Routinen – lahmer Trott, genialer Gamechanger
Routine – das klingt erst mal so gar nicht spannend. Doch mit den richtigen Routinen können wir uns das Leben ganz enorm erleichtern. Angeblich nutzen ja erfolgreiche Menschen bestimmte Automatismen, um mehr (Entscheidungs-) Energie für die wirklich wichtigen Dinge zur Verfügung zu haben. Ob es gleich die immer gleiche Alltagskleidung sein muss, sei mal dahingestellt. Zumindest wird nicht jeder, der täglich dasselbe Outfit trägt automatisch ein erfolgreicher Unternehmer und auch modisch experimentierfreudige Menschen können erfolgreich sein.
Andere empfehlen ja, jeden Morgen das Bett zu machen. Und auch da scheiden sich – schon wieder – die Geister. Die einen predigen die absolute Ordnung, die anderen erzählen Horrorgeschichten von Milben, Bettwanzen und anderem Getier, das unter der warmen Decke feuchtfröhliche Partys schmeißt. Ich schlage lediglich die Bettdecke weit auf, das sieht ordentlich genug aus und alles kann schön lüften. Aber ob mich das nun zu einem besseren Menschen macht – ich bezweifle das.
Der Kaffee am Morgen
Was mich aber definitiv zu einem besseren, weil ausgeglichenem Menschen macht, ist die Ruhe am Morgen. Ich bin kein Frühaufsteher aber um morgens entspannt und ohne Hektik wach werden zu können, opfere ich gerne eine halbe Stunde kostbaren Schlaf. Zusammen mit meinem Mann sitze ich am Rechner, wir lesen, hören Musik und trinken Kaffee. Dieses morgendliche Ritual versuchen wir um eine kurze Sporteinheit zu ergänzen. Das klappt mal mehr, mal weniger gut, je nachdem wie anstrengend der Alltag gerade ist. Aber so ist das halt mit Gewohnheiten. Die muss man sich erst mal mühsam antrainieren, bis sie zu Automatismen werden.
Die Schoki am Abend
Negative Routinen sind da schon einfacher zu etablieren und umso schwerer zu überwinden. Nach einem arbeitsreichen Tag ist das Sofa besonders verführerisch und die Süßigkeiten hat man sich ja verdient. Und auch, wenn man genau weiß, dass man die Finger aus der Keksdose lassen soll – das innere Krümelmonster kann ganz schön quengelig sein.
Finanzen funktionieren besser mit Routinen
Schnell reich – mit diesen zwei kleinen Worten verkauft sich jeder noch so seichte Finanzratgeber. Schnell reich wird damit vor allem der Autor. Für mich waren so simple wie unspektakuläre Routinen der Gamechanger in Sachen Finanzen (das Übersetzungstool gibt mir für den englischen Begriff übrigens Spielverderber als Alternative an, also lass ich das jetzt mal so stehen). Mit Haushaltsbuch und ETF-Sparplan pflege und hege ich ganz spießig meine Finanzen, gelegentlich kommen ein paar Aktien hinzu. In kleinen Schritten spart es sich mindestens genauso gut. Auf die staatliche Rente verlassen möchte ich mich nicht.
Der monatliche Sparplan
Bei der Consors ist der Sparplan auf einmal gar nicht mehr so einfach zu bearbeiten. Den Kundenservice habe ich wohl technisch überfordert, als mal nichts mehr lief. Doch was war passiert? Eigentlich fließt für die Altersvorsorge monatlich ein fester Betrag in ETF-Sparpläne. Während unserem Großprojekt Hausbau sind wir zwischenzeitlich ein bisschen nervös geworden, da eigentlich alles ein bisschen (oder viel) mehr kostete als ursprünglich geplant. Das ist bei so einem Vorhaben ja bekanntermaßen normal und war schon mit eingeplant. Dann kamen aber ungeplante Ereignisse hinzu, die die gesamte Weltwirtschaft gehörig durchgerüttelt haben und am Ende halt auch bei den Häuslesbauer angekommen sind. Und wie man so schön sagt, es läppert sich halt. Sprich, wie hatten ganz schön Bammel, dass wir womöglich nachfinanzieren müssten.
Die Bank hätte da natürlich überhaupt kein Thema mit, verdient sie sich doch eine goldene Nase damit. Aber mehr Zinsen und noch länger abbezahlen, das wollte ich unbedingt vermeiden. Also wurden die Sparpläne vorübergehend auf Eis gelegt, pausieren ist technisch ja kein Problem. Was allerdings ein großes technisches Problem war, war die Reaktivierung. „Die Anwendung ist zur Zeit nicht verfügbar. Bitte versuchen Sie es später noch einmal.“ Diese Meldung hatte ich über Tage in der Eingabemaske.
Nachdem meine Nachforschungen allgemeine Technische Probleme auf Seiten der Bank ausgeschlossen hatten und beim Onlinesupport ähnliche Fehlermeldungen bekam, bemühte ich den telefonischen Kundendienst. Der muss natürlich erst mal denselben Fragenkatalog mit dem Kunden durchspielen, ganz unabhängig davon, ob der was von der Technik versteht oder nicht. Selbes Ergebnis, noch mehr Ratlosigkeit. Man müsse die IT-Abteilung bemühen, eine schnelle Lösung sei nicht in Sicht. Bei Geld hört bei mir der Spaß auf, da erwarte ich eine gewisse Seriosität. Aber ok, wenn´s halt nicht anders geht, setze ich halt neue Sparpläne auf. Nach Tagen kam dann auch eine kryptische Rückmeldung der IT-Abteilung, man hätte wohl irgendeine Eingabe bei mir falsch vorgenommen. Das Problem sei gelöst, mehr Infos gab es leider nicht.
Es tut uns leid, dass die Bearbeitung etwas länger gedauert hat.
Rückmeldung des Kundenservices
Sie haben uns informiert, dass Sie bei der Bearbeitung Ihrer Sparpläne eine Fehlermeldung erhalten. Nach Überprüfung durch unsere zuständige Abteilung haben wir die Rückmeldung erhalten, dass eine fehlerhafte Eingabe in einem unserer Systeme die Ursache war.
Der Kundenservice meinte noch, ich könne die Sparpläne wieder zusammenlegen lassen. Wenn ich mal viel Zeit und Langeweile habe, mache ich das vielleicht sogar. So habe ich jetzt quasi auf dem Papier zwei digitale Körbchen mit denselben Äpfeln bzw. ETF-Anteilen darin. In der Depot-Übersicht macht das keinen Unterschied, nur die Sparplanauswertung kann halt keine hübsche Historie anzeigen. Aber ob mir das am Ende erneute längliche Telefonate mit dem Kundenservice wert ist – naja… Immerhin läuft die monatliche Sparrate wieder, die Routine ist wieder hergestellt.
Monatlicher Check
Zu Ende jeden Monats werfe ich Blick auf die Ausgaben und den Wasserstand. Wo stehen die Konten, stehen größere Ausgaben an, habe ich / haben wir irgendwo über die Stränge geschlagen? Gerade kurz nach dem Umzug ins neue Haus braucht man noch erstaunlich viele Dinge. Da sind so profane Sachen dabei wie Klobürsten, Fußmatten oder Regentonnen aber eben auch noch eine ganze Menge Material aus dem Baumarkt.
Ausgaben dokumentieren
Alles, wirklich alles, wird akribisch im Haushaltbuch dokumentiert und kategorisiert. Kling aufwendiger als es ist. Letztendlich kostet es mich nur eine Minute, den Betrag in meine Tabelle einzutragen und vor allem kaufe ich ja auch nicht jeden Tag etwas. Dafür weiß ich am Ende, wo ich finanziell stehe und wo das ganze Geld hingeflossen ist. Gerade bei so riesigen Projekten wie einem Hausbau ist es auch wirklich wichtig, um den Überblick nicht zu verlieren. So haben wir alle Mehrkosten stemmen können, ohne nachfinanzieren zu müssen und wussten schnell, was noch möglich ist und was wir lieber erst mal bleiben lassen.
Einnahmen dokumentieren
Der monatliche Gehaltseingang, der regelmäßig und zuverlässig immer in der gleichen Höhe brav auf dem Konto eintrudelt, ist ja eher unspektakulär, wenn auch sehr erfreulich. Spannender und mit erstaunlichem Belohnungseffekt ist der Eingang der Dividenden, der alleine deswegen schon mindestens so akribisch wie die Ausgaben dokumentiert wird. Und weil´s so schön ist, wird auch gleich mit dem Vorjahresmonat verglichen. Einen handfesten Mehrwert bringt mir das erst mal nicht, aber es steigert ungemein die Motivation weiter das liebe Geld für mich arbeiten zu lassen. Wobei der Spruch ja auch nicht so ganz passend ist, denn in den Unternehmen arbeiten Menschen und nur die sorgen mit ihrer wertschöpfenden Arbeit dafür, dass der Wert des Unternehmens steigt.
Innere Checkliste beim Einkaufen
Am meisten spart man ja bekanntlich, wenn man gar nicht erst etwas kauft. Wobei das „bekanntlich“ müsste ich eigentlich löschen. Oft bekomme ich erzählt, was für unglaubliche Schnäppchen man wieder gemacht hätte und wie viel günstiger man doch Produkt XY erstanden hätte. Die Meinungen da klaffen mindestens so weit auseinander, wie die Schere zwischen Arm und Reich. Doch von einem kompletten Konsumboykott bin ich meilenweit entfernt. Vor allem bei Pflanzen muss ich mich schwer zurückhalten und das Süßigkeitenregal hat auch immer eine magische Anziehungskraft. Selbst wenn ich dann gar nichts kaufe, merke ich doch, wie sich mein Schritt im Vorbeigehen merklich verlangsamt – perfekt konditioniert. Zum Glück laufen die Kontrollfragen im Hirn schon automatisch durch.
Habe ich Hunger ?
– und kaufe deshalb allen möglichen Schrott ohne innere Impulskontrolle?
Brauche ich das wirklich?
Die Frage stellen sich ja viele vor allem im Bezug auf Minimalismus und hinterfragen damit ihren Konsum. Aber für mich fängt das schon im Supermarkt oder in der Drogerie an. Vieles springt einem aus dem Regal direkt ins Auge, listigem Verpackungsdesign sei Dank. Viele dieser verführerischen Produkte punkten allerdings lediglich mit leeren Verheißungen – weder sind Proteinjoghurts besonders gesund noch bügelt die Antifaltencreme unser Gesicht glatt. Reichlich gesunde Skepsis hingegen spart viel Geld und wer nicht so enttäuscht guckt, bekommt auch gleich weniger Falten.
Sind noch Nudeln da?
Ja, das ist bei uns eine durchaus legitime und (überlebens-)wichtige Frage. Pasta in genau drei Grundformen – Spagetti, Fusilli, Penne – sind Grundnahrungsmittel und dürfen nicht ausgehen. Ebenso wie passierte Tomaten. Damit ist immer ein gutes und schnelles Essen garantiert, vor allem seit wir das Ganze mit Kräutern und teuflischen Chilis aus dem eigenen Garten pimpen können.
Und wenn man zu zweit einkaufen geht – hast du schon XY in den Einkaufswagen gelegt? Und dann schön vom Zettel streichen. Sonst kommt man mit zwei Tuben Haargel nach Hause, wo schon eine dritte steht, weil Mann erst kurz davor dachte, dass sein Haargel ja fast leer ist. Was im Übrigen zu dem geflügelten Spruch in unserem Hause geführt hat: „Parmesan ist das neue Haargel.“ Wobei Parmesan durch beliebiges anderes Produkt, dass mal wieder zu oft im Korb gelandet ist, ersetzt werden kann, z.B. Senf, Schokolade, Milch…
Da kommen wir gleich zur nächsten Routine. Sobald ein Grundnahrungsmittel leer ist, schreibt es derjenige, der es aufgebraucht hat auf den Einkaufszettel. Normalerweise haben wir dadurch einen recht guten Überblick, was wir brauchen. Essen wegwerfen gibt es bei uns nicht.
Bei all den positiven Aspekten von erprobten und für gut befunden Routinen ist es wichtig, genau diese auch mal unvoreingenommen zu hinterfragen. Gerade ältere Menschen eignen sich eine Unflexibilität an, die jedes spontanes Ereignis zur Katastrophe mutieren lässt. Da wird um Punkt 12:00 Uhr zum Mittag gegessen, komme was wolle. Das hat man schon immer so gemacht und so wird das auch bis zum bitteren Ende durchgezogen. Eine Einladung zum Brunch – was erlauben sich diese Wahnsinnigen, das geht ja gar nicht!
Das ham ma schon immer so gemacht!
Die Balance zwischen Routine und Betriebsblindheit ist wichtig. Hin und wieder kann man ruhig mal aus dem Trott ausbrechen und was Neues wagen. Mag sein, dass uns Routinen und Rituale als Energiesparmaßnahmen mehr Ressourcen für andere wichtige Dinge geben und uns damit weiter bringen. Den inneren Rebell mal von der Kette zu lassen und eingefahrene Gewohnheiten zu hinterfragen – nicht nur bei sich selbst – kann uns aber noch viel weiter bringen.
Welche Routinen pflegt ihr denn so? Und welche Rituale sind euch heilig?
Ich denke dass Routinen uns super viel dabei unterstützen können, unseren Alltag effizienter zu machen und unsere Ziele zu erreichen. Sei es beim Sport, beim Putzen oder natürlich bei unseren Finanzen.
Was ich als Routine auch schön finde ist, die letzte Woche oder den letzten Monat immer noch einmal für sich zu reflektieren: Was habe ich gemacht, was habe ich erreicht, was ist gut gelaufen und was hätte besser sein können?
liebe Grüße,
Hanna
Die Routine beim Putzen hat tatsächlich sehr gelitten während wir so viel im Garten gearbeitet haben. Ich glaube, bei der Menge an Erde, die wir reingeschleppt haben, haben wir bald auch einen Garten drinnen. Wird Zeit, dass da auch mal wieder Routine einkehrt 😉.
Den Wochenrückblick mache ich nur bei der Arbeit. Da merkt man schnell, wie abwechslungsreich der Job eigentlich ist – von wegen Alltagstrott…
Der Gamechanger ist ein Spielverderber? Schönes Bild! Wie viele Routinen ich habe, möchte keiner Wissen. Es sind seeehr viele – wobei sie für mich gut sind. Die meisten nehme ich gar nicht bewusst war. Die fallen eher meinem Umfeld auf.
Die Banksache hätte mich auch sehr gestört. Und nervös gemacht. Das geht gar nicht!
Einen schönen Tag wünscht Dir
Ines
Liebe Ines,
so lange es „nur“ Routinen und keine Spleens sind – alles gut. Mein Mann entdeckt teilweise echt komische Anwandlungen an mir, z.B. dass ich nach dem Zähneputzen immer kurz in den Spiegel grinse. Ist mir selber nie bewusst aufgefallen, bis er mir das gesagt hat.
Dir auch einen schönen Tag!
ich habe mir ja viel von meinen omas abgeguckt – die hatten vor allem in jungen jahren kein „vollkasko-smart-wohlstandsleben“ wie die allermeisten mitteleuropäer heute……. deren alltag war richtig harte arbeit, die brauchten kein fitnessstudio oder intervallfasten. ohne routinen hätten sie arbeit, haushalt, kinder niemals bewältigen können. und die hatten sie immernoch drauf, als es dann waschmaschine, e-herd, rente gab und die kinder erwachsen waren…….. mann hat das geflutscht!
und am ende war dann genug zeit für ein mittagschläfchen, einen waldspaziergang, mit den enkeln spielen.
btw.: pünktliche mahlzeiten wirst du noch zu schätzen lernen, wenn du älter bist (50+) – das verdauungssystem wird empfindlicher und störanfälliger, regelmässig zu essen hilft da ungemein 😀
(wenn der „brunch“ um 12 stattfindet, deklariere ich ihn eben einfach als „mittagessen“ und mein bauch ist´s zufrieden).
(und von den omas habe ich auch „das brauch´n wir nich!“ – die hatten immer knapp und MUSSTEN sparen – da gabs keine verschwendung und im bad keine vollen regale….. eigentlich überhaupt keine regale bis auf das schmale brettchen unterm spiegel).
jetzt trinke ich „routinemässig“ in ruhe meinen kaffee aus und mache weiter mit der „korrespondenz“ – dann gehts an die physische arbeit 😀
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Ja, von den Omas kann man echt viel mitnehmen. Allerdings ist bei meinen Großeltern aus den Zeiten der Knappheit ein regelrechter Sammelrausch geworden, kann man ja alles noch brauchen. Da wurde alles aufgehoben aber halt auch einfach zu viel und das muss dann irgendwann jemand anders alles „verarbeiten“. Die Werkstatt von meinem Opa auszuräumen war einerseits lustig und interessant aber eben auch echt erschreckend, was es alles angesammelt hatte. Und die Omas hatten beide einen mal mehr oder weniger stark ausgeprägten Nachholbedarf was das Shoppen anging, da hat man es dann schon gerne mal etwas übertrieben.
Was das Essen anging, waren sie allerdings völlig unterschiedlich. Die einen jeden Tag anders, die anderen wie ein Uhrwerk. Nach meinem Onkel kann ich sogar bis heute die Uhr stellen und wehe ich rufe zur Mittagszeit an, da könnte ich ihn völlig aus dem Konzept bringen. Mal schauen, wie sich das bei mir entwickelt. Wenn wir mit etwas beschäftigt sind, vergessen wir beide gerne mal die Mahlzeiten 🙈
Routinen erden mich. Geht es mal turbulenter zu und Routinen fallen weg, oder müssen verändert werden, bin ich meist ziemlich lost im ersten Moment.😂
Ich wünsche Dir einen schönen Abend, ganz liebe Grüße Tina
Liebe Tina,
danke für deinen Kommentar. Ich liebe es, wenn es zwischen den ruhigeren Phasen auch mal turbulent wird. Aber ein paar Routinen müssen trotzdem bleiben, wie die halbe Stunde am morgen mit Kaffee und Lesen, bevor man richtig in den Tag startet. Dann darf der Rest auch flexibel sein.
Liebe Grüße
Vanessa
Wieder ein spannender Artikel. Gewohnheiten entlasten, weil Entscheidungen so anstrengend sind. Also sollte man sich überlegen, wo man wirklich diese Energie hinpacken will.
Das Bettmachen finde ich z.B. ziemlich überflüssig. Wo halte ich dann meine Siesta?
Einen Tipp für die Einkaufsliste habe ich noch: Wenn was zu 80% leer ist, dann kommt es bei uns auf die Einkaufsliste. Das ist ein Brett mit einer Kassenbonrolle. Wenn jemand einkaufen geht, dann reißt er das Stück ab und ergänzt es mit allem, was halt noch gewünscht ist. Aber so ist einigermaßen sichergestellt, dass auch Dinge, die man nicht täglich braucht, rechtzeitig nachgekauft werden.
Würde besser klappen, wenn es bei allen zur Gewohnheit würde, den Zettel auch zu nützen.
Liebe Grüße
Suan
Naja, du weißt ja – Gewohnheiten brauchen ihre Zeit, bis sie jeder verinnerlicht hat. Und selbst dann geht einem mal was nebenraus und man kauft zur Sicherheit doch nach. Deshalb haben wir gerade auch drei Päckchen Spagetti im Schrank liegen…
Um ganz ehrlich zu sein: ich bin ein grosser Fan von Routinen und gewohnten Abläufen. Irgendwie geben die meinem Dasein Leitlinien, ich vergesse viel weniger was und ich bin ausserdem auch viel effizienter. Beispiel: es gibt eine ziemlich strikte eingehaltene Abfolge der Tätigkeiten, wenn ich in den Stall komme: erst wird die Mietztrockenfutterstation aussen am Stall aufgefüllt, dann die innendrin. Anschliessend bekommen die Dicken ihren Hafer, und während sie den wegschnurpsen, wird Feuchtfutter an die Mietzen verteilt. Unterdessen haben die Dicken dann ihren Hafer inhaliert, jetzt gibts Heu. Und erst anschliessend werden Stall und Weide aus- bzw. abgemistet. Halte ich diese Routine nicht ein, dann vergesse ich mit grösster Sicherheit einen Punkt. Das ist mir gestern erst aufgefallen. Da gabs als erstes den Hafer, und prompt wären ums Haar die Trockenfutterschüsselchen leer geblieben! Dadurch, dass meine Routinen aber so eingeschliffen sind und alles aus dem ff abläuft, bin ich auch schneller, ergo effizienter. Da bleibt dann hinterher mehr Zeit zum Beinehochlagern! 😉 Den mit dem Kaffee (hier: Tee!) frühmorgens halte ich genauso. Dafür stehe ich wirklich früher auf, denn ich hasse es, den Tag hektisch zu beginnen. Apopo Schlaf: auch das ist eine Routine, die ich strikte einhalte: immer zur etwa gleichen Zeit ins Bett zu gehen und am Wochenende nicht mehr als eine Stunde länger zu schlafen als wochentags. Sonst entgleist mein Biorhythmus völlig….
Im Job haben sich ebenso viele Routinen etabliert, ohne die ich wohl die Übersicht verlieren würde.
Herzliche Grüsse!
PS: Der Einkaufszettel ist bei uns ein Muss. Auf dem Küchentisch liegt immer einer bereit, auf den wir alles schreiben, was während der Woche auszugehen droht. Und wir halten ein Budget ein. Da kommt man gar nicht in Versuchung, über die Stränge zu schlagen!
Ausserdem: ich merke, dass ich meine Routinen je weniger durchbrechen mag, je älter ich werde, *gg*!
Den enttäuschten Blick der Miezen hätte ich ja zu gerne gesehen, als du nicht als erste Amtshandlung ihr Futter nachgefüllt hast. Wo wir doch alle wissen, wer der wahre Chef ist 😉.
Ich glaube, mit dem Alter weiß man einfach immer besser, was einem gut tut. Und dann ist man da halt rigoros und lässt sich auch nicht so leicht vom gut eingeschliffenen Weg abbringen. Solange man trotzdem Ausnahmen macht für Dinge, die einem auch gut tun, wie ein Treffen mit Freunden, und nicht zu bequem dafür wird, ist doch alles fein.
Mit der Schlafroutine hab ich es nicht so, am Wochenende wird ausgeschlafen! Macht mir aber auch (noch) nichts aus. Nur die Nachbarn mussten sich erst mal an die bis Mittag runtergelassenen Rollläden gewöhnen. In der Stadt interessiert das keinen, hier auf dem Land dafür um so mehr 😄.
Ich muss sagen, ich brauche Routine in meinem Alltag, irgendwie gehe ich dann entspannter ran. LG Romy
Entspannt ist immer gut 😊
Toller Beitrag über Minimalismus und Routinen! Es ist wirklich faszinierend, wie kleine tägliche Gewohnheiten unsere Produktivität und Lebensqualität steigern können. Glaubst du, dass es bestimmte Routinen gibt, die für jeden von uns funktionieren, oder sind sie eher individuell anpassbar?
Beides! Ich glaube, manche Routinen sind so richtige Evergreens, mit denen jeder gut klarkommen kann. Z.B. immer am Anfang des Monats die diversen Spartöpfe zu befüllen oder sich vor jeder Ausgabe die Frage zu stellen, ob es das nun wirklich braucht. So einzigartig, wie wir gerne glauben, sind wir dann doch nicht 😉 Aber eben doch ein bisschen individuell, weshalb auch jeder sein ganz persönliches Best-Of-Päckchen an Routinen schnüren sollte. Manch einer legt z.B. immer Kleingeld oder Fünf-Euro-Scheine zu Seite. Das wäre nichts für mich, weil ich das bei meiner Bank kein Bargeld einzahlen kann und es dann „nur“ herumliegen würde. Herumliegen kann ich selbst aber viel besser, das Geld soll lieber ein bisschen schuften!