Finanzen

Das liebe Geld – wo fange ich nur an?

Die eigenen Finanzen sind ein spannendes Thema und auch wenn man am Anfang noch nicht so den „riesigen Durchblick“ hat, ist es gar nicht so schwer, einzusteigen.

Mit nur wenigen Schritten schafft man den Einstieg und baut sich eine clevere Basis für den Vermögensaufbau auf. Dabei ist es am Anfang (noch) gar nicht wichtig, welche Ziele man verfolgt. Ob es nun um den Schuldenabbau, die Altersvorsorge oder die Weltreise geht. Der Anfang ist erst mal derselbe. Wichtig ist vor allem einfach mal zu starten!

  1. Nehmt euch Zeit

Egal, was man sich vornimmt, jede neue Tätigkeit benötigt Zeit. In unserem durchgetakteten Alltag ist das oft gar nicht so einfach. Irgendwo muss regelmäßig ein Zeitfenster freigeschaufelt werden, um für Neues Platz zu schaffen. Und natürlich geht das leichter für den geliebten Fernsehabend auf der Couch als für ein trockenes Thema wie das eigene Geld. Da kommen wir nicht drum rum und ihr werdet sehen, mit der Zeit wird das ganz schön spannend.

  1. Ist-Analyse

Wo stehe ich überhaupt, was ist mein Startpunkt? Grundsätzlich muss man sich einmal die eigene Situation genau anschauen. Dafür erstellt man am besten eine Liste der aktuellen Vermögenswerte (Guthaben auf dem Konto, Immobilien…)  und stellt diese der Liste der Ausstände (also Schulden, wie z.B. ein Autokredit) gegenüber.

Ich gehe hier vom Normalfall aus und natürlich habe ich nicht den Anspruch mit wenigen Zeilen jede finanzielle Notlage lösen kann. Sucht euch in für euch ausweglosen Situationen also bitte immer professionelle Hilfe wie z.B. bei einer Schuldnerberatung.

  1. Sparquote ermitteln

Im nächsten Schritt schauen wir uns unsere monatlichen Einnahmen an. Im klassischen Fall ist das dein Gehalt. Davon gehen sämtliche Fixkosten wie Miete, Nebenkosten, Versicherungen usw. sowie ein monatliches Budget für variable Ausgaben ab. Das was am Ende übrig bleibt, ist der Sparbetrag. Damit werden Schulden getilgt, Sparpläne bedient, Vermögen aufgebaut.

  1. Priorisierung

Wie ist die Ausgangssituation? Habe ich Schulden, die ich erst mal tilgen muss, bevor ich mit dem Vermögensaufbau beginnen kann? Wenn jetzt erst mal herauskommt, dass die Sparquote kleiner Null ist, sollte man sich seine Ausgaben genau anschauen. Gibt es Optimierungspotential, wo kann ich etwas einsparen? Auf Basis der Ausgangssituation und eurer ermittelten Sparquote werden die nächsten Schritte festgelegt. Muss ich etwa monatlich einen Betrag zur Tilgung eines Kredites überweisen und habe danach noch einen kleinen Rest zum Sparen zur Verfügung? Jetzt geht es ins Handeln.

  1. Umsetzung

Gehen wir der Einfachheit halber davon aus, dass eventuelle monatliche Kreditzahlungen direkt abgebucht werden. Ihr habt mit dem Kreditanbieter bereits vereinbart, wie getilgt wird und mögliche Sonderzahlungen sind auch schon eingeplant und abgedeckt. Nun habt ihr im besten Fall noch etwas Geld übrig. Mein Mann und ich stehen gerade am Anfang eines spannenden Neubauprojektes. Natürlich wuppen auch wir das nicht einfach aus der Portokasse und haben dafür einen Kredit aufgenommen.  Wir zahlen beide monatlich auf ein gemeinsames „Hauskonto“ von dem sämtliche Zahlungen abgehen werden. Auch Sondertilgungsraten werden dort angespart. Am Ende bleibt mir aber immer noch ein Budget für meinen eigenen Vermögensaufbau, das ich in ETF-Sparpläne und Aktienkäufe investiere. Am leichtesten geht das über ein individuelles Kontenmodell und monatliche Daueraufträge. Ins Detail gehe ich vielleicht ein anderes Mal. An dieser Stelle würde es den Rahmen sprengen.

  1. Überprüfen

Damit ihr ein Gefühl für eure Finanzen bekommt und verfolgen könnt, ob eure Strategie für euch funktioniert, solltet ihr zumindest eine Zeit lang alle eure Einnahmen und Ausgaben dokumentieren und überprüfen. Dafür braucht es nicht mal ein Haushaltsbuch. Eine einfache Excel-Tabelle oder ganz rudimentär Papier und Stift reichen völlig.

  1. Nachschärfen

Wenn eure Strategie für euch funktioniert, müsst ihr hier natürlich nichts tun. Obwohl – feiert euch mal ein bisschen! Ansonsten schaut euch die Ergebnisse an und passt vielleicht die Sparquote an. Ich habe am Anfang ein sehr großzügiges Budget für laufende Kosten festgelegt. Im Laufe der Zeit habe ich immer wieder meine Sparpläne erhöht und angepasst.

  1. Erfolge feiern

Und hier kommt der wichtigste Punkt. Ihr habt eure Ausgangssituation genau ermittelt, ein Depot eröffnet, den ersten Sparplan angelegt? Macht euch bewusst, dass ihr wieder einen Schritt weiter seid und seid stolz auf euch!

Irgendwann während dieses Prozesses werdet ihr auch eure Zeile genau benennen können. Vielleicht träumt ihr von einer Reise oder wolltet schon immer studieren und einen neuen Berufsweg einschlagen. Ihr erkennt euer Potential und eure Möglichkeiten. Dann habt ihr auch das Vertrauen, dass ihr diese Ziele erreichen könnt.

Während ihr euch mit euren Finanzen beschäftigt, werden mit Sicherheit viele Fragen auftauchen. Davon solltet ihr auch nicht verunsichern lassen. Wir haben alle mal klein angefangen. Ihr könnt euch nebenher mit einem Buch weiterbilden oder einfach mal im Netz durch verschiedenen Blogs und Podcasts schlau machen.

Was hält euch davon ab, euch mit dem Thema Finanzen auseinanderzusetzen? Fangt einfach mal an. Es ist wie beim Sport, jedes bisschen ist besser als nichts zu tun.

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