DIY-Badreiniger – gut für die Umwelt und den Geldbeutel
Immer wieder stolpert man auf einschlägigen Seiten (wie z.B. Utopia oder Smarticular) über das Thema Haushalt und im speziellen Putzmittel. Selbermachen ist hier die Devise. Ich bin ja eigentlich eher faul und praktisch veranlagt doch bei manchen Tipps werde ich sofort hellhörig.
Nachdem ich in mehreren Artikeln über Studien zu Atemwegeerkrankungen im Zusammenhang mit Putzmitteleinsatz gelesen hatte, war ich schon drauf und dran, das Putzen einfach einzustellen. Doch das ist irgendwie auch nicht die richtige Lösung. Allerdings scheint es doch einen unbestreitbaren Zusammenhang zwischen dem häufigen und starken Einsatz von Reinigungsmitteln, vor allem in Sprühform, und Erkrankungen der Lunge zu geben. Jeder, der schon mal mit einer Sprühfasche im wenig belüfteten Badezimmer hantiert hat, wird dem kaum widersprechen. Wer sich ein bisschen einlesen möchte, kann das z.B. hier und hier tun.
Neben dem zauberhaften Geruch dieser fertigen Giftmischungen und der Plastikverpackung stört mich außerdem der Preis für klassische Reinigungsmittel. Auch wenn ich kein Putzteufel bin und der Verbrauch bei unserem kleinen Bad sowieso moderat ist, muss ich den Herstellern von Chemiecocktails nicht mein sauer verdientes Geld in den Rachen werfen.
Ökologisch unbedenkliche Alternativen sind leider wenig überzeugend in ihrer Putzleistung. Dazu kommt, dass die meisten ebenfalls konventionell in einer Plastiksprühflasche daher kommen. Doch auch wenn es mittlerweile immer mehr pulver- oder tabförmige Varianten zum selber Auflösen gibt, weder Preis noch Leistung konnten mich bisher überzeugen.
Die Kosten für eine Flasche selbst gemischten Badreiniger liegen dagegen im Cent-Bereich. Und statt ominöser Ingredienzien enthält dieser nur ein paar ganz simple Zutaten. Minimalistisch sozusagen 😉
Was es braucht:
Eine Sprühflasche und einen Messbecher
500 ml warmes Wasser
2 Esslöffel Zitronensäurepulver
1 Esslöffel Spülmittel
Ca. 10 Tropfen ätherisches Öl (optional)
Natürlich eignet sich eine gebrauchte Sprühflasche von einen konventionellen Reinigungsmittels super. Für Putzmittel braucht es keine schicken neuen Flaschen. Die Klebeetiketten kann man einfach in warmem Wasser einweichen und dann abrubbeln. Alle verbliebenen Klebereste bekommt man rückstandslos und ohne das Material zu verkratzen mit etwas Speiseöl weg. Das ist im Übrigen einer meiner absoluten Lieblings-Haushaltstipps (hätte ich das nur früher gewusst…).
Jetzt müssen nur noch alle Zutaten im Messbecher verrührt und in die Sprühflasche gefüllt werden. Dann kann es schon losgehen. Sorry, keine Ausreden…
Das ätherische Öl ist optional. An der Reinigungswirkung ändert es nicht und wer es in rauen Mengen verwendet, macht sich eventuell bei seinen Mitbewohnern unbeliebt. Aber ein paar Tropfen schlagen sich kaum im Preis nieder und machen das Putzen ein bisschen netter.
Und nebenbei sagt man naturreinen ätherischen Ölen ja oft eine nützliche Wirkung zu. Ich kann das zwar nicht immer nachvollziehen, habe aber trotzdem ein paar Lieblingsdüfte. Erlaubt ist, was gefällt.
Bergamotte – soll stimmungsaufhellend wirken. Die Dame am Verkaufstand meinte auch, dass es eine reinigende Wirkung hätte. Sie hat aber nur gelacht, als ich meinte, dass ich ja dann nicht mehr putzen müsse.
Zedernholz – verbreitet Saunaatmosphäre und riecht angenehm herb. Es soll auch bei Ekzemen und Hautausschlägen helfen und irritierte Haut beruhigen. Klingt gut, vielleicht sollte ich das bei Gelegenheit mal testen.
Sandelholz – diesem Öl werden regenerierende Eigenschaften zugeschrieben. Vor allem der holzig-warme Duft ist sehr beliebt.
Lavendel – soll beruhigend und entspannend wirken. Auf jeden Fall duftet es toll und da es bei Motten unbeliebt ist, kann man gleich noch den Kleiderschrank damit tränken.
Zitrone – riecht schön frisch und sauber. Ich assoziiere damit immer Spülmittel, weshalb ich auch Gummibärchen mit Zitronengeschmack nicht leiden kann.
Generell sollte man beim Kauf von ätherischen Ölen auf die Qualität achten, auch wenn man damit nur Putzmittel anrührt. Oft lässt sich doch Hautkontakt nicht vermeiden. Dazu kommt, dass man die Duftmoleküle beim Putzen unweigerlich einatmet. Und da wir uns ja gegenüber dem Chemiebaukasten der klassischen Reinigungsmittel verbessern wollen, sollte es auch kein gepanschtes, billiges Öl sein.
Was der DIY-Badreiniger für kleines Geld kann? Alles! Er löst sämtliche Kalk- und Seifenrückstände, entfernt sonstige Flecken und Schmierfilme und hinterlässt ein duftendes, glänzendes Bad. Das Wundermittel hat sogar den wenig putzaffinen Ehemann überzeugt, der es mittlerweile großzügig als Allzweckreiniger einsetzt. Damit putzt er sogar freiwillig und selbstständig alle Renovierungsspuren ohne Murren und Knurren (was wirklich Seltenheitswert hat).
Damit hat sich der DIY-Badreiniger einen festen Platz in meinem Haushalt erobert. Etwas anderes wird nie wieder in den Einkaufkorb wandern.