DIY – Festes Shampoo
Über meinen Forscherdrang bin auch auf das Thema Nachhaltigkeit gekommen. Da ist neben der Küche natürlich das Badezimmer eine große Baustelle. Hier kann man mit kleinen Verbesserungen wirklich viel ändern.
Neben dem Vermeiden von unnötigem Verpackungsmüll spielen hier auch die Inhaltsstoffe bzw. Zutatenlisten eine große Rolle. Den nicht nur die Verpackung ist meist aus Plastik, auch der Inhalt ist noch viel zu oft voll davon. Wer auf der sicheren Seite sein möchte, greift zur Naturkosmetik. Die vielen Flaschen und Tuben hat man damit aber noch nicht reduziert.
Naheliegend war der Umstieg von Duschgel zu Seife. Eine Bekannte hat von schwarzer Seife geschwärmt, damit wasche sie sich sogar die Haare. Das hat mich neugierig gemacht. Was für ihre Traummähne gut ist, kann doch für meine paar dünnen Strähnen nicht schlecht sein. Die original schwarze Seife riecht – naja – nach Kuhstall. Es gibt auch eine parfümierte Variante, da duftet dann gleich die ganze Wohnung entsprechend. Aber es hat funktioniert. Sogar mein Mann ist sofort auf den glitschigen Schaumschläger umgestiegen. Männer sind da ja pragmatisch und bevorzugen eh All-In-One-Produkte. In den folgenden Monaten haben wir uns durch das gesamte Sortiment an Naturkosmetik-Seifen gewaschen. Festes Duschgel und festes Shampoo gab es da noch nicht in der Drogerie zu kaufen. Da Seife aber nicht für jedes Haar ideal ist und auch der Geruch nicht immer gefällt, hab ich mal ein bisschen im Internet geforscht. Und ganz schnell bin ich über eine Anleitung gestolpert, wie man ganz leicht selbst ein festes Shampoo herstellen kann.
Nach einigen Durchläufen habe ich das Rezept an die eigenen Bedürfnisse angepasst:
- 100 g Sheabutter
- 200 g des pflanzlichen Tensids SLSA (Sodium Lauryl SulfoAcetate)
- 150 g Speisestärke
- 50 g Heilerde
- Ca. 20 Tropfen ätherisches Zedernholzöl
Das ganze wird einfach gut durchgeknetet (die Sheabutter vorher im Wasserbad auflösen) und dann in Form gepresst. Nach ein paar Tagen sind die Shampoo-Bars fertig. Zum Haare waschen einfach ein bisschen zwischen den Händen aufschäumen und los geht’s.
Die Farbe ist vor allem wegen der Heilerde gewöhnungsbedürftig. Aber wenn man weiß, was drin ist, stört das nicht weiter. Wem das dann doch zu natürlich ist, kann mit Lebensmittelfarbe arbeiten. Und noch ein Tipp am Rande – die Sheabutter nicht in einer Metallschüssel auflösen. Das führt zu unschönen und nicht abzuwaschenden Schlieren. Außer man steht vielleicht auf moderne Kunst…
Was allerdings sehr stört, ist der viele Verpackungsmüll der Zutaten. Auch dass nicht alles im Laden um die Ecke erhältlich ist, sondern erst mal bestellt werden muss, ist lästig. Und natürlich fällt dadurch noch mehr Müll an. Glücklicherweise haben endlich auch Drogeriemärkte und Kosmetikhersteller begriffen, dass Kunden von heute es auch gerne nachhaltig mögen. Mittlerweile stehen haufenweise feste Duschgele und Shampoos in den Regalen, für jedes Bedürfnis und jeden Geldbeutel. Wir haben mittlerweile unseren Favoriten gefunden und damit Aufwand und Müll auf ein Minimum reduziert.
Für unseren Pragmatiker-Haushalt tut es sogar ein festes Shampoo auch als Duschgel, da ist eh überall das gleiche drin. Und was dem Kopf nicht schadet, kann für den Rest nicht all zu schlecht sein.