
Dir ebenfalls ein genussvolles Jahr!
Liebe Grüße
Vanessa
Oh das Gartenprojekt sieht super aus. Und auch die Vase hat echt Charme. Genau wie das Kissen. Ich finde es cool, dass du dir die Zeit dafür nimmst anderen eine Freude zu machen.
Und nun husch husch ins neue Jahr. Auf dass es ein tolles Jahr für dich wird.
Kam beides sogar besser an, als erwartet. „Charme“ klingt auch netter als „Charakter“ 😄
Dir ebenfalls ein wunderbares neues Jahr!
danke, dass du die astern angepflanzt hast! (und für die erwähnung)
die werden sich mächtig vermehren, so dass du gleich ein paar rizome für´s neue beet abzweigen kannst…..
….wusste garnicht, dass beton bei euch in der gegend die heimische steinart ist…… ;-P
mag das schrullige sofakissen!
lustiges vasenexperiment!
rutscht gut rein! xxx
Das sind ja wunderbare Nachrichten. Ich hätte so gar nichts gegen ein ganzes Meer aus Astern, die dürfen sich gerne ausbreiten. Dann sieht man auch nicht mehr so viel von all der heimischen Steinart 😉.
Dir ebenfalls einen guten Start in ein wunderschönes, neues Jahr!
Finde das Monsterchenkissen toll! 💕
ich wünsche Dir einen guten Rutsch, viel Glück und Gesundheit im neuen Jahr. 🍀🥂🎉
Herzliche Grüße Tina
Dafür, dass ich nicht so besonders sorgfältig beim Nähen bin, ist es tatsächlich ganz gut geworden. War selbst etwas überrascht.
Dir auch einen guten Rutsch und alles Liebe fürs neue Jahr!
Wie süß ist denn bitte dieses Monsterkissen 🙂 So ein liebes Geschenk. Geduld ist auch nicht gerade meine Tugend. Beim Gießen von Resin muss ich immer aufpassen, dass ich es nicht zu früh aus der Form nehme.
Der Garten sieht schonmal gut aus. Es braucht alles seine Zeit. Also lieber nicht zu viel pflanzen. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass man später viel wieder entfernen muss – wegen Überwucherung.
Alles Gute für 2025.
Liebe Grüße
Sabine
Die Gefahr, dass ich zu viel pflanze, besteht nicht. Bei viel Garten würde das ja ganz schön ins Geld gehen und ich setze lieber auf Vermehrung. Bin schon wirklich gespannt, wie sich manche Pflanzen im nächsten Frühling entwickeln. Es darf gerne noch etwas mehr wuchern 😄
Dir auch einen guten Start in ein wunderbares neues Jahr!
Liebe Grüße
Vanessa
Die Vase ist richtig toll geworden. Ich finde sie strahlt so einen gewissen Charme aus und ist definitiv einzigartig. Für deinen Garten Projekt wünsche ich dir ganz viel Erfolg. Wir werden im neuen Jahr renovieren, aber bloß das Badezimmer.
Komm gut ins neue Jahr!
Liebe Grüße, Saskia Katharina
Eine Badezimmerrenovierung hab ich auch schon hinter mir – inklusive 3! Schichten alter Fliesen. Das wird bestimmt ein spannendes Projekt und ich wünsche dir stahlharte Nerven und ein dickes Fell 😉 und natürlich, dass du beides nicht brauchst.
Dir ebenfalls einen guten Start ins neue Jahr!
Liebe Grüße
Vanessa
Liebe Vanessa,
na, das war ja wirklich ein „steiniges“ Jahr bei Euch. Aber schön, was aus all diesen Steinen geworden ist. Sie scheinen Dir ja nicht im Weg gelegen zu haben. Ich bewundere ja immer Deine Kreativität.
Ich glaube, wir flüchten im nächsten Jahr zumindest über die Silvestertage. Eigentlich will ich ja zu keinen Hauptsaisontagen weg, weil wir das nicht müssen. Aber diese Böllerei ist mit Hund schon stressig. Mal sehen. Wärme wäre auch toll, würde mich jetzt auch begeistern.
Ich wünsche Dir einen schönen Übergang und freue mich auf viel Wiederlesen im neuen Jahr
Liebe Grüße
Britta
Stimmt, steinig war es wirklich 😂. Ein paar Steine sind sogar noch übrig und damit sie nächstes Jahr nicht im Weg liegen, werden sie dann einfach zu „Weg“ verarbeitet.
Das mit den Hauptsaisontagen ist tatsächlich so ein Thema, das kann dann auch ganz schön anstrengend werden. Wärme und gleichzeitig Ruhe für den Hund ist sicher auch nicht so leicht zu finden.
Wünsche dir und deinen Lieben inkl. Vierbeiner einen entspannten Start ins neue Jahr!
Hallo Vanessa,
das Hochbeet ist mal geklotzt und nicht gekleckert! Ich bin gespannt, wie du es bepflanzen wirst.
Wir haben etliche Tonnen Naturstein im Garten verbaut und mein Mann meint, wenn in 500 Jahren die Archäologen kommen, werden sie vor einem großen Rätsel stehen … Das bisher letzte Projekt, das Magerbeet, haben wir an mehreren Tagen im strömenden Regen vollendet, weil die Baustelle fertig werden sollte. Vielleicht wäre mir Hitze lieber gewesen …
Liebe Grüße und alles Gute für das neue Jahr
Susanna
Ich wünsche dir ein tolles 2025 und ja, die Liebe ist.. Immer und immer wieder.
Deine Kreativität finde ich toll, die Beschenkten können sehr stolz darauf sein. Du übrigens auch.
Ich freue mich, dass wir uns in diesem Netz gefunden haben, denn ich lese hier sehr gern.
Aber das nächste Jahr darf gern einen Gang runterschalten.
Alles Liebe
Nicole
Naja, es gibt schon DIY-Sachen, auf die ich stolz bin. Manchmal hilft es aber auch, wenn man über sich selbst (und das DIY-Ergebnis) lachen kann. Da ich so vieles gerne ausprobiere aber manche Dinge eben auch wieder lasse, wenn ich mal weiß, wie es (theoretisch 😉) funktioniert, ist das Lachen der wichtigste Begleiter bei meinen Projekten. Die Übung, die den Meister ausmacht, spare ich mir für wenige ausgewählte Dinge. Den Rest nehm ich mit Humor.
Auf ein entspanntes Jahr, das aber gerne auch ein paar abwechslungsreiche, positive Überraschungen bereithalten darf 🎉